Elektrik im Bus

Hinnerkh

Aktiv-Mitglied
Ort
Kiel
Mein Auto
T6 Kastenwagen
Erstzulassung
07/2016
Motor
TDI® 110 KW EU6 / 6d-temp CXHA
DPF
ab Werk
Motortuning
Nein
Getriebe
6-Gang
Weitere T5 (Firmenfuhrpark, Taxen oder Spassmobile) in der Zeilenauflistung Aufbauart, Motor, Getriebe und EZ angeben
Umbau Wohnmobil
Hey Leute,

hatte in letzter Zeit die Motivation meine Elektro-Planung für den Bussausbau (VW T6) voranzutreiben.
Anbei habe ich euch mal eine Zeichnung des Ganzen angefügt.
Was meint ihr?
Reichen die Sicherungen uns Querschnitte aus? Optional soll noch ne Solartasche inklusive MPPt-regler angeschlossen werden.

Freue mich auf eure Anregungen.
Gruß
Hinnerk
 

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  • Schaltplan Bus.pdf
    1,3 MB · Aufrufe: 213
Hallo, auf die Schnelle sehen die Leitungsquerschnitte etwas überdimensioniert aus. Eventuell ist an den Bauteilen garnicht ausreichend Platz um so dicke Leitugen anzuschließen.

Zum und vom Votronik 1224100 sollte ein 16² reichen, das ist bis bis 98A belastbar. Bei der kurzen Länge reicht das auch für 100A. Diese werden durch den Votronic 1224100 und die Sicherung davor vorgegeben. Mit diesen 100A kannst du bei Einrechnung der Verlustleitung im Wechselrichter einen 1000W Wechselrichter betreiben. Auch hierzu reicht somit ein 16². Zum Verbraucherverteiler mit den drei Abgängen würde ein 2,5² reichen. Ich würde ein 4² verlegen. Für Landstromeinspeisungen sind 2,5² vorgeschrieben. Du kannst also einen FILS mit 16² verwenden. Dadurch kannst diese 16A auch innen nutzen wenn der Landstromanschluss das hergibt. Ich denke da zuhause vor dem Haus mal an einen Heizlüfter den man reinstellt um im Winter etwas im bus zu machen, an einen Haarfön oder Wasserkocher. Nach der Netzvorrangschaltung würde ich nochmal einen reinen FI einbauen. Nach dem Wechselrichter würde ich einen reinen Sicherungsautomaten mit 6A einbauen. Zum und vom Wechselrichter reichen 16². Für alle 230V Leitungen würde ich 2,5² verlegen. Es gibt sogenannte schwere Gummischlauchleitungen, auch in oranger Farbe. So sieht man sofort, dass das nichts Normales im Fahrzeug ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich empfinde die Querschnitte als sinnvoll, persönlich würde ich nicht drunter gehen. Ich habe bei einem 1200W sogar 35mm2. Ich habe es lieber Safe statt minimal.
 
Guten Morgen,

vielen dank für eure Antworten.
Also sollte meine Elektrik so eigentlich funktionieren und nicht unterimmensioniert sein?

Gruß
Hinnerk
 
Wie ich schon sagte, ich würde 35mm² nehmen bis zu 1 Meter, drüber ein 50mm². Sicherung je nachdem, ich habe 150A.
 
Hey,

Also ich benötige nochmals euer Wissen.
Bin mit der Elektrik nun ein ganzes Stück weiter. Allerdings habe ich ein Problem, und eine Frage

Frage:
Habt ihr für eure 12V-Steckdosen einen 12V-DC/DC-Wandler vorgesehen?
Bisher habe ich noch einen für die LED-Leuchten.
Können die 12V - Geräte an den Steckdosen (Handy laden, Kühlbox) eine Spannung von maximal 14,8V ab?

Problem:
Wenn ich den Wechselrichter eingeschaltet habe, und irgendwann springt der Kompressor der Kühlbox an, dann hat der Kompressor Startprobleme... Er ruckelt orderlich und springt dann nach 10sec an.
Besteht da irgendwie ne Rückkopplung ins 12V-Netz?

Ich danke euch schonmal für die Hilfe

Gruß
Hinnerk
 
Ich habe nur für meine LED Leuchten Spannungsstabilisatoren eingebaut, da diese nicht für den KFz Bereich gedacht waren und auf über 12V zickig reagieren oder gleich abrauchen. Alle anderen Geräte mit 12V KFz Stecker sollten dafür ausgelegt sein oder haben bereits eingebaute Festspannungswandler (KFz USB - Lader bringt Ausgangsseitig 5V)

Rückkopplungen gibt es in der Regel nicht, nur bewirkt jeder eingeschaltete Verbraucher einen Spannungsabfall und eventuell hast du dann irgendwann keine 12V mehr sondern nur noch 11,2V oder sowas und evtl. springt damit dein Kompressor nicht mehr sauber an.
 
Hallo Hinnerk,

welchen Kompressor hat dein Kühlschrank? Ich vermute einen BD35 oder ähnlich. Außer du hast einen von Engels.

Normale Kühlschrankkompressoren haben einen Anlaufstrom von bis zu 4 x I n.

Ein BD35 hat ohne jegliche Belastung, also ausgebaut und ohne Kühlmittelfüllung, eine Stromaufnahme von 3 A, bei 12 V. Beim Einschalten hat er kurzzeitig eine Stromaufnahme von 8,2 A.

Ein komplett funktionierendes System hat entsprechend höhere Stromwerte, das der Kompressor ja das Kühlmittel verdichten muss.

Ich gehe davon aus, dass der eingeschaltete Wechselrichter so viel Strom zieht, dass die Spannung schon etwas niedriger ist. Wenn dann der Kompressor des Kühlschrankes einschaltet und viel Strom benötigt, bricht die Spannung weiter ein. Die Spannungshöhe reicht nicht mehr für den Anlauf des Kühlschrankkompressors. Er bricht den Startvorgang ab und probiert es 10 Sekunden später nochmal. Da beim ersten Anlaufversuch schon etwas von Kühlmittel verdichtet wurde, schafft er es beim zweiten Versuch, zumal der erste nur 10sec zurück liegt. Würde der zweite Versuch ein paar Minute später erfolgen, hätte sich der Druck im Kühlsystem mittlerweile wieder gleichmäßig verteilt und der Kompressor hätte die gleichen Anlaufschwierigkeiten wie beim ersten Versuch. Er würde nicht anlaufen.

Besonders sparsame und anlauffreundliche Kompressoren werden mit einer Elektronik gestartet, welche genau solche doppelten Anläufe realisiert. Bei der Engels MT Serie ist das z.B. so. Der Kompressor läuft kurz an und schaltet ab. Kurz darauf läuft er ein zweites Mal an und läuft bis zum Abschalten durch den Thermostaten durch.

Um die genaue Ursache deines Problems zu ermitteln müsst man die Spannungen und Ströme vor dem Wechselrichter und am Kühlschrank mit einem True RMS Multimeter messen. Die Lösung des Anlaufproblems könnte ein kleiner Kondesator parallel zum Anlaufstromkreis des Kompressors bringen. Alle BD35 Kompressoren können auch sehr einfach mit einem 1500 Ohm Wiederstand und einen Schalter zur Überbrückung des Wiederstand es im Thermostatstromkreis in zwei Stufen geregelt werden. (Die reine Kompressordrehzahl 1000U/min und 2000U/min). Bei niedriger Drehzahl ist die Abgabeleistung und somit auch der benötigte Anlaufstrom geringer. An Stelle des Überbrückungsschalters könnte man ein einfaches Zeitglied verwenden. Somit hat der Kompressor seine eigene automatische Anlaufstrombegrenzung. Er startet mit niedriger Leistung und schaltet nach eingestellter Zeit auf volle Leistung.

Vor dem Bau einer Anlaufstrombegrenzung würde ich aber erst mal schauen, ob die Batteriekapazität prinzipiell ausreichend ist, und ob die Leitungsquerschnitte ausreichend hoch sind, um einen niedrigen Spannungsfall zu haben.


Alle meine LED Leuchten in all meinen Fahrzeugen, hatte ich immer direkt an der 12V Bordspannung angeschlossen. Die LED Leuchten haben innen ja eine Elektronik, welche die Spannung anpasst. ja nach LED auf 1,2 bis 2,7 V.

Mir ist über Jahrzehnte noch nie eine LED Lampe kaputt gegangen.

Auch die Handiladegeräte und KFZ-USB-Steckdosen haben innen eine Spannungsregulierende Elektronik.

