27.08. – Tag 16 – 69 km
Wie gestern bereits geschrieben, werden wir heute noch ein wenig weiterfahren, um dichter an den Spots zu sein, die wir hier in Albanien noch besuchen möchten. Trotzdem machen wir gemütlich. Wir stehen gegen 8.30 Uhr auf, nach dem ersten Kaffee wird ein frisches Brot besorgt und ein weiterer Kaffee geschlürft. Nun muss wieder zusammen geräumt werden und noch ein paar Kleinigkeiten eingekauft werden. Nach wie vor kaufen wir alle ein bis zwei Tage lokal frisch ein, um versorgt zu sein. Die Kühlbox tut problemlos ihren Dienst, selbst bei 37°C in der Sonne hält sie ohne Probleme die 5°C Marke.
Der Camping Kranea ist ein kleiner und feiner Platz mit knapp zwanzig Stellplätzen. Leider habe ich es heute versäumt Bilder zu machen. Der Platzchef und seine Mitarbeiter sind absolut klasse. Er selbst spricht gut fließend Deutsch und hat immer einen Tipp parat. Er hat uns auch den Platz empfohlen, auf dem wir heute ankommen werden. Rechnungen wurden immer zu unseren Gunsten gerundet.
Der Platz liegt direkt am Strand. Badehose an und ab ins Wasser mit wenigen Schritten an den Strand. Die Zufahrt zum Platz ist auf den letzten paar hundert Metern allerdings abenteuerlich über Schotterstraßen am Strand entlang. Wir haben hier aber auch große Wohnmobile und Wohnwagen gesehen mit normalen PKW als Zugfahrzeugen.
Der Strand hier ist klasse. Das Wasser ist angenehm frisch, aber so warm, dass einem fast nicht kalt wird, Sichtweite ohne Ende, selbst von über dem Wasser kann man 5-6 Meter tiefer die Fische schwimmen sehen. Bars am Strand versorgen einen günstig mit Getränken. Auf dem Platz selbst gibt es auch ein kleines Restaurant. Das Essen ist frisch und super lecker, zu günstigen Preisen. Zu viert isst und trinkt man auch hier unter 30 € inklusive Getränken.
Drei Duschen und Toiletten, nicht geschlechtlich getrennt, reichen für den Platz selbst bei Vollbelegung gut aus. „DbEdW“ fand heraus, dass es ungünstig ist, die erste Toilette neben der letzten Dusche zu nutzen, wenn man nicht partiell mitduschen möchte.
So machen wir uns also winkend und hupend auf den Weg und verlassen Himare. Weiter geht es gen Süden auf der Küstenstraße. Kaum Verkehr, Aussicht genießen, Meerwind um die Ohren wehen lassen – Sonne auf den linken Arm scheinend. Schließlich fahren wir Volkswagen. Auch wenn der mittlerweile schon recht eingestaubt ist.
Ab geht´s - weiter Richtung Süden.
Bei einer kurzen Pause genießen wir noch den Blick auf das Meer.
Irgendwann kommen wir auf die Innenseite und bekommen einen Blick auf die andere Seite Albaniens, abseits der Küste. Unglaublich interessante Landschaften und Ausblicke eröffnen sich uns abseits des Meeres.
Die andere Seite Albaniens. Das Inland. Die weichen Farbwechsel und auch auf dem rechten Bild neben der Straße die Felsformation, sind faszinierend.
Wir folgen den Anweisungen des Navis und ignorieren ein Schild, dass deutlich nach Ksamil deutet. Die Straße, die uns das Navi vorschlägt ist nicht mehr als ein breiterer Wanderweg. Wir drehen um und nehmen den beschilderten Weg. Die Tschechen hinter uns tuen uns gleich.
So kommen wir in Ksamil an und werden diesmal korrekt, aber wieder über „offroad“ Straßen zum Ksamil Caravaning Camp geleitet.
Der Empfang ist einzigartig. Auf dem familiär geführten Platz werden wir vom Ehemann empfangen und mit uns wird ein passender Platz gesucht. Die Ehefrau kommt zur Begrüßung, herzlichst, ein Willkommen in deutscher Sprache, ganz entspannt.Nachdem wir unseren Platz bezogen haben, kommt die Tochter der Familie mit einem Tablett und zwei Eiskaffee für uns und zwei Milchshakes für die Kids, dazu vier eisgekühlte Wasser. Dazu das W-Lan-Passwort.
Bei mittlerweile 37° um etwa 13 Uhr eine hervorragende Sache. Wir markieren nur den Platz mit Tisch, Stühlen und dem Zelt unserer Kids, um uns nach dem Genuss der gekühlten Leckereien nach Butrint aufzumachen. Es war eine gute Entscheidung erst hier auf dem Platz aufzuschlagen. Nach und nach kommen mehr Busse und Geländewagen, so dass wir heute Abend hier keinen Platz mehr bekommen hätten.
Butrint – eine Ruinenstadt aus dem Zeitalter von 8000 vor Christus bis in das 17. Jahrhundert – ist eine archeologische Ausgrabungsstätte, die erst in den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts wiederentdeckt wurde. Manche Ausgrabungen und Restaurationen sind kaum älter als 10 Jahre.
Wir zahlen umgerechnet 15 € Eintritt für uns alle und auch Luna kann mit rein. Für die Ausgrabungsstätte brauchen wir gut drei Stunden – der Nationalpark im Gesamten ist noch viel größer mit fast 10.000Hektar. Viele gefährdete Tierarten und Zugvögel finden hier einen sicheren Unterschlupf. Im Butrint-See gezüchtete Muscheln sind in ganz Albanien eine beliebte Delikatesse.
Wir sind überwältigt von den vielen archeologischen Funden und der Fülle an Überresten, mit dem Gedanken, was einige Meter tiefer wohl noch zu finden wäre – da oft nur die Deckengewölbe zu sehen sind. Die Tafel auf albanisch und englisch sind gut erklärt zu den einzelnen Gebäuden, ein Museum im Schloss gibt weitere Informationen und ist im Gesamtpreis enthalten.
So machen wir uns am frühen Abend wieder die circa fünf Kilometer auf der Küstenstraße zurück um Platz und gehen noch an den Strand. Die Bucht ist klein, aber wir sind fast allein. Das Wasser ist klar, der Strand hat puren Sand, im Wasser aber Felsen dazwischen. Fische in Mengen, wie in einem Miniaturriff.
Hier fällt uns aber auch zum ersten Mal so richtig das Problem mit den Straßenhunden auf. Teilweise durchstreifen sie in Rudeln die Orte und sind auch am Campingplatz recht nervig. Wir wollen, trotz aller Impfungen und frischer Tollwutvorsorge, dass Luna möglichst keinen Kontakt hat. Die Kinder unserer Nachbarn geben den Wuffs aber was zu fressen und streicheln sie. Unsere Kids wissen, dass das keine gute Idee ist und halten Abstand. Trotzdem muss ich den einen oder anderen neugierigen Vierbeiner von unserem Platz scheuchen.
Die Bilder zu Butrint stelle ich unkommentiert im Anschluss ein.