Kabelquerschnitte 12V Verbaucher

micha_T5

Aktiv-Mitglied
Ort
Münster
Mein Auto
T5 Kastenwagen
Erstzulassung
2013
Motor
TDI® 103 KW
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Radio / Navi
Aftermarket
Extras
Langer Radstand
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7J0
Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei meine 220V/12V Installation zu planen.
Meine Idee ist es für den 220V Anschluss eine DEFA Buchse unter den linken Heckscheinwerfer zu verbauen.

Ich habe bereits die DEFA Leitung, den Sicherungskasten, sowie den FI und eine Sicherung, die beide Phasen der 220V Leitung absichert.
Als Wechselrichter möchte ich gernde den Ective CSI 52 (500W) verbauen.

Was mich nun insbesondere umtreibt sind die Kabelquerschnitte auf der 12V Seite.
Meine Zweit-Batterie ist unter dem Fahrersitz verbaut. Die weitere Elektrik würde ich gerne im hinteren Teil des Fahrzeugs verbauen, so auch den Wechselrichter.
Damit habe ich ca. 3m zwischen Wechselrichter und Batterie. Entsprechend würde ich einen Kabelquerschnitt von 35mm2 wählen.

Wie sollte man nun aber die Kabelquerschnitte zu den weiteren Verbrauchern wählen?
12V Kühlboxstecker, USB Steckdosen (5V), 12V LED Spots etc.

Ich habe einfach mal eine Skizze erstellt. Wie sollte also der Kabelquerschnitt zwischen Sicherungskasten für die 12V Verbraucher und den eigentlichen Verbrauchern gewählt werden?
Das hängt sicherlich vom jeweiligen Verbraucher ab, nehme ich an. Wie gehe ich hier am besten vor um die geeigneten Verbindugskabel zu ermitteln?

Danke für ein paar Tipps und Hinweise,
Micha
 

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...was mich außerdem noch interessieren würde....

Geht es überhaupt so, wie ich es in der Skizze eingezeichnet habe, dass ich den 12V Sicherungskasten einfach parallel direkt hinter dem Wechselrichter zwischen Wechselrichter und Batterie anschließe, oder sollte man eine separate Leitung von der Batterie zum 12V Sicherungskasten/Verteilung ziehen.

Soweit ich gesehen habe, sollte man das Kabel zwischen Wechselrichter und Batterie, ja direkt vor der Batterie mit 80A absichern.
Das Kabel zum 12V Sicherungskasten dann jedoch mit 50A
 
Sofern der WR keine eigene Steckdose hat, bzw. mehrere 230v Dosen verbaut werden, muss dahinter ebenfalls ein FI/LS.

Zum 12v Verteiler würde ich bei Deiner Konfi ein 10mm2, und dann zu den USB und 12V Dosen mit 2,5mm2 gehen.
LED sollte 1,5mm2 reichen.
 
Moin @simsone2, danke für den Hinweis mit dem zweiten FI/LS.
Ich habe eine Steckdose am WR, aber würde die gerne auf weitere mehrere Steckdosen im Bus verteilen. Dann sollte ich den FI/LS verbauen, ja?
Macht ja irgendwie Sinn um die interne Schaltung hinter dem WR auch abzusichern.
Ist es legitim den FI/LS im selben Sicherungskasten zu verbauen wie den vor dem WR?

Noch mal zu 12V
Meinst Du ich kann direkt hinter dem Wechselrichter den 12V Sicherungskasten parallel zur Leitung zwischen WR und Batterie einklemmen?
 
Weshalb möchtest du den Verteiler mit einklemmen? Ich würde generell 2 separate Leitungen dafür nehmen und diese jeweils mit den erforderlichen Sicherungen nahe der Batterie verbauen.
Der WR zieht ganz schön Saft, ok Deiner ist zwar nur 500W, aber sinnvoll wäre es nicht.
 
Hallo,
vieleicht interpretiere ich die entsprechenden Normen auch falsch. Die VDE 0100 gilt auch für elektrische Installationen in Schiffen und Fahrzeugen. Eine Installation ist es bereits dann, wenn man eine Mehrfachsteckerleiste mit Kabelbinder irgendo fest montiert, oder auch nur eine einzige Steckdose irgendwo fest einbaut.

So wie ich dich verstehe, möchtest du an der einzigen Ausgangssteckdose welche am Wechselrichter dran ist, weitere Steckdosen anschließen. Wenn du nur eine Mehrfachsteckerleiste ansteckst und diese lose betreibst, brauchst du keinen FI vor der Steckdosenleiste. Wenn du sie aber irgenwo fest machst, benötigst du einen FI.

Diesen zweiten FI darfst du im selben Verteilerkasten wie den FI vom Landstromanschluss einbauen.

Im selben Verteilerkasten darfst du sogar sogar 12V Leitungen, Klemmen und Schaltgeräte verbauen wenn: Erstens die 12V Leitungen separat in die Verteilung eingeführt werden und zweitens alle 12V Leitungen auch für 230V geeignet sind. In Fahrzeugen werden sehr oft FLY Leitungen verwendet. Diese sind übleicherweiße nur für Spannungen bis 66V ausgelegt. H0 Leitungen hingegen sind auch für 230V geeignet.
In Verteilerkästen baut man normalerweise eine mechanische, Trennwand ein, welche auch gegen die höhere Spannung isoliert. Diese Trennwand sollte beim Abnehmen eines gemeinsamen Deckels im Verteilerkasten fest drin bleiben.

Die Worte normalerweise und sollte ergeben sich daraus, dass ich hier von einem Verteilerkasten spreche. In Verbrauchern muss das so sein. Z.B. bei Leuchten welche mit 12V und mit 230V funktionieren, weil dazu oft einfach zwei unterschiedliche Leuchtmittel eingebaut sind.

Zur 12V Installation.

Davon ausgehend, dass dein Wechselrichter mit Sicherheit einen besseren Leistungsfaktor wie 74% hat, würde er maximal 52,5A auf der 12V Seite ziehen, damit hinten 500W bei 230V raus kommen.
Es reicht also ein Leitungsquerschnitt von 10mm².

Ective sieht sogar nur eine 6mm² Leitung vor. Vermutlich ist der Leistungsfaktor entsprechend besser und es wird davon ausgegangen, dass der Wechselrichter neben der Batterie sitzt. Bei der Länge der Leitung würde ich aber trotzdem mindestens ein 10mm² verwenden.
Bei 50A, 3m Länge und 16mm² hast überschlagen einen Spannungsfall von 0,34V. Bei einem 10mm² wären das 0,54V.

Ich kenne die interne Schaltung des Wechselrichters nicht. Die billigsten reichen einen fehlenden Spannungsteil einfach prozentmäßig durch. Es würde also im schlechtesten Fall hinten nur noch 218V und somit eine Leistung von 473W rauskommen.
Ective ist für seine Qualität bekannt. Ich gehe davon aus, dass dein Wechselrichter nach 3m 10mm² immer noch volle 500W Leistung abgibt.

Die Sicherungen für die 12V Zuleitung zum Wechselrichter würde ich sehr nahe bei der Batterie einbauen.

Wenn du nach diesen Sicherungen eine Abzweigung zum 12V Verteilerkasten machst, muss diese Zuleitung auch zu den Sicherungen der Zuleitung zum Wechselrichter passen. Also auch 10mm² oder 16mm²
Wenn du von der Batterie eine separate Leitung zum Verteilerkasten legst, reicht natürlich eine dünnere Leitung, wenn diese auch etsprechend niedriger abgesichert ist.
Zwei getrennte Leitungen haben den Vorteil, dann man den Wechslerichter 12V seitig spannungsfrei machen kann und die 12V Geräte welche am Sicherungskasten angeschlossen sind weiterhin funktionieren.

Ich persönlich würde in deinem Fall eine 16mm² Leitung mit eigener Sicherung zum Wechselrichter ziehen und eine 10mm² mit eigener Sicherung zum 12V Verteilerkasten.

Gruß, Peter
 
@simsone2 Die Idee war, dass ich dadurch weniger Kabel hin und her legen muss. Der Sicherungkasen für die 12V Verbraucher soll nämich in der Nähe des WR verbaut werden. Ich müsste dann vom WR zur Batterie verlegen und dann wieder fast bis zum WR zurück. Aber es ist ja auch die Empfehlung von @Clerk hier getrennte Leitungen zu nutzen.

@Clerk, danke für die ausführliche Erklärung.
Ich habe nun an anderer Stelle gelesen, dass der Ective WR wohl eine Sicherung intern verbaut hat, wodurch man keinen zweiten FI/LS braucht. Da erkundige ich mich aber noch mal beim Hersteller. Im Zweifel verbaue ich hinter dem WR den FI/LS. Sicher ist sicher.

Mein Bulli steht noch unangemeldet in einer Scheune, daher habe ich nicht immer Gelegenheit zum Maß nehmen.
Ich konnte gestern aber noch mal nachmessen. Ich denke zwischen Batterie und Wechselrichter sind es eher 2m und nicht 3m.
Ich würde dann vermutlich jedoch trotzdem auf 16mm2 gehen.

Ich persönlich würde in deinem Fall eine 16mm² Leitung mit eigener Sicherung zum Wechselrichter ziehen und eine 10mm² mit eigener Sicherung zum 12V Verteilerkasten.
Wenn ich Deiner Empfhelung folge, dann sollte die Leitung zwischen Wechselrichter und Batterie nache der Batterie mit 80A abgesicher sein. Die Leitung zwischen 12V Verteilerkasten und Batterie dann mit 50A. Richtig?

Darüber hinaus:
Wie ist es denn wenn ich mich irgendwann dazu entscheiden würde, um meine Batterie-Kapazität zu erweitern, eine weitere Batterie in der Nähe des Wechselrichters zu verstauen.
Dann würde ich die bedien Batterien ja paralllel über 2m Distanz schalten. Wären dafür die 16mm2 auch noch ausreichend?

Grüße,
Micha
 
Hallo,

Bei Yachten beträgt der maximal zulässige Spannungsabfall 2%, also ca 0,24v. Des Weiteren wird auf Yachten (und das ist ja bei bullis das gleiche) davon ausgegangen, dass das Kabel mit der Zeit leicht korrodiert. Deshalb immer eine Nummer größer nehmen als errechnet.
Dazu gibt es hier einen schönen Link:

Querschnittsrechner / Kabelrechner

Wenn du ggf deine Kapazität erhöhen möchtest, solltest du mindestens den Querschnitt verlegen, der dem höchsten zu erwartenden Strom entspricht! Also Ladegerät oder Lima oder Inverter. Weiß ja nicht genau was du da vielleicht noch planst.
 
Ganz so feucht wie am Wasser ist es in einem Bulli dann doch nicht, aber grundsätzlich hast Du vollkommen recht und ich sehe es genauso.
 

Ich glaube da haben wir uns falsch verstanden. Also der Wechselrichter und der 12V Verteiler stehen räumlich direkt nebeneinander. Die Batterie ist von beiden ca. 2m entfernt.
Wenn ich nun erst vom Wechselrichter zur Batterie verkabele und dann von der Batterie zum 12V Verteiler, dann brauch ich ja fast doppelt so viel Leitung, als wenn ich den 12V Verteiler parallel an die Leitung zwischen Wechselrichter und Batterie anklemme.
Aber die Empfehlung ging ja nun ohnehin dahin separate Leitungen zu legen. Das ist dann auch ok.




Wenn du ggf deine Kapazität erhöhen möchtest, solltest du mindestens den Querschnitt verlegen, der dem höchsten zu erwartenden Strom entspricht! Also Ladegerät oder Lima oder Inverter. Weiß ja nicht genau was du da vielleicht noch planst.

Nun ja, es ist ja so, dass die Batterie über ein Trennrelais über die Lima geladen wird. Der Wechslerichter hängt auch an der Batterie, lädt diese oder Wandelt die 12V nach 230V.
Das sind ja diverse Anwendungsfälle in einem Aufbau. Wie gehe ich denn da genau vor um den korrekten Querschnitt für die Kabel zwischen zwei parallel geschalteten Batterien zu ermitteln?


Verstehe ich das dann richtig?
Für den Fall: Wechselrichter 500W wandelt nach 230V würde dann, wenn ich von max. 50A (500W / 12V = 41A) ausgehe auch ein Kabel von 16mm2 zwischen zwei parallel geschalteten Batterien ausreichen?
 
Habe ich scon richtig verstanden, nur etwas blöd geschrieben. Insgesamt laufen von der Batterie nach hinten 3 Kabel.
2x 16mm2 + / - 1x 10mm2 + . Die Masse für die 12V kannst Du auch hinten irgendwo an der Karosse holen.

Bei einer Drittbatterie soweit entfernt würde ich dickere Kabel nehmen wenn Du die parallel schalten willst. Da wäre es sinnvoller die näher an die Zweitbatterie zu bauen wenn Dir das jetzt schon zuviel Kabel sind.

Ganz nebenbei, traust Du Dir das wirklich zu das ordentlich hin zu bekommen?
 
Moin

bei so vielen Fragen vom Themen-Starter halte ich es auch für mehr als Sinnvoll, dass der Themen-Starter sich mal jemand im "wahren Leben" holt, der ihm das genau erklärt und zeigt!
Man muß auch mit den Querschnitten umgehen können.
50A die an einem minderwertig ausgeführten elektrischen Anschluß anstehen können für einiges Ungemach sorgen!!!
Auch wenn es nur 12V sind...
Abgekockelte Elektrik-Versuche gibt es zu genügen!
 
Bei einer Drittbatterie soweit entfernt würde ich dickere Kabel nehmen wenn Du die parallel schalten willst. Da wäre es sinnvoller die näher an die Zweitbatterie zu bauen wenn Dir das jetzt schon zuviel Kabel sind.
Nun gut, das wollte ich ja auch nur einmal Abfragen um hier ggf. schon einmal für die Zukunft gerüstet zu sein. Werde das Thema aber vermutlich erst einmal zurückstellen. Es geht auch weniger um zu viel Kabel als um best practice.


Ganz nebenbei, traust Du Dir das wirklich zu das ordentlich hin zu bekommen?
Erst mal geht es mir ja darum hier erst mal eine Idee zu bekomme was ich alles benötige. Ich gebe Euch ja vollkommen Recht, dass über das Ganze dann noch einmal jemand drüber schauen sollte.

Danke auf jeden Fall für den Input.
 
Die Leitung von der Batterie zum 2m entfernten 500W Wechselrichter sollte zwar 16mm² haben, muss aber nicht mit 80A abgesichert werden, da der Wechselrichter maximal 52,5A zieht. Ich würde eine 60A Sicherung verwenden.
Je nachdem wie viel Strom alle Verbraucher zusammen welche am Sicherungskasten angeschlossen sind, maximal ziehen, reicht eventuell eine kleinere Sicherung als 50A für die Leitung zum Sicherungskasten.

Die Leitungen sind nur so dick, damit der Spannungsfall geringer ist.
 
Ich habe noch mal eine Frage bezüglich des FI/LS hinter dem WR. So ohne weiteres wird der ja nicht funktionieren, da es sich dabei ja normalerweise um ein isoliertes Netz handelt, oder?
Muss ich dann die Installation hinter dem WR noch einmal aktiv auf Masse verbinden damit der FI/LS auch funktioniert?
 
Hi Micha,

Der FI misst ja nur Phase und Nulleiter, ob sozusagen der Strom der zum Verbraucher geht der selbe ist wie der Strom der zurück zum WR fließt. Die meisten FI schalten bei einer Differenz >30mA ab. Du kannst in einem Auto kein PE, also das grün gelbe Kabel anschließen, da das Auto ja nicht geerdet ist... Gummi (die reifen) leitet so schlecht. PE, wenn denn vorhanden bei deinem WR wird intern simuliert. Hier führt ein Stromfluss zum automatischen abschalten des WR.

Hoffe das hat geholfen.
 
Hallo,

der FI hinter dem Wechselrichter schützt die Personen im Fahrzeug. Der PE-kontakt der Steckdose am Wechselrichter ist im Wechselrichter mit dessen Gehäuse verbunden.

Es gibt auch Wechselrichter bei denen das nicht so ist. An diesen Wechselrichtern sind an der Steckdose keine Kontakte für den PE. (die zwei Metallbügel welche man an normalen Steckdosen sieht)

Funktion im Schadensfall ohne FI hinter dem normalen Wechselrichter:

Angenommen, das am Wechselrichter angesteckte Gerät hat einen Defekt bei welchem ein unter Spannung stehendes Teil berührt werden kann, dieser Schaden aber nicht zum Auslösen der Sicherung im Wechselrichter führt.
(z.B. eine ganz einfache Leuchte wo die Birne zerbrochen ist, oder ein Gerät mit zerbrochenem Kunststoffgehäuse.)

