Da kann ich nur zustimmen. Im Moment tauschen wir nur eine Umweltsünde gegen eine andere. Nichts anderes ist E-Mobilität und regenerative Energien beim heutigen Entwicklungsstand. Das einzige, was die Probleme mindern kann, ist eine massive Einschränkung im Energie- und Ressourcenverbrauch.
Absolut korrekt und absolut entlarvend. Diese zerstrittene, egoistische, kulturell sich zurück entwickelnde, immer noch zu willig Krieg führende und sich weiterhin überproportional vermehrende Menschheit* ist nun wirklich nicht in der Lage, das Rad der Geschichte aus Kommerz und Konsum zurück zu drehen.
Was wir maximal erreichen, ist Transparenz und Schadensbegrenzung im Promille-Bereich. Eher geeignet, moralische-ethische Motive zu bedienen als die Umwelt nachhaltig zu verbessern.
Die USA unter Trump machen gerade eine Rolle rückwärts in puncto Klima- und Umweltschutz (die Umweltbehörde wird jetzt von Öl- und Kohle-Lobbyisten beherrscht).
Welche Gesellschaft sollte auf absehbare Zeit wirklich bereit sein, sich im Energie- und Ressourcenverbrauch deutlich zurück zu nehmen? Das sind doch öko-ideologiosche Fantastereien, die selbst die Grünen nicht mehr glauben. Weiter oben schrieb Herby (zu Recht), dass wir uns nicht darum scheren, was wir unseren nachfolgenden Generationen hinterlassen. das stimmt. Das haben die Gesellschaften aber doch noch nie getan! Im Laufe der Jahrhunderte wurden immer Menschen massakriert und die Umwelt gnadenlos ausgebeutet. Unsere in jüngster Zeit so oft bemühte und gepriesene über tausendjährige deutsche Kultur ist doch im Wesentlichen eine "Kultur" des Hauens und Stechens, des Betrügens, Stehlens, Zuschacherns und Umverteilens. Nutznießer waren vor allem die Kirchen und die Adelsgeschlechter.
Meine Heimatstadt Aachen verleiht jedes Jahr den Karlspreis für besondere Verdienste um die europäische Einigung. Der Namensgeber (Karl der Große) war vor gut 1200 Jahren ein Furcht erregender, gnadenloser Massenmörder, der ohne Skrupel z.B. über 4000 Sachsen hinrichten ließ, nur weil sie sich weigerten, zum Christentum überzutreten.
Doch zurück zur These von oben: Ja, eine globale Beschränkung allen Gewohntens wäre tatsächlich eine umfassende und wohl auch effektive Lösung. Aber realistisch? Man ahnt, dass das nur mit einer welktweiten gigantischen Kraftanstrengung möglich wäre. Und auch nur, wenn es weltweit einigermaßen zivilisiert und gerecht zuginge.
Ich bin durchaus nicht pessimistisch, aber eben Realist. Die Geschichte lehrt doch brutal zuverlässig, dass die Menschen (ich meine nicht das Individuum, sondern die große Masse) aus ihr nicht lernen. Die Dinge werden sich eigendynamisch entwickeln. Vielleicht sogar zum Guten. Dann aber kaum weil zielstrebig umgesetzt, sondern durch Zufall oder durch massive äußere Einflüsse,
Wir hatten, so zynisch das klingt, noch nicht genug Furcht erregende AKW-Super-Gaus wie in Tschernobyl oder Fukushima. Es bräuchte eine Super-Havarie in Belgien oder Frankreich, dass wir so tollen Europäer mal wachgerüttelt würden. Wir bräuchten Tausende Fälle der Krupp-Krankheit, Hunderttausende nachweislich an NOx dahinsiechende Menschen hier zu Lande.
Uns geht es viel zu gut. Erst in echten Krisenzeiten rücken die Menschen zusammen. Und wer heute Tesla S, X oder 3 oder morgen BMW iNEXT fährt, macht das doch nicht aus Altruismus oder ökologischer Überzeugung. Das ist doch Bullshit. Der macht das, weil's neu und anders und in gewisser Weise faszinierend ist und das neue Statussymbol ist.
Sorry für so viel OffTopic, doch "irgendwie" hängt alles miteinander zusammen. Wir westliche und einige andere Staaten haben also beschlossen, dass die eine Umweltsau durch die andere ausgetauscht wiurd. Das rettet zwar auch nicht die Welt, aber wir haben wieder etwas, was Menschen am allermeisten brauchen: Hoffnung.
Dirk
* Um 1950 hatten wir weltweit ca. 2,5 Milliarden Menschen. Heute sind es 7,6 Milliarden, also drei mal mehr! Um 2050 werden wir die 10. Milliarde anpeilen. Dann kann die Welt die Menschheit nur noch ernähren, wenn es eine weltweite Gesinnung der Vernunft und Partnerschaftlichkeit gibt. Spätestens an dieser Stelle wird einem klar, dass unsere nachfolgenden Generationen die Arschkarte gezogen haben. Das gibt halt nur keiner zu, weil Politiker wiedergewählt werden wollen. Hier treffen, wie immer in der Geschichte der Menschheit, die Verführer auf die Dummen. Beide brauchen sich unbedingt gegenseitig.