Gefahren statt gelesen: mal alle Motoren im Kurz-Vergleich.

M.A.Wilms

Aktiv-Mitglied
Mein Auto
T6 Multivan
Motor
TDI® 150 KW EU6 CXEB
DPF
ab Werk
Getriebe
DSG® 7-Gang
Ausstattungslinie
Highline
Radio / Navi
Navigation Discover MEDIA plus+Dynaudio
Der Übersicht halber als Extra-Fred.

Worum geht es?

Einmal einen echten, für mich persönlich belastbaren Vergleich mit allen aktuell angebotenen Motorvarianten im T6 „erfahren“.

Was hat mich drauf gebracht?

In erster Linie die Diskussionen hier im Forum, insbesondere zum Thema „TDI oder TSI?“.

Da ich keinen Händler ärgern wollte und keine Kilometer ohne Kaufabsicht auf die Autos schrubben wollte stammen die gefahrenen Kandidaten von VWN direkt (150 PS TDI und 204PS TSI) oder von Kunden.

Um vergleichbare Bedingungen zu schaffen, wurden alle Kandidaten mit gleichem Kraftstoff (Aral Ultimate), Luftdruck für volle Beladung und auf gleichen Strecken bewegt. Kein Auto weniger als 1.800km. Zuladung jeweils knapp 400kg.
Da von der Autobahnstrecke 90% ein Tempolimit zwischen 100 und 130km/h aufweist schaffen auch alle Motorisierungen ähnliche Schnitte, auf den wenigen nicht limitierten Kilometern galt Vollgas, wenn verkehrsbedingt möglich. Ansonsten Tempomat/ACC auf erlaubte Geschwindigkeit plus 5km/h Tacho-Toleranzzuschlag.

Alle Autos hatten wenigstens 10.000km auf dem Tacho, bei den Dieseln fällt der Verbrauch aller Erfahrung nach erst nach dieser Marke auf den Normwert.

Natürlich ist die Wertung immer höchst subjektiv, ganz sicher bei der Beschreibung der Fahrleistungen. Gemeinsam für alle gilt lediglich, das alle Multivans waren. Und ich war immer mit eingeschalteter Klimaanlage und Sitzheizung unterwegs.

Zu den Kandidaten:

1. 62KW/84PS TDI. Als Freestyle mit Plus-Paket von einem Kunden aus den Niederlanden bekommen, mit Vredestein Quatrac 5 in 235/55 17 bereift (Ganzjahresreifen). Das Auto ist mit sieben Sitzen und Climatronic etc. gut ausgestattet, kein Leichtgewicht.
Und wie fährt er so? Nun ja, er fährt.
Jeder, der mal T3 mit 70PS Turbodiesel gefahren ist wird das Gefühl kennen. Das Auto fühlt sich kräftig genug an… solang man allein unterwegs ist. Und ich bin beim mitschwimmen fast dauerhaft mit Volllast unterwegs.
Selbst durch die UK mit 112km/h Limit kommt man oft an die Leistungsgrenze.
Und was braucht er?
Laut MFA 9.9l/100km, real gemessen 10.6l/100km.

Wem würde ich zu diesem Motor raten?

Ganz ehrlich: niemandem, in einem Kurzstrecken-genutzten Trapo ohne Extras ok, für alle anderen Aufgaben: Finger von!

2. 75KW/102PS TDI. Als Comfortline mit recht viel Ausstattung (inkl. zweite Schiebetür, Warmwasserzusatzheizung und ein paar mehr schweren Sachen) auch ein Kundenfahrzeug, diesmal aus UK. Das Auto kam auch mit Ganzjahresreifen in 235/55 17, diesmal als Nokian Weatherproof.
Und wie fährt der so?
Nun ja. Im Caddy können die 102 PS schon für Zufriedenheit sorgen, im T6 fehlen die Reserven. Oft steht man voll auf dem Gas, auch wenn man nur ruhig mitschwimmt. Zwar ist er spürbar munterer als die 84PS Version, aber es fehlt einfach an Gelassenheit.
Was bei den „kleinen“ Dieseln sehr auffällt: es kommt ein kleines nutzbares Drehzahlband mit nur fünf Gängen zusammen.
So schult man ungewollt seine Reflexe, man sollte tunlichst rechtzeitig zurückschalten und manchmal auch über die maximale Leistung rausdrehen lassen, um einen passenden Anschluss zu erhalten.