Wenn eine Person ein unter Spannung stehendes Bauteil anfasst und mit einem anderen Körperteil irgendwo Kontakt zur Fahrzeugkarosserie, Sitzkonsole ect. hat, fließt der Strom vom Bauteil durch die Person zur Karosserie und von dort zurück zum Wechselrichter. Die im Wechselrichter eingebaute Sicherung löst aus und der Stromkreis wird unterbrochen. (theoretisch)

Ausgehend von einem elektrischen Wiederstand der Person von Hand-Arm-Körper-Bein oder von Hand-Arm-Körper-Arm-Hand, von 1100 Ohm fließt ein Strom von 0,21 Amper durch die Person.

Ein 500 W Wechselrichter hat vermutlich eine interne Absicherung von 3 A oder höher, denn er muss ja mindestens 2,17 A liefern können.

Die Person würde praktisch etwas gegrillt, da die interne Sicherung bei nur 0,21 A gar nicht auslösen würde. Das ist aber nicht das Problem.

Das Problem liegt in der Abschaltzeit. Bei 0,2A Wechselstrom welchen durch die Person fließen, tritt bereits nach ca. 0,3 Sekunden Herzkammerflimmern ein. Wenn da nicht sofort ein Defibrillator greifbar ist, wird die Person vermutlich sterben.

Sollte die Person nur einen Wiederstand von ca 460 Ohm haben, weil sie eventuell feuchte Hände hat oder ein Kind ist, wo die Übergangswiederstände der Haut entsprechend kleiner sind, würden 0,5 A durch den Körper fließen. Da kann dann auch kein Defibrillator mehr helfen.


Deshalb, haben die meisten Wechselrichter nur eine einzige Steckdose und in der Anleitung steht meist, dass nur ein einziges Gerät angesteckt werden darf. Einfach nur um das Risiko eines defekten Gerätes zu minimieren.

Wie ich schon geschrieben habe, muss bei einer Festinstallation einer an dem Wechselrichter angesteckten Steckdose oder Steckdosenleiste, immer ein FI zwischen dem Wechselrichter und der oder den Steckdosen geschaltet werden, weil es sich um eine elektrische Anlage handelt, welche der VDE 0100 unterliegt.

Tödliche Unfälle mit Wechselrichtern in Fahrzeugen sind sehr selten. Wenn es einem selber trifft stört einem das ja nicht mehr. Wenn es ein Familienmitglied trifft, wird man sich vermutlich fragen, warum man 29,97€ gespart hat. (zweipoliger FI 22,95€ z.B. im Bauhaus und Kleinverteiler 3-Module mit Türe, bei eBay inkl. Versand für 7,02€)

Wichtig ist zu wissen, ob der Wechselrichter intern selbst den Fehlerstrom überwacht. Wenn ja, könnte man entgegen der VDE 0100 auf einen nachgeschalteten FI verzichten, ohne Sicherheitseinbußen zu haben. Ich habe noch keinen TÜV gesehen, der sich für die Elektrik im Fahrzeug interessiert.

Wenn der Wechselrichter keine eigene Fehlerstromüberwachung hat, würde ich immer eine FI nachschalten. Angaben dazu sollten in der Betriebsanleitung des Wechselrichters zu finden sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo @Clerk,

wow, vielen Dank für die ausführlichen Ausführungen. Also es geht mir wirklich nicht darum die 29,97€ zu sparen. Wenn der FI hinter den Wechselrichter auch funktioniert, dann baue ich den auch ein.
Ich hatte vor meinem vorherigen Post an diversen Stellen gelesen, dass ein FI hinter einem Wechselrichter nicht funktionieren kann, da es sich um ein isoliertes Netz handelt und deshalb der FI auch im Fall eines defekten Bauteiles neimals auslösen würde da der PE fehlt.

Es ist aber ja so, dass der FI lediglich den Strom der durch den Ausßenleiter fließt mit dem Strom der durch den Neutralleiter "abfließt" vergleicht. Daher sollte das Vorhandensein eines PE doch irrelevant sein für die Funktion eines FI, oder?

Vielleicht habe ich das auch verwechselt und es war die Rede von einem LS der hinter dem Wechselrichter nicht funktionieren würde.
Wie ist eure Sicht auf die Verwendung eines LS hinter dem Wechselrichter? Wenn der PE mit dem Gehäuse des Wecheselrichters verbunden ist, so sollte doch auch ein LS funktionieren.

Grüße,
Micha
 
Hallo,
wenn kein PE vorhanden ist, kann auch kein Strom wo anders zurück fließen und der FI würde auch nicht auslösen.
Wie ich schon geschrieben habe, ist bei Wechselrichtern welche an der Steckdose einen PE Kontakt haben, dieser auch im Gerät mit dem Gehäuse verbunden, welches wiederum durch die Befestigungsschrauben normalerweise Kontakt zur Masse des Fahrzeuges hat. Wenn der Wechselrichter isoliert montiert ist, weil er z.B. auf einer Holzplatte festgeschraubt wurde, muss in der Betriebsanleitung nachgesehen werden, was der Hersteller fordert. Meistens ist dann eine Masseverbindung zur Karoserie gefordert. Praktisch ergibt sich bei einer isolierten Montage des Wechselrichters ein sogenanntes IT-Netz. Bei IT-Netzen müsste dann ein Isolationsüberwachungsgerät verbaut werden, was aber bei einem reinen Einphasennetz keinen Sinn macht.

Wie du richtig erkannt hast, vergleicht ein FI lediglich, ob der Strom der auf L1 raus fließt auch tatsächlich komplett über N zurückfließt und nicht Teile davon oder komplett über PE.

Ein FI würde z.B. nicht auslösen, wenn man sich auf eine isolierende Unterlage stellt und mit jeder Hand je einen Nagel in eine Steckdose steckt. Der FI würde den Menschen als reine Verbraucher deuten und nicht abschalten.

Der LS (Leitungsschutzschalter) hinter dem Wechselrichter funktioniert immer, da er rein thermomechanisch die Strombelastung misst. Bei sehr straken Überlastungen (z.B. Kurzschluss) löst er sofort über eine elektromagnetische Einrichtung aus. Bei kleiner Überlastung löst er über ein Bimetall aus welches sich langsam erwärmt. Dadurch ich gewährleistet, dass die nachgeschaltete Leitung sich nicht durch stetige, kleine Überlastung so weit erwärmt, dass sie Feuer fängt. Und es ist gewährleistet, dass kurzzeitig gewisse Überlastungen den LS nicht abschalten. Dies wird z.B. zum Anlauf von Käfigläufermotroren benötigt. Deren Anlaufstrom beträgt bis zu 1,5 des normalen Betriebsstromes. Würde der Anlauf zu lange dauern oder der Motor mechanisch überlastet, würde sich wiederum das Bimetall im LS erwärmen und abschalten.

Ein LS in Form einer Überlastsicherung ist in jedem normalen Wechselrichter bereits vorhanden. Nur die ganz billigen ohne jegliche EU Zulassung haben manchmal keine Überlastsicherung. Sie gehen bei Überlastung einfach kaput. Hoffentlich bevor die Leitung dahinter brennt.

Ich persönlich handhabe das so: Wenn ich einen Wechselrichter irgendwo fest verbaue, baue ich auch einen FI, meist als Kombination LS-FI nach dem Wechselrichter ein. Wenn ich einen Wechselrichter lose verwende um z.B. auf einer Baustelle mit zwei Polzangen an einer Batterie angeschlossen, vorübergehend ein Laptop zu betreiben für welches kein 12V Ladekabel da ist, verzichte ich auf den LS und den FI. Es ist ja nur ein Gerät angesteckt und ich sehe die Leitungen in kompletter Länge. Eine Beschädigung würde sofort auffallen.

Bei einem FI hinter dem Wechselrichter muss das Gehäuse des Wechselrichters mit der Karosserie verbunden werden. Laut Norm verwendet man dazu mindestens eine 4mm² wenn die Leitung ungeschützt verlegt ist. Z.B. eine einfache Leitung vom Gehäuse des Wechselrichter welcher auf einer Holzplatte montiert ist, zum nächsten Massepunkt. Wenn die PE Leitung geschützt verlegt ist, reicht ein 2,5mm². Geschützt wäre in einem Fahrzeug ein solche Leitung durch das einfache Überziehen eines flexiblen Schlauches oder Rohres. Das bekannteste Schutzrohr ist das FBY M16. Die Rohre, besser gesagt Schläuche, gibt es in jedem Baumarkt. Die weißen bieten keinen besonderen mechanischen Schutz, da sie zum Einmauern gedacht sind. Die schwarzen sind für die Verlegung auch in hochverdichtetem Beton gedacht und entsprechend robust. In Elektrofachmärkten gibt es diese Rohre in weiteren Farben, und weiteren Eigenschaften. Diese Schläuche gibt es auch aus Metall, werden in einem VW Bus aber eher nicht benötigt.

Welchen Wechselrichter hast du genau?
 
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