Etwas anders würde es aussehen, wenn du Haushalts 12V Halogenstahler direkt im Fahrzeug betreiben würdest. Dabei muss man aber auch bedenken, dass die Lebensdauer auch im Haushalt auch schwankt. Ein Standartrafo von 230V > 12V gibt an 240V, 12,52V ab. Nehmen wir jetzt einfach mal einen 12V Halogenstarhler mit 20W. Dieser würde an 12,52V eine Leistung von 21,8W Aufnehmen. Diese 9% mehr würden die Lebenserwartung für einen Standartstarhler von 6,84 Jahren auf 6,23 Jahre, bei 8 Stunden täglichen Betrieb, senken. - Trotzdem absolut unerheblich bei Verwendung im Haushalt.

Im Fahrzeug stehen nicht ständig 14,8V an, da die Sapnnung mit steigendem Batteriefüllstand herunter geregelt wird. Ich verwende einfach den Mittelwert vom 1,4V mehr. Die Halogenlampe würde also nur 6,05 Jahre an Stelle von 6,84 Jahre halten.

Jetzt stellen sich mir die Fragen, wer verwendet 12V Halogenlampen als Innenraumbeleuchtung in Fahrzeugen und schaltet diese tatsächlich an 365 Tagen pro Jahr 8 Stunden lang ein? - Vermutlich niemand.


Zusammenfassung:
Bau die LED Lampen, Handiladegeräte oder USB Steckdosen in dein Fahrzeug ein und mache dir keine Gedanken darüber, ob sie durch 14,8V kaputt gehen könnten.
Beim Kühlschrankstartproblem musst die Spannungen und Ströme messen und eventuell die Batteriekapazität und oder die Leitungsquerschnitte entsprechend erhöhen.


Gruß, Peter
 
Hallo Peter!

Respekt für Deine Ausführungen!

Zwei Sachen würde ich aber gerne diskutieren (man vergebe mir leichtes OT ;) )

Ich würde meinen, dass nach einem abgebrochenen Kompressoranlauf zwischen Kompressor und Expansionsventil eine Zeit lang verdichtetes oder auch schon verflüssigtes Kältemittel ansteht (man hört es doch im Gefrierfach noch eine Weile zischen). Gegen diesen Vordruck müsste der Verdichter jetzt zusätzlich ankämpfen, er hätte es also noch schwerer als beim ersten Versuch. Was meinst Du dazu?

Und im zweiten Punkt widerspreche ich ganz bestimmt: die Lebensdauer einer Glühlampe sinkt nicht bloß mit der zweiten Potenz der Spannungserhöhung, sondern ganz wesentlich stärker (habe einmal sogar von der 11. Potenz gelesen).

Wikipedia:
Lebensdauer.jpg

5 % Spannungserhöhung >> 50 % Lebensdauerverminderung (falls nicht noch schlimmer)

...der ganze Artikel: Glühlampe – Wikipedia

Darum hatte man doch früher an Schmalfilm- und Diaprojektoren die "Sparschalter" zur Herabsetzung der Betriebsspannung der Projektionslampe. Kann mich auch noch an die ersten Eisenkerntrafos für Halogenbeleuchtung erinnern, die lieferten auch nur 11,5 V oder ähnlich.

Wieder zum Thema: Trotz des extrem hohen Einflusses der Betriebsspannung auf die Lebensdauer muss man aber die schon erwähnte kurze Einschaltdauer bedenken und zusätzlich berücksichtigen, dass bei laufendem Motor selten die Innenbeleuchtung brennen wird. Und auch ein Ladegerät sollte nach einiger Zeit auf Erhaltungsladespannung herunter regeln.

Gesundheit und frohes Basteln!
 
Hallo Peter!
Ich würde meinen, dass nach einem abgebrochenen Kompressoranlauf zwischen Kompressor und Expansionsventil eine Zeit lang verdichtetes oder auch schon verflüssigtes Kältemittel ansteht (man hört es doch im Gefrierfach noch eine Weile zischen). Gegen diesen Vordruck müsste der Verdichter jetzt zusätzlich ankämpfen, er hätte es also noch schwerer als beim ersten Versuch. Was meinst Du dazu?

Eigentlich schon.
Deshalb hat jedes moderne Kühlgerät einen Wiederanlaufschutz der erst nach ein paar Minuten ein erneutes anlaufen erlaubt.
Bei älteren Kühlschränken kann man das mit Stecker raus/rein während er läuft selber provozieren. Entweder er schafft es oder nach einigen Sekunden löst der Schutzschalter aus (Klixon)

Das mit dem zweimal Anlaufen höre ich zum ersten mal, und kling irgendwie für mich nicht logisch.
 
Das mit dem zweimal Anlaufen höre ich zum ersten mal, und klingt irgendwie für mich nicht logisch.

.....wird sogar unbegrenzt versucht. Vor Jahren versagte unser Campingkühlschrank den Dienst. Ich dachte ursprünglich, das wiederholte Piepsen stamme von einem anderen Gast, der seinen Satelliten nicht findet, es kam jedoch aus dem Kühlschrank und seinem Danfoss-Kompressor. Auf der Steuerplatine waren zwei Transistoren kaputt geworden, sodass die Kommutierung zwischen den beiden Motorwicklungen nicht mehr funktionierte. Ablauf war: Startversuch - Strombegrenzung - Abschaltung - Pausezeit - Startversuch - Strombegr..... usw. usf.
Der Motor hat zwei Haupt- und eine Hilfswicklung. Der Rotor beeinflußt die Hilfswicklung so, dass ein Hilfsoszillator einmal schwingt und einmal nicht (je nach Stellung). Daraus wird die Lage des Rotors ermittelt und die Kommutierung zwischen den Hauptwicklungen gesteuert. Dieser Hilfsoszillator war defekt. Hören konnte man wohl das getaktete Arbeiten der Strombegrenzung. War damals offenbar ein BD35 (siehe Datenblatt).

Im Übrigen sehe ich eben auch keine Erleichterung durch mehrfaches Anlaufen (was ein Klixon mit seinem Klix ja auch regelmäßig bestätigt ;) )
 

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  • Danfoss.pdf
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Hello Ihr,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten und die daraus entstandene Diskussion.
Ich halte für mich fest. LED-Strahler sollte man über ein 12V-DC/DC-Wandler runterregeln. Alle anderen Verbraucher machen dies von selbst bzw es schadet denen nicht.

Nachdem ich die Batterie von 12,4V auf 12,9V geladen hatte, trat das Startproblem nicht mehr auf. lag wohl tatsächlich an der Minderspannung. ich werd es weiter beobachten :-)

Nun noch eine Frage zur Batterie:
Ich habe einen Votronic Smart BatterieProtec verbaut. Bei welcher Spannung sollte ich diese nun auslösen lassen. Ich habe eine 120aH (C100) AGM2-Versorgungsbattrie verbaut.
Internet habe ich gelesen, dass 60% Lademenge ungefähr 12,2V entspricht. Man nicht unter diesen Wert enladen sollte. Der Votronic allerdings bei maximal 12,00V auslöst (Es gibt noch tiefere Werte bishin zu 10,0V)
Wie sind da eure Meinungen? Kann ich noch unter 12,0V gehen?

Anschluss ans BCM zwecks D+.
Hier wollte ich den Byte 17 Bit 4 per VCDS aktivieren lassen.
Nun meinte VW, dass es auch Steuergeräte ohne diese Funtion geben soll..quasi eine Light-Version... ist euch davon etwas bekannt?
oder war dies eine Fehlinfo vom Freundlichen?

Gruß
Hinnerk
 
Hello,

Niemand eine Idee?

Gruß Hinnerk
 
11,5V Ruhespannung oder ca 10,5V unter Last wären noch machbar bei einer AGM Batterie. So habe ich es irgendwo gelesen. Die Frage ist immer wie genau wird gemessen und was ist noch an Verbrauchern aktiv während der Messung.
 
Okay, danke für deine Rückmeldung.
 
Hey Leute, ich stehe gerade voll auf dem Schlauch beim Thema Kabelquerschnitt und Kabellänge.

Beispielsweise möchte ich eine 12V-KFZ-Steckdose in 2m Entfernung anbringen. Rechne ich dann 2m Kabelweg oder 4m Kabelweg, da das Minus-Kabel ja auch wieder zum Minus-Pol zurück muss?

Ich habe gerade echt ein Brett vor dem Kopf. 4m, oder? 😬
 
Rechne ich dann 2m Kabelweg oder 4m Kabelweg, da das Minus-Kabel ja auch wieder zum Minus-Pol zurück muss?

Ich habe gerade echt ein Brett vor dem Kopf. 4m, oder? 😬
Nein, es wird der Weg zum Verbraucher gerechnet - also 2m.
 
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