Und was braucht er?
Laut MFA (umgerechnet) 9.7l/100km, real gemessen 10.4l/100km.

Wem würde ich zu diesem Motor raten?

Ganz ruhige und entspannte Gemüter, die auch Zeit haben, mal hinter einem LKW zu bleiben statt überholen zu können: geht schon!
Für Leute mit Anhänger oder gewichtigen Hobbys: Lieber lassen!

3. 84KW/114 PS TDI. Als Trendline von einem deutschen Kunden, vernünftig ausgestattet (unter anderem Climatronic, Luftstandheizung, 17“ Räder (Stahl), sieben Sitzen, Navi etc.) und ebenso auf 235/55 17, diesmal allerdings als Pirelli Winter SottoZero 3.
Und wie fährt er so? Ja, doch, der kommt schon vom Fleck.
Zum ersten Mal wird es einen Tick entspannt, man gibt nicht mehr gefühlt dauerhaft Vollgas.
Im unteren Drehzahlbereich sind 84, 102 und 114 PS sehr ähnlich, nach oben raus ist der 114PS aber deutlich kräftiger.
Und was braucht er?
Laut MFA 9.9/100km, real gemessen 10.2l/100km.

Und eine Empfehlung?

Ja, wenn man ruhig reisen mag und keine Ambitionen auf die linke Spur hat, dann kann der schon passen. Für Gespanne bitte lassen, da fehlt doch noch Bumms.

4. 110KW/150PS TDI. Ein Frontkratzer mit manuellem Getriebe und Generation Six, recht komplett ausgestattet, auch schwere Sachen wir elektrische Heckklappe etc. dabei.
Das Auto steht auf (Überraschung!) 235/55 17, wieder als Winterreifen, diesmal Hankook i*cept evo².
Und wie fährt er? Gut. Kein Renngerät, aber man hat oft Luft unterm rechten Fuß, als Solofahrzeug geht es schon sehr entspannt zu.
Den 150 PS TDI habe ich auch schon mit DSG und 4motion erlebt, mit einem Frontkratzer Schalter mal unseren Wohnwagen (Hymer Eriba 690S, unbeladen 2.100kg) aus den Niederlanden nach Hause geholt.
Was braucht er?
Laut MFA 9.4l/100km, gemessen 9.9l/100km.

Empfehlung?

Ja doch. Alle, die den T6 nicht als Express verstehen und nicht mit zuviel Masse unterwegs sein müssen: bedenkenlos kaufen!

5. 150KW/204PS TDI. Da habe ich auch ein Kundenauto genommen, allein um zu sehen, ob unser Sumo-Highline ungebührlich trinkt oder im Schnitt liegt. Das Kundenauto ist ein Generation Six mit DSG und Frontantrieb, recht entschlossen ausgestattet, nicht weit weg von unserem Sumo-Highline. Und, *Tusch*, wieder einmal kommen 235/55 17 zum Einsatz, hier als Continental WinterContact TS 830P.

Wie fährt er sich? Nun ja, 4motion fehlt. Beim 150PS TDI geht Frontantrieb noch ganz gut (zumindest ohne viel am Haken), beim 204PS ist auch auf feuchter Bahn schon zuviel Drehmoment da untenrum, aus jedem zweiten Kreisverkehr kommt man nur mit scharrenden Vorderrädern. Nicht schön, mit Anhänger ganz bestimmt nervend.
Und, der Verbrauch?
Laut MFA 9.5l/100km, gemessen glatte 10l/100km.

Und da staune ich dann doch, unser Sumo-Highline mit DSG und 4motion braucht auf dieser Strecke auch nicht mehr. Hm.

Empfehlung?

Ja, doch schon. Aber bitte nur mit 4motion. Und für Schnäppchenjäger: es gibt noch welche bei den Händlern mit manuellem Getriebe.

6. 110KW/150PS TSI. Der TSI kommt von einem Kunden aus den Niederlanden, als Trendline mit viel Ausstattung, aber nicht übertrieben schwer. Und er steht *TATA* mal nicht auf den 235er, es sind schmale 215/60 17 als Transporterreifen montiert, von Nokian als WR C3.

Und, wie fährt er?

Tja, wie soll ich es ausdrücken? Bescheiden. Kuppelt man früh ein, landet man im Loch. Lässt man die Kupplung lange schleifen oder erhöht die Leerlaufdrehzahl passend klingt es sehr nach Fahrschule.
Größtes Manko: da, wo man bei 150PS Souveränität erwartet ist nur ein großes Loch. Dafür dass unten nichts kommt mag er als Ausgleich auch nicht drehen, wirkt ab 4.000U/min schon wieder zugeschnürt.
Bei konstantem Tempo ist er zwar leise, aber die Diesel auch nicht laut.
Und was braucht er?
Laut MFA 13.8l/100km, gemessen 14.1/100km.

Und bei Vollgas (besser ausquetschen, bremsen, ausquetschen usw.) stehen auch 19l in der MFA. Hoppsala.

Empfehlung?

Schwierig. Für Diesel-Phobiker vielleicht, Leute aus der Ära, als „jubeln muss er!“ noch als Qualitätsmerkmal galt werden auch zufrieden sein.
Allen anderen mag ich da keine Empfehlung aussprechen, zu sehr fehlt die Souveränität.

7. 150KW/204PS TSI. Das Auto kommt unter großen Wehen („Bitte auf keinen Fall Bilder!“) direkt von Volkswagen, ist ein recht komplett ausgestatteter 4motion Generation Six. Und steht (na, wer kommt drauf?) wieder auf 235/55 17, diesmal als Goodyear UltraGrip Performance.

Und, wie fährt der so?

Lieber Benzinerfreunde (ich zähle mich selbst dazu), jetzt müsst ihr ganz stark sein.

Es bleibt nämlich bescheiden. Das DSG überspielt zwar das schwarze Loch am unteren Ende des Drehzahlbandes, aber da, wo die Diesel schon feste drücken, da ist auch der „große“ TSI noch faul.

So ab 2.500U/min wacht er zwar auf, wird bei 3.500 sogar kräftig, bei 4.500 drückt er… und dann wird es laut.
Klar, in anderen Konzernfahrzeugen ist das ein gutes Triebwerk. Im Golf als GTI: nett! Selbst in einem Audi A6 mit 252PS: och joa, passt scho. Aber schon im Q5 wird es nicht mehr so prickelnd. In der rollenden Schrankwand T6 ist der Motor einfach falsch.

Ich habe nur aus Neugier noch unseren „kleinen“ Anhänger drangehangen (Debon C500, 2t zulässiges Gesamtgewicht, mit nicht mal 400kg Ladung aber gerade mal eine Tonne schwer) und bin eine 50km Runde gefahren.
Tja, was soll ich sagen. Obwohl wir hier eher im Flachland sind, haben die Kupplungen im DSG schon Arbeit gehabt. Souverän geht anders.

Und, was braucht er?

Tapfer sein. Laut MFA 14.5l/100km, gemessen 14.9l/100km. Mit Luft nach oben bis nah an 20l/100km.

Empfehlung?

Tja nun. Wenn man partout keinen Diesel will, dann bitte gleich die 204PS Version nehmen.

Aus rationellen Gründen fällt es schwer, ihn zu empfehlen. Denn viel kultivierter als der gleich starke Diesel ist er nicht, da das Drehzahlniveau viel höher liegt.


So, da haben wir jetzt ein Ergebnis.

Die TSI-Freunde werden es nicht mögen, aber trotz Regenerations-Theater und Diesel-Skandal im Hinterkopf kann ich nach tatsächlicher „Erfahrung“ (im Sinne von „mal damit gefahren sein“) niemandem seriös zum Benziner raten.
Wer da Angst vor Restriktionen des Gesetzgebers hat, der schließe tunlichst kurzlaufende Leasingverträge ab und genießt solange die größere Souveränität der Diesel.

Haben die TSI also keine Daseinsberechtigung?

Na doch, sicher. Als Feuerwehrfahrzeug ergeben sie Sinn, für extreme Wenigfahrer, Gegenden ohne Diesel-Versorgung und Diesel-Phobiker.

Der Rest fährt besser Diesel.

Ok, noch kurz zum Argument Haltbarkeit.

Da sehe ich keine großen Abweichungen. Der Benziner ist kaum weniger komplex, die Peripherie weitgehend gleich. Dazu sind die VW TSI auch nicht von Theater verschont geblieben, ob fehlerhafte Nockenwellen, defekte Steuerkettenspanner… man kann nicht gerade von „problemlos“ reden.

VG
Marc A.



P.S.: ich erhebe hier keinen Anspruch auf absolute Wahrheit, gebe nur einen Erfahrungsausschnitt weiter. Die Arbeit habe ich mir auch weniger wegen des Forums, sondern mehr für den Nutzfahrzeugzweig meiner Firma gemacht. Die verkaufen bei uns nämlich T6, bei den PKWs (die ich verantworte) tauchen die nicht auf.
 
Erstmal danke für die interessante Vergleichsauflistung der Motoren.

Haben die TSI also keine Daseinsberechtigung?
Meiner Ansicht nach schon, wenn man auch andere Aspekte wie z. B. niedrigerer Anschaffungspreis, breiteres Drehzahlband, besserer Motorklang oder schnellere Heizleistung mit einbezieht. Die von Dir bemängelte Anfahrschwäche und den recht hohen Verbrauch der 150-PS-TSI-Version kann ich nicht so ganz nachempfinden. Verschiedene Dieselversionen sind wir auch probegefahren und hätten damit natürlich auch leben können.
 
Sehr interessant, dass der Durchschnittsverbrauch bei allen Diesel-Versionen fast gleich ist. Das zeigt dich wieder, dass man eben nicht winzige Motoren ohne Leistungsreserve überall einbauen muss. Was ich nicht unterschreiben kann ist den 150kW nur mit 4motion zu kaufen. Wem bei jedem Kreisverkehr die Räder durchdrehen, sollte mal seinen Gasfuß untersuchen lassen. :eek: Mit schwerem Anhänger und digitalem Gaspedal mag sich am Ende allerdings schon ein erhöhter Reifenverschleiß an der Vorderachse einstellen. Wer sich beim Anfahren beherrschen kann, seinen Fuß nicht bis zum Bodenblech inkl. Kickdown durchzutreten, der wird auch ohne Allrad glücklich :D
Ansonsten :danke: für die Mühe und den Bericht.
 
klingt interessant, jedoch kann ich gerade den 84PS nicht nachvollziehen. Ich habe selbigen As California Beach gerade 500km über die Autobahn bewegt, er fuhr sich besser als mein ehemaliger T3, ich hatte nicht den Eindruck bei jedem LKW erstmal lange zu überlegen ob ich das Überholmanöver überlebe und auch nicht das gefühl ständig an seinen Grenzen zu fahren. Wenn du sagst du hattest in UK solche Gefühle schon bei 112km/h max weiß ich nicht was ich mit meinen rund 125km/h gemacht habe um mehr Luft zu haben.
 
Hallo,

ich muss dem Tester aber Recht geben was den 4Motion betrifft. Mein voriges Fahrzeug war ein Skoda Superb Kombi 170 PS TDI DSG Frontkratzer. Mit Frontantrieb drehten sehr häufig die Räder beim anfahren durch. Ich bin aber ein sehr relaxter und vorausschaunder Fahrer. Sobald es ein wenig feucht oder die Fahrbahn leicht verschmutzt ist drehten ständig die Räder durch beim normalen anfahren. Aufgrund dessen habe ich mir den 4Motion geholt und bis jetzt keine Minute bereut. Und es kann mir keiner erzählen das man immer mit bedacht anfahren kann. Es gibt genügend Situationen auf meinem Arbeitsweg bei denen ich zügig auf die Hauptstraßen fahren muss.
 
Wenn sich auch die Ansprüche oft unterscheiden, ich finde es super mal einen Vergleich der Motorisierungen aus EINER Hand zu lesen. Jeder kennt ja seinen Motor und kann sich in dieser Rangfolge anders einsortieren.
Für mich interessant:
1. Dass man mit einem kleineren Motor eben nicht sparsamer unterwegs ist.
2. Dass sich an dem typischen Unterschied zwischen Diesel- und Benzinmotor auch in TSI-Zeiten nicht viel geändert hat. Der Diesel bringt die Kraft im normalen Drehzahlbereich. Der Benziner erst bei hohen Drehzahlen, die man nur im Ausnahmefall nutzen möchte.
 
Danke für den objektiven Bericht,
ich habe zwar nur zwei verschiedene Motorisierungen (150kw TSI, 150kw TDI) gefahren und das nur ca. 100km, aber absolut identische Erfahrungen gemacht.
Ich mag den 2 Liter TSI sehr gerne, wir fahren den seit Jahren im Golf GTI, sehr souveräne Motorisierung mit viel Spaßpotential, aber leider, meiner Meinung im schweren TX nicht wieder zu erkennen.
Gruß
Helmut
 
Zuletzt bearbeitet:
Sobald es ein wenig feucht oder die Fahrbahn leicht verschmutzt ist drehten ständig die Räder durch

Ich bin vorher einen Ford Galaxy 2.2 mit 200PS gefahren, habe noch einen GTI mit 211PS und einen Mustang mit 435PS, bei allen Autos bekomme ich wenn ich will die Räder zum Durchdrehen. Das spreche ich ja nicht ab. Aber nur deshalb einen 4motion als alleinig sinnvoll mit dem 150kW Motor zu bezeichnen, das empfinde ich persönlich nicht so. Natürlich hat ein Allrad immer Vorteile bei der Traktion, wer jedoch kaum mit Anhänger unterwegs ist und nicht im tiefsten Winter in Skigebiete fährt, ist mit dem Frontantrieb ganz gut bedient. Ich war diesen Winter mehrfach bei mir im Erzgebirge auf verschneiten Straßen unterwegs und hatte nicht einmal eine Situation, wo ich mir zwingend einen Allrad gewünscht hätte. Das DSG lässt sich gut dosieren, man sollte allerdings die Start-Stop-Automatik bei gewünschtem Ampelspurt ausschalten, denn genau dann passiert es, dass der Motor erst startet, dann drückt man aufs Gaspedal, es tut sich 1 Sekunde nichts, man drückt etwas mehr, er kuppelt hart ein und reißt die Räder durch. Das macht er bei laufendem Motor so nicht. Da wird weich eingekuppelt.

Viele liebe Grüße
 
Zum Vergleich 150kW TDI und TDI hatte ich andere Erfahrungen gemacht. Den TDI hatten wir ein ganzen Wochenende zur Verfügung (wie ach den 110kw TDI), den 150kW TSI auch für eine längere Probefahrt über 500km. Das Fahrgefühl des TSI hat da überzeugt. Er hat nicht den Rums des TDI aus dem Stand, dafür eine sehr harmonische Kraftentfaltung, über ein breites Drehzahlband. Strebt man längere Fahrten mit max. Endgeschwindigkeit an überzeugen beide Fahrzeug nicht, der Verbrauch beider geht gravierend nach oben, auch beim TDI.

Schätzt man aber souveränes Cruisen mit einen kaum hörbaren Motor mit einem großem Leistungspotential im Hintergrund wenn man es braucht, hat der TSI im Verbindung mit dem DSG und 4 Motion voll und ganz überzeugt und dies in unseren leer 2,8t schweren Cali bestätigt. Ich kann da auch keine Anfahrschwächen oder Löcher bei der Gasannahme ausmachen. Der Benziner zieht ab 1.400 Touren satt an, das DSG ist für mich perfekt abgestimmt.

Der echte Durchschnittsverbrauch liegt bei unserem Fahrzeug über 4.500km bei 13,5Liter Super, in der kalten Jahreszeit mit Winterbereifung. Da liegt eine gemischte Fahrweise überwiegend auf Landstraßen und Autobahnen zugrunde. Autobahn fahre ich allerdings meist mit 140-150km und Tempomat. Fährt man den TSI eher um die 110-120km/ fällt der Verbrach auf unter 11 Liter. Bei längeren Landstraßenfahrten fällt der Verbrauch bei 80-100/km auch unter 10 Liter, auch wenn da immer wieder mal Stadtdurchfahrten kommen.

Für mich vorher und jetzt mit dem schweren Cali bestätigt, eine ganz klare Empfehlung zum großen TSI.
 
Danke für den ausführlichen Bericht.
Und endlich eine vergleichende Übersicht in einem Beitrag.
Jeder kann sich nun ein Bild machen und selbst entscheiden, ob und was ihm dabei wichtig ist.

Ohlie
 
Also ich kann den 75Kw TDI selbst im California nach knapp 20Tkm immer noch empfehlen. Ich habe mich noch nie als "Bremse" gefühlt. Bis 140km/h souverän, aber nicht sportlich, ab 140 wird es zäh.
 
Moin, Marc,

vielen Dank für den erfrischenden Bericht über deine Erfahrungen mit den verschiedenen Motorisierungen, ein hervorragender Beitrag :danke::pro:.

Kurz und knackig alles Wichtige in meinen Augen absolut objektiv beschrieben. Ich konnte zwar im Gegensatz zu Dir bisher nicht alle Motorisierungen "erfahren", aber da ich leider des Öfteren beim :D gastiere, kann ich sagen, dass sich deine Ausführungen mit meinen Eindrücken zu nahezu 100% decken.

Den TSI mit 204PS, 4Motion, DSG würde ich gerne mal im Zuggesamtgewicht > 5000 kg ausprobieren, denn so sind wir doch einige Wochen im Jahr unterwegs, aber wenn du schon schreibst:
Es bleibt nämlich bescheiden. Das DSG überspielt zwar das schwarze Loch am unteren Ende des Drehzahlbandes, aber da, wo die Diesel schon feste drücken, da ist auch der „große“ TSI noch faul.

ch habe nur aus Neugier noch unseren „kleinen“ Anhänger drangehangen (Debon C500, 2t zulässiges Gesamtgewicht, mit nicht mal 400kg Ladung aber gerade mal eine Tonne schwer) und bin eine 50km Runde gefahren.
Tja, was soll ich sagen. Obwohl wir hier eher im Flachland sind, haben die Kupplungen im DSG schon Arbeit gehabt. Souverän geht anders.

Und, was braucht er?

Tapfer sein. Laut MFA 14.5l/100km, gemessen 14.9l/100km. Mit Luft nach oben bis nah an 20l/100km.
dann erfreut mich das nicht.
Ist das "aus dem Quark kommen und anziehen" schlimmer, schlapper als mit dem 180PS BTDI?
 
Fährt man den TSI eher um die 110-120km/ fällt der Verbrach auf unter 11 Liter. Bei längeren Landstraßenfahrten fällt der Verbrauch bei 80-100/km auch unter 10 Liter, auch wenn da immer wieder mal Stadtdurchfahrten kommen.
...und fährt man gar nicht, fällt der Verbrauch auf 0.

Entschuldige, aber wer kauft sich ein Auto mit 204 PS, um auf der Autobahn 110 bis 120 km/h zu fahren? OK, mag es vereinzelt geben, aber dürfte kaum der Regelfall sein. Daher sind solche Angaben relativ wertlos.

An den TS:

Natürlich sind deine Eindrücke subjektiv, aber dennoch hilfreich, wenn man vor der Wahl steht. Dass der Diesel charakteristisch besser zum TX passt, habe ich schon immer so empfunden. Dabei bin ich alles andere als ein Dieselfreund. In meinen Zweitwagen gehört daher immer ein Benzinmotor! Seit der Sechszylinder nicht mehr verbaut wird, ist "Benzin" im TX leider nicht mehr das was es einmal war. Auch bei den Benzinern hat das ganze Downsizing nicht dazu geführt, dass die Autos angenehmer fahren. Ansonsten hast Du Dir viel Mühe gemacht und hinsichtlich Verbrauchswerten und Fahrgefühl gut wiedergegeben, was man bei der Entscheidung "Diesel oder Benzin" berücksichtigen sollte.
 
Moin @hjb!

Mit 1.000kg am Haken hatte ich schon keine Lust mehr, unseren Wohnwagen dran zu hängen.
Natürlich reicht die Leistung, aber schon mit dem kleinen Anhänger dran ist zum Beispiel auffahren auf die Autobahn und 100km/h Reisetempo anlegen nur was für Leute, die Drehzahl an sich erstrebenswert finden.
Schon mit dem kleinen Anhänger kann man auch den 7. Gang im DSG weitgehend vergessen, dagegen zieht unser 150KW Diesel selbst den Wohnwagen einigermaßen entspannt und bleibt bis zu deutlichen Steigungen im großen Gang.

Es ist nicht so, dass der 150KW TSI nicht gut laufen würde... Es fühlt sich nur sehr oft unsouverän an.
Wieder Gespannfahrt, LKW überholen nachdem man dahinter Tempo verloren hat.
Im TDI tippt man auf RES und sieht im Display wie das DSG kurz in sechs geht, nach ein paar Sekunden stehen die 105 wieder auf dem Tacho, die siebte Stufe kommt und die Fuhre rollt.
Die gleiche Situation im 150KW TSI: nach dem RES Knopfdruck passiert kurz nichts, dann geht es in den fünften, passiert wenig, DSG holt den dritten Gang. Jetzt wird es kurz laut, bei 6.000U/min sind die 105 erreicht, DSG schaltet zögerlich hoch bis in sechs.

So will man das mit Gespann einfach nicht haben.
Klar ist auch der 150KW TDI nicht gerade ein Drehmomentmonster.
Aber es reicht, die Fuhre ruhig in Schwung zu halten.

VG
Marc A.
 
Moin @hjb!

Mit 1.000kg am Haken hatte ich schon keine Lust mehr, unseren Wohnwagen dran zu hängen.
Natürlich reicht die Leistung, aber schon mit dem kleinen Anhänger dran ist zum Beispiel auffahren auf die Autobahn und 100km/h Reisetempo anlegen nur was für Leute, die Drehzahl an sich erstrebenswert finden.
Schon mit dem kleinen Anhänger kann man auch den 7. Gang im DSG weitgehend vergessen, dagegen zieht unser 150KW Diesel selbst den Wohnwagen einigermaßen entspannt und bleibt bis zu deutlichen Steigungen im großen Gang.

Es ist nicht so, dass der 150KW TSI nicht gut laufen würde... Es fühlt sich nur sehr oft unsouverän an.
Wieder Gespannfahrt, LKW überholen nachdem man dahinter Tempo verloren hat.
Im TDI tippt man auf RES und sieht im Display wie das DSG kurz in sechs geht, nach ein paar Sekunden stehen die 105 wieder auf dem Tacho, die siebte Stufe kommt und die Fuhre rollt.
Die gleiche Situation im 150KW TSI: nach dem RES Knopfdruck passiert kurz nichts, dann geht es in den fünften, passiert wenig, DSG holt den dritten Gang. Jetzt wird es kurz laut, bei 6.000U/min sind die 105 erreicht, DSG schaltet zögerlich hoch bis in sechs.

So will man das mit Gespann einfach nicht haben.
Klar ist auch der 150KW TDI nicht gerade ein Drehmomentmonster.
Aber es reicht, die Fuhre ruhig in Schwung zu halten.

VG
Marc A.
Ojemineh, ich habe auf der AB im Gespannbetrieb mit meinem aktuellen T5.2 immer den Tempomat mit 115km/h drin, und das ist eigentlich meistens ein easy case.

Vielen Dank für deine ehrlichen Worte.

Was mache ich nur, wenn die Arschgeigen mit Fahrverboten für die EU-5-Diesel ankommen?

Die Variante mit dem 2.5 Liter Benziner von Audi kostet ja heftig Aufpreis.
 
Ich denke viel erwarten sich einfach zu viel vom TSI.

Ich bin bei meiner ersten Probefahrt mit einem BMW M135i zum VW Händler gefahren und war dann seh ernüchtert ?(; waren aber einfach die falsche Erwartungshaltung.
 
Ich denke viel erwarten sich einfach zu viel vom TSI.

Ich bin bei meiner ersten Probefahrt mit einem BMW M135i zum VW Händler gefahren und war dann seh ernüchtert ?(; waren aber einfach die falsche Erwartungshaltung.
So manche Erfahrungsberichte lesen sich als handele es sich, übertrieben ausgedrückt, um einen 5,5Liter Biturbo von AMG,
wenn man dann mit dieser Erwartungshaltung zur Probefahrt startet, ist man natürlich einigermaßen enttäuscht, so zumindest meine Erfahrung.
 
Mich stören zwar beim 110 KW Diesel die Regenration, der zu frühe Ölwechsel und der Geruch, aber ein TSI hat glaube ich auch keine längeren Ölwechselintervalle, Benzin riecht auch nicht soo toll. Gerade auf der Autobahn finde ich "meinen" aber ziemlich wuchtig. Er geht gefühlt deutlich besser als der 103KW TDI vom 5.2 und braucht beim Schwimmen um 120-130 immer um 7 Liter auf der MFA, wenn nicht gerade Gegenwind oder Steigung.
Der 110 KW TDI ist eigentlich der goldene Motor der Mitte, wie beim T4 der 75 KW. Für Solche, die ihren Bus lange halten wollen, ist alles schwer: Unsichere Dieselzukunft, aber ein TSI ist auch nur eine Notlösung mit unzeitgemäßen Verbräuchen.
 
Und ich war immer mit eingeschalteter Klimaanlage und Sitzheizung unterwegs.

Die Testfahrer sind auch nicht mehr das, was sie mal waren!

Vielen Dank für den umfangreichen und aufschlussreichen Test. Da hast du dir viel Mühe gemacht.

Es ist naheliegend, dass ein Diesel souverän mit schweren Fahreugen umgeht. Der Benziner bