AW: Doch kein Gnadenbrot
Moin,
@ Peter, das mußt du ein wenig anders sehen.
Ich denke, Heinz geht es da so ähnlich wie mir.
Ich bin auch heute noch vom Konzept Bulli überzeugt. Für meine Bedürfnisse ist das einfach DER optimale Autowagen gewesen. Deswegen habe ich ja auch so lange daran festgehalten.
Und ich bin dieses Auto IMMER verdammt gerne gefahren.
Selbst als ich ihn kurz vorm Ende seiner Tage bei Micha in der Werkstatt abholte und mal eben einen neuen Zylinderkopf gezahlt habe, habe ich diese Kiste, vorsichtig wie ein rohes Ei, aber trotzdem mit einem Grinsen im Gesicht, nach Hause gefahren.
Und über all die Jahre bestand bei mir immer die Hoffnung, dass es irgendwann doch mal gut sein muß und alles an der Karre durchrepariert ist. Im Endeffekt aber absoluter Selbstbetrug.
Wenn ich den Bulli als Unternehmen betrachte, hätte ich als Geschäftsführer absolut versagt und hätte die Kiste viel früher abstoßen müssen. Als Politiker müßte ich die Verantwortung dafür übernehmen. Als Tom mußte ich es einfach nur zahlen und meiner Frau erklären, warum der jahresurlaub mal grad wieder ins Auto geflossen ist.
Aber - all dies hab ich hingenommen, über die Inkompetenz des
hinweg gesehen usw. ABER - als es dann soweit war, dass ich nur noch mit "Bauchschmerzen" eingestiegen bin, weil ich nicht wußte, wann und ob und wie ich beim Kunden ankommen, war das Fahren kein Genuß mehr.
Und DIESES Fahren war es halt, was den Bulli bei mir hat weiter auf dem Hof stehen lassen.
Als dieses Gefühl dan kaputt war, war es Zeit einen Strich zu ziehen.
Jetzt kommts: Nach ALLEM was ich mit meiner Kiste mitgemacht habe, wäre ich trotzdem noch einmal bereit gewesen, mir, gegen den massiven Wiederstand meiner Frau, einen weiteren Bulii zuzulegen. Die Firmentrapos verhalten sich jetzt in der 5.2-Variante ja jetzt endlich so, wie ich das von einem Nutzfahrzeug erwarte.
Dann kam allerdings VWN ins Spiel und bietet keine Motoren mehr an mit denen ICH leben könnte. Einzig der TSI wäre evt. eine Alternative.
So hab ich mich dann für was ganz anderes entschieden. Zumindest vom Verbrauch kann ich bei den TSIs mithalten
. Ich weiß aber auch, dass mein jetziges Auto nur ein Kompromiss ist und ich sicherlich das ein oder andere Mal, das Konzept Bulli vermissen werde. Damit werde ich leben müssen/können.
Ich hab da auch nicht viel Trara drum gemacht, kann die Betroffenen aber gut verstehen. Da hält man jahrelang die Fahne für den Bulli hoch und was macht die Kiste? Nicht nur, dass sie undankbar ist, Nein, sie entäuscht einen aufs tiefste. Und dieser Stachel sitzt. Ok, es ist nur ein Auto. Aber auch da sind wir uns wohl alle einig, dass der Bulli ein nbißchen mehr wie "nur ein Auto" ist. Er wird fast vermenschelt. Und dann ist die entsprechende Reaktion (in dem Fall auch der Rabautz) halt umso heftiger.
Gruß Tom