Erfahrungsbericht: Wechsel der Turbodichtungen am 128kW 4Motion BPC

  • Ersteller gelöschtes Mitglied
  • Erstellt am
G

gelöschtes Mitglied

Guest
Hallo Freunde,

ich möchte Euch kurz schildern, wie wir zu zweit (Danke @globerocker)die beiden Dichtpakete am Turbolader gewechselt haben. Notwendig war das, weil der Turbo oben Abgas und unten Öl verloren hat.

Prämisse:
  1. Drehmomentstütze bleibt drin
  2. Kardanwelle bleibt drin
Nachdem wir schon einen Termin hatten zum Lernen (nur mal geschaut, was alles weg muss und wie lange das dauert...), ging es für mich alleine um halb sechs abends los. Schön am heißen Motor die Luftschläuche am Turbo demontiert. Oberteil am Luftfilterkasten demontiert. Bis hierhin alles super. Dann die Schrauben des Dichtpakets zum Krümmer gelöst. Zwei gingen super raus, eine ging rund (Innenvielzahn abgenudelt). War da etwa jemand am Turbo gewesen und hat die Schraube vermurkst - vielleicht in der Produktion? Würde auf jeden Fall das Abgas oben erklären. Naja, Vielzahn reingehämmert und dann rausgedreht.

Die obere Schraube vom Turbo zum Motor ging recht problemlos raus, war nur sauheiß. Oben alles fertig, also nach unten. Auto hoch und los.

Abgasstrang zur Seite Richtung Fahrer gelegt. Die Muttern vom Turbo ab und die Schelle zum DPF ab. Es bewegte sich nichts. Also noch die drei Schrauben vom DPF ab und den zur Seite (auch Fahrer) gelegt. Jetzt endlich bewegte sich der Turbo (Jubel!!!). Es war inzwischen halb neun. Also drei Stunden zum Ausbau. Die alte Dichtung raus geholt und begutachtet. Sah noch ganz okay aus, Vielleicht hat das der selbe Hansel aber auch angeknallt und das Teil verzogen. Ist ja egal, es sollte ja eh die neue Dichtung rein.

Jetzt beginnt der spannende Teil. Wir haben von halb neun bis viertel vor elf gebraucht, den Turbo samt Dichtung unten und oben wieder auf die Stehbolzen zu bringen! Ca. zweieinviertel Stunden!. Da das Dichtpaket oben sehr dicht am Krümmer anliegen muss und mit diesem nicht verbunden ist, ist das eine sehr knappe Fummelei. Wir haben den Turbo nicht über den inneren Stehbolzen bekommen. Er saß drauf, aber man bekam nicht genug Druck zum drüberschieben. Nach den genannten zwei X Stunden habe ich mir ein Herz gefasst und einen dritten Unbeteiligten angewiesen mit einer Holzlatte als Verlängerung und einem Hammer einen Schlag drauf zu geben. Gesagt getan, ein Schlag und der Turbo rutschte auf den Stehbolzen. Völlig einfach, oder?

Danach war alles nur wieder rückwärts. Beim Anziehen des Dichtpakets oben muss man unbedingt den Reparaturleitfaden einhalten. Die Lehre ist sehr hilfreich, aber es geht bestimmt auch ohne, wenn man die Schrauben schön gleichmäßig anzieht von Anfang an.

Wir waren um halb eins nach sieben Stunden fertig (die Hobbywerkstatt war seit elf geschlossen!!!).

Meine Restreichtweite ging nach oben, kein Notlauf, keine Warnmeldungen. Ich habe auch gefühlt unten rum mehr Leistung - vielleicht weil kein Abgas mehr verloren geht.

Fazit: Ich mache den Mist nicht noch einmal! Für den Rotz sind ~500 bei VW nicht zuviel verlangt und das ist gerade beim 4Motion echt fair. Ich würde auch jedem davon abraten, dass selber zu machen oder man nimmt sich einen ganzen Tag und baut noch die Drehmomentstütze weg. Allerdings hilft das nur bedingt, da der Turbo nicht wirklich auf die Stehbolzen will.

Ach ja: Das obere Dichtpaket muss zuerst an den Krümmer, nachträglich bekommt man das nicht drauf.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben