So endlich kann ich Vollzug melden. Der Aggregateträger ist getauscht. Gekauft habe ich den nächstbesten Träger für 100€ in einer Online-Börse. Passen sollten alle. Wenn ich falsch liege, soll mich bitte jemand korrigieren. Da das Spenderfahrzeug ziemlich inkontinent war, sah der Träger rosttechnisch wirklich gut aus. Zuerst musste der Träger aber von dem ganzen Motoröl befreit werden. Das, was man dann an Rost sehen konnte, habe ich soweit abgeschliffen und mit Fertan behandelt, dann mit Branto-Korrux lackiert und die Hohlräume noch mit Wachs behandelt. Das sollte halten.
Gearbeitet habe ich im Hinterhof und weitestgehend alleine. Lediglich zur Wiederverheiratung hatte ich eine zweite Person zur Hilfe. Das würde ich auch dringend anraten. An Werkzeug habe ich neben den üblichen Standardwerkzeugen (Böcke, Schlagschrauber, Nüsse, Verlängerungen, Dremo etc.), ein paar gescheite Abzieher für Spurstangen und Traggelenke gehabt (einen "billigen" hats mir am Traggelenk zerrissen...), sowie ein Justierbolzenset
https://www.amazon.de/gp/product/B06XZ6KGXD/?tag=zgx7-u-21 und zwei Wagenheber mit Holz zum Unterlegen.
Da ich nicht wusste, wie der Motor gelagert ist, hatte ich Angst, dass einem der Motor entgegenkommt. Das kann nicht passieren. Der Motor selbst ist dreifach gelagert. Vorne und hinten auf dem Motorträger und rechts auf dem Längsträger der Karosserie. Links wird der Motor dazu noch über das Getriebelager am Längsträger gehalten. Er ist also vierfach abgestützt und nur zwei Stützen sind auf dem Träger. Solange man also das Getriebe nicht demontiert, braucht man sich keine Sorgen machen.
Nun zur grundlegenden Vorgehensweise: Wagen aufbocken (Wagenheber am Motorträger vorne ansetzen), Räder runter, Innenkotflügel entfernen, Koppelstangen lösen, Traggelenke lösen (evtl. gleich erneuern...), Motorlager vorne lösen, Motorlager hinten lösen, Auspuffhalter lösen und, wer hat, Sensor für Xenon-Licht entfernen, Lenkgetriebe lösen, dann zwei Wagenheber vorne und hinten ansetzen. Nacheinander die vier Trägerschrauben entfernen und mit den Fixierbolzen ersetzen. Nun den Träger vorsichtig ablassen, immer nur ein paar cm vorne und hinten im Wechsel (ich musste dabei mit etwas Gewalt nachhelfen ;-). Wenn der Träger unten ist, kann man ihn einfach nach vorne rausziehen. Dann noch Querlenker raus, Stabi und das Tilgergewicht entfernen. Einbau im Prinzip in umgekehrter Reihenfolge. Querlenker erst ganz am Schluss ganz festziehen. Das darf nur passieren, wenn der Wagen auf eigenen Rädern steht, da man sonst die Gummis verspannt. Ich fand das war eine der ätzendsten Arbeiten beim Trägerwechsel, da man im Hinterhof ohne Bühne wenig Platz hat und die mit dem richtigen Drehmoment und den entsprechenden Winkeln festgezogen werden wollen. Furchtbar, wenn man keinen Platz hat. Nun weiter: Ich habe mir ein paar alte Teppiche unters Auto gelegt. Auf die habe ich den Träger gelegt, damit er beim Grobausrichten nicht zerkratzt wird und auch leichter hin uns her zu bewegen ist. Ich habe mir ein Lot gebastelt und das in die Schraublöcher der Karosserie gehalten und so den Träger auf dem Boden liegend ausgerichtet. Dann auf die zwei Wagenheber gehoben. Hierfür hatte ich nun einen Helfer, denn das Ding ist sauschwer. Langsam angehoben und nochmal passend ausgerichtet. Man muss nur vorsichtig sein. Viel hin und her geht nicht auf den Wagenhebern. Deshalb auch das Vorausrichten auf dem Boden. Nach und nach können dann die Fixierbolzen raus und der Träger befestigt werden. Auch hierbei war hin und wieder etwas rohe Gewalt nötig, um den Träger dahin zu bewegen, wo er hin sollte.
Ach so, nicht vergessen: Schrauben vom Träger, den Motorlagern, des Lenkgetriebes, sowie die Muttern vom Traggelenk müssen immer ersetzt werden und mit den richtigen Drehmomenten plus Winkel festgezogen werden.
Am Ende habe ich noch das Lenkgetriebe getauscht (dabei den Lenwinkelsensor zerstört...), die Spurstangen ersetzt, und dann letztlich doch die Servopumpe gewechselt. Bremsscheiben und Beläge, sowie Gates-Kupplung und Freiläufe. War eine größere Operation, die aber soweit ganz gut geklappt hat. Vielleicht ist meine Beschreibung vom Trägerwechsel ja für den ein oder anderen eine Hilfe.