Alles bleibt anders!

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Übrigens hört sich für mich manche Argumentation zu dem Thema gerade so an, wie das damals beim Mindestlohn war. Geht alles gar nicht. Und? Geht doch!
 
Es ist die gleiche Klientel, um deren Schutz es hier vor allem geht.
Denn im Dumpinglohnland Deutschland werden, wie überall sonst, genau die Schwächsten beschissen. Das ist nix Neues.
 
Daß sich gewisse Arbeitnehmer so durch ihre Arbeitszeit durchfaulen, wird sich weder mit noch ohne Zeiterfassung ändern. Darum geht es auch gar nicht.
Es geht um gearbeitete Zeit, um welche der Arbeitnehmer betrogen wird.

Wenn das jemand nicht kennt, dann sei einfach froh. Die, welche es kennen, werden froh sein.

Grüßle
Es gibt noch genügend Betriebe, oft Kleinbetriebe oder unter 100 Angestellte, die einfach nur funktionieren, ohne Zeiterfassung, in denen angepackt wird, wenn es nötig ist, oder in denen es auch mal etwas lockerer zugeht, und in denen der Chef den Arbeitern keinen Strick dreht, wenn er sie in der Arbeitszeit beim Metzger beim Leberkäsessen erwischt.
Diese Betriebe brauchen weder einen Mindestlohn, noch eine Zeiterfassung, und die werden jetzt ohne Not gegängelt.

Um was ging es denn bei der Deutschen Bank in Spanien ?

Die Deutsche Bank ist das Bankinstitut mit der höchsten Anzahl der Einkommensmillionäre unter ihren Angestellten (und den feinsten Vorruhestandsregelungen). Wo ist das Problem, wenn solche Leute, oder auch die, die "nur" sechsstellige Bezüge einstreichen öfters Mal länger arbeiten?
Wenn jemand 200000, 300000 oder mehr EUR per annum verdient kann man schon eine gewisse Effizienz beim "Schaffen" erwarten.

Am Ende wird nur wieder alles teurer, und dann wird gejammert, dass das Geld nicht reicht.
 
das Bankinstitut mit der höchsten Anzahl der Einkommensmillionäre unter ihren Angestellten (und den feinsten Vorruhestandsregelungen)
Warum ist das so? Erarbeiten die das wirklich oder quetschen die vielleicht anderswo oder bei sich selbst Leute aus? Red mal mit einem der Filialangestellten, wie das so bei denen ist.
Bei den 100 Mann Firmen im Ländle mag das noch funktionieren, hier in Brandenburg ist das leider nicht immer so.
Anderes Beispiel, könnte man aber genauso diskutieren: Warum muss jeder mit seinem Töff Töff zur HU, auch die, die Ihre Karre doch hegen und pflegen wie das eigene Kind? Alle 2 Jahre auch noch und was das kostet... :confused:

Ich will ja auch gar nicht behaupten, dass es für die, wo es heute gut funktioniert, nicht lästig sein kann. Aber wenn es einige (nicht wenige) nicht auf die Reihe bekommen, was wil man da machen?
 
Warum also das Geschrei? Eigentlich müssten Arbeitszeiten schon heute erfasst werden. Wie schon oben erwähnt: es wird nur die Umsetzung geltenden Rechts eingefordert. Für mein Verständnis sin Richter genau dafür da.

EuGH: Arbeitgeber müssen Arbeitszeiten systematisch erfassen

Der Arbeitsmarktforscher Enzo Weber sieht das Urteil dagegen gelassen. "Schon jetzt muss nach dem Gesetz die über die reguläre Arbeitszeit hinausgehende Arbeitszeit, also Überstunden, erfasst werden. Dafür muss die reguläre Arbeitszeit bekannt sein", sagte der Experte vom Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der dpa. "Und wenn eh schon Überstunden festgehalten werden, ist die Erfassung der regulären Arbeitszeit ein denkbar kleiner Sprung."
 
Warum also das Geschrei? Eigentlich müssten Arbeitszeiten schon heute erfasst werden. Wie schon oben erwähnt: es wird nur die Umsetzung geltenden Rechts eingefordert. Für mein Verständnis sin Richter genau dafür da.

Hmmm, ist da deine Einstellung bei der Einhaltung der NOx Grenzwerte nicht eine ganz andere? Nichts anderes wird nämlich durch die Fahrverbote aktuell versucht.
Ich bleibe dabei, es wird für eine Vielzahl von Betrieben eine weitere Bürokratiehürde eingebaut, von der ich bezweifle, dass sie den gewünschten Effekt hat.
Ich bezweifle nicht, dass die Problematik besteht!

Wir haben bei uns in der Firma (IT, hauptsächlich Projektarbeit) schon lange eine Arbeitszeiterfassung. Angefangen hat es mit reiner Stundenerfassung pro Tag, dann ging's auf Von - Bis Stunden. Und mittlerweile wurde noch stärker detailliert, d.h. Zeiterfassung geht bis weit hinunter in einzelne Arbeitspakete.
Ich habe früher, ebenso wie von hjb beschrieben, nicht das geringste Problem gehabt, mal Abends, Wochenends, Feiertags zu erledigen, wenn die Zeit es erfordert hat. Das Projekt musste halt zu dem und dem Termin fertig werden und gut is. Dafür habe ich mich dann selbst organisiert, wie ich mir dies an anderen Tagen als Zeitausgleich wieder zurückhole. In Summe habe ich da sicher einiges an unbezahlter Zeit geleistet, aber freiwillig, da ich den Vorteil der Selbstorganisation sehr zu schätzen weiß.
Diese Bereitschaft meinerseits ist nun dahin, da ich mich in höchstem Masse kontrolliert und gegängelt fühle. Das früher vorhandene Vertrauensverhältnis ist dahin und meine Arbeitszeiten wandeln sich zum 9 to 5 Job, leider.
 
Hallo,

habe gerade mit einer Lehrerin gesprochen :D. Die freut sich auf die Arbeitszeiterfassung. Sie meint allen Ernstes, zu ihren 28 Unterrichtsstunden nun ihren "wirklichen" Zeitaufwand für die Unterrichtsvorbereitung und die Korrektur der Klausuren 1:1 ansetzen zu können.
Sie behauptet, für die Vorbereitung einer Unterrichtsstunde mindestens zwei Stunden und für die Korrektur einer Abi-Klausur eines Schülers 4-5 Stunden zu brauchen (also fast genauso lange wie die Schüler zum Klausur schreiben :D), und unter insgesamt sechszig Stunden die Woche käme sie nicht weg.

Na da kann sich das Kultusministerium mal warm anziehen :eek:.

Was machen dann nur die Lehrer mit der Kombi Mathe/Sport ? Die haben fast nichts vorzubereiten und drohen dann der Verarmung anheim zu fallen.
 
  • Like
Reaktionen: hjb
und für die Korrektur einer Abi-Klausur eines Schülers 4-5 Stunden zu brauchen (also fast genauso lange wie die Schüler zum Klausur schreiben :D)

das ist schon arg viel, aber generell wird sicher unterschätzt wie viel Zeit hierfür benötigt wird: Bei 3 Lehrern in meinem Familienkreis sind das bei Oberstufenklausuren (Fächer Biologie, Deutsch, Englisch) nach deren Erfahrungen zwischen 30 min bis zu 2 Stunden Aufwand). Pro Klausur.

Unabhängig davon natürlich welchen Anspruch an die Qualität ich mir bei der Korrektur auferlege... Das mögen andere ganz anders handhaben. :D

Wer 2 Stunden Vorbereitung PRO Unterrichtsstunde benötigt wird sicher alle europäischen Vorgaben erfüllen und sollte eine 1 mit Sternchen bekommen :D:D:D

Viele Grüße
Jan
 
das ist schon arg viel, aber generell wird sicher unterschätzt wie viel Zeit hierfür benötigt wird: Bei 3 Lehrern in meinem Familienkreis sind das bei Oberstufenklausuren (Fächer Biologie, Deutsch, Englisch) nach deren Erfahrungen zwischen 30 min bis zu 2 Stunden Aufwand). Pro Klausur.

Unabhängig davon natürlich welchen Anspruch an die Qualität ich mir bei der Korrektur auferlege... Das mögen andere ganz anders handhaben. :D

Wer 2 Stunden Vorbereitung PRO Unterrichtsstunde benötigt wird sicher alle europäischen Vorgaben erfüllen und sollte eine 1 mit Sternchen bekommen :D:D:D

Viele Grüße
Jan
Wie dem auch sei.............

Was ich sagen wollte: Es gibt Leute, die arbeiten in normaler Geschwindigkeit, es gibt solche, die brauchen nur die halbe Zeit (mitunter bei besserer Qualität), und es gibt total lahmarschige Menschen, die immer noch nicht fertig sind, wenn andere schon längst Zwillinge bekommen haben.

Soll jetzt der langsame Arbeiter oder Angestellte, der sich schont und bequem vor sich hin trielt jeden Tag zwei Überstunden vergütet bekommen - und soll im Gegensatz beim schnellen Kollegen, der dabei noch exakter und besser seine Aufgaben erledigt und nach sieben Stunden fertig ist eine Stunde abgezogen werden?

Diese geforderte Arbeitszeiterfassung ist nichts anderes als eine Erfassung der - physischen - Anwesenheit. Mit Zeit, in der gearbeitet wird hat das oft nichts zu tun.
 
Diese geforderte Arbeitszeiterfassung ist nichts anderes als eine Erfassung der - physischen - Anwesenheit. Mit Zeit, in der gearbeitet wird hat das oft nichts zu tun.

Dieses Problem hast du aber mit jedem System. Daran kannst du nichts ändern.

Grüßle
 
Dieses Problem hast du aber mit jedem System. Daran kannst du nichts ändern.

Grüßle

Genau, daher unnötig/unsinnig, was hjb wohl ausdrücken wollte.
Mag sein, das es für die Ursprungsproblematik hier und da eine Verbesserung bringen wird, aber der Overhead der ansonsten überall geschaffen wird, ist verlorene Zeit und Energie.
 
  • Like
Reaktionen: hjb
Sie behauptet, für die Vorbereitung einer Unterrichtsstunde mindestens zwei Stunden und für die Korrektur einer Abi-Klausur eines Schülers 4-5 Stunden zu brauchen (also fast genauso lange wie die Schüler zum Klausur schreiben :D), und unter insgesamt sechszig Stunden die Woche käme sie nicht weg.
Meine Schwester ist Gymnasiallehrerin. Wenn man es gut macht, dann bist Du mit den 60 Wochenstunden dabei. Natürlich gibt es auch welche, die vormittags recht und nachmittags frei haben. Aber es ist nicht Aufgabe der Zeiterfassung, die Qualität der Arbeit zu bewerten - vielleicht ist das der Denkfehler. Dafür ist der Personalverantwortliche da!

Wir haben bei uns in der Firma (IT, hauptsächlich Projektarbeit) schon lange eine Arbeitszeiterfassung. Angefangen hat es mit reiner Stundenerfassung pro Tag, dann ging's auf Von - Bis Stunden. Und mittlerweile wurde noch stärker detailliert, d.h. Zeiterfassung geht bis weit hinunter in einzelne Arbeitspakete.
Versteh mich nicht falsch, ist im Prinzip auch mein Arbeitsfeld und ich hatte das, solange wir keinen Betriebsrat hatten genauso. Vertrauensarbeitszeit, freie Zeiteinteilung...der Job muss halt gemacht werden - die große neue Freiheit. Als dann bei uns die Zeiterfassung eingeführt wurde, war ich auch erstmal sauer, weil ich mich eingeschränkt fühlte. Nach ein paar Monaten war ich baff, was der Stundenzettel so an "Plus" führte. Dann haben wir mit dem Chef, weil er und ich mussten, geschaut, wo die Stunden bleiben und haben überlegt, was unbedingt sein muss und was nicht. Es ist manchmal erstaunlich, was dieser Perspektivwechsel an Veränderung bewirkt. Und nochmal: Es hindert mich auch heute niemand daran, wenn ich abends nochmal 2h ein Meeting vorbereite, diese 2h in die Zeiterfassung zu hämmern. Das kostet mich nix, es ist nicht lästig, kein Problem.
 
Dieses Problem hast du aber mit jedem System. Daran kannst du nichts ändern.

Grüßle
Ich kann es schlicht und ergreifend lassen, so wie bisher ist :evil:.


EDV-gestützte elektronische Zeiterfassung für die Aushilfskraft in der Pommesbude, oder die Putzfrau bei Herrn Geheimrat, ich drehe noch ab. Mit Auschecken beim Rauchen oder Whats-Appen :mad:.
Da kosten die Pommes nur 30 Cent mehr, oder die Bude macht einfach zu, dann kannst Du Dir die Pommes selbst schnitzen.
 
Jede Medaille hat zwei Seiten. Was willst du machen.
Auf alle Fälle gibt's unendlich viele Arbeitnehmer, die betrogen werden. Das gehört verhindert. Ob das nun die beste Idee ist, will ich nicht behaupten. Aber sie ist überhaupt ein Schritt. Ein dringend notwendiger.
Bessere Ideen habt ihr auch alle nicht, außer der es bleiben zu lassen. Aber, ihr seid wahrscheinlich alle nicht betroffen. Da ist leicht zu urteilen.

Anderes Beispiel:
Ich bin LKW Fahrer. Für mich ist es zeitlebens normal Arbeitszeiten aufzuzeichnen. Das hat meine Motivation noch nie beeinträchtigt. Und ich habe mich auch noch nie deshalb über meine Firma muckiert. Geschweige denn hatte ich andere Datenanfälle.
Dieses Beispiel ist genauso irrelevant wie eure. Um euch geht's nicht. Ihr seid halt ein winzig kleines Bisschen die Leidtragenden.
Man stirbt zum Glück nicht daran. ;)

Grüßle
 
Es ist doch schlicht und einfach so, dass es ohne Zeiterfassung in vielen Bereichen gar nicht geht.
Der Anwalt muss doch pro Klient darlegen können wie seine Abrechnung zu Stande kommt.

Monteure müssen darlegen wie lange sie bei welchem Kunden oder an welchem Projekt gearbeitet haben.
Wie sonst soll dem Kunden gegenüber abgerechnet werden ?

Und @hjb, wenn die Aushilfe an der Pommesbude nicht da ist, bleibt die Bude zu ! So wird doch aktuell
gerechnet. Und die Putze beim Geheimrat putzt eh schwarz :uuups:

Also was soll das gezeter um die Zeiterfassung ?
 
Monteure müssen darlegen wie lange sie bei welchem Kunden oder an welchem Projekt gearbeitet haben.
Wie sonst soll dem Kunden gegenüber abgerechnet werden ?
Wenn ich jetzt mit dem Fahrrad eine Runde drehe stehen wieder mindestens drei Handwerkerkärren auf dem Wanderparkplatz. Entweder die Monteure halten noch ein Schläfchen oder schnappen ein bisschen frische Waldluft, damit sie ja nicht wieder zu früh in der Firma zurück sind ;) .
 
EDV-gestützte elektronische Zeiterfassung für die Aushilfskraft in der Pommesbude, oder die Putzfrau bei Herrn Geheimrat, ich drehe noch ab. Mit Auschecken beim Rauchen oder Whats-Appen :mad:.
Da kosten die Pommes nur 30 Cent mehr, oder die Bude macht einfach zu, dann kannst Du Dir die Pommes selbst schnitzen.
Keine guten Beispiele: Pommesbudenverkäuferin bucht "kommen" und "gehen" minus 30 min Mittagspause (wobei...hast Du eine Pommesbudenkraft schonmal Pause machen sehen? - was ich mich immer gefragt habe ist, wo und wann die eigentlich auf Toilette...ach anderes Thema). Ihr Job ist da sein und Pommes rausreichen wenn gewünscht - das ist endlich kompliziert zum Tracken. 30ct mehr - lachhaft! Gerne.
Putzkraft - "kommen" und "gehen" ... ganz simpel. Wie gesagt Zeiterfassung hat nichts mit Qualität zu tun.
Tools dafür gibt's auch schon ewig...
Apps: 8 kostenlose Tools zur Zeiterfassung für Professionals
 
Hmmm, ist da deine Einstellung bei der Einhaltung der NOx Grenzwerte nicht eine ganz andere? Nichts anderes wird nämlich durch die Fahrverbote aktuell versucht.
Übrigens nein. Ich habe kein Problem mit Fahrverboten. Ich wohne auf dem Land. :)
 
  • Like
Reaktionen: ZTH
Übrigens nein. Ich habe kein Problem mit Fahrverboten. Ich wohne auf dem Land. :)

I doch au ;)

Ich mein ja nur, ist prinzipiell ja auch nur Umsetzung existierender Gesetze, muss man ja aber trotzdem nicht unbedingt gutheißen.
Wenn man sich auf den Standpunkt stellt, dass ja dann alles i.O. ist, wenn ja "nur" Gesetze umgesetzt werden, dann brauchen wir hier im Forum wohl nix mehr diskutieren.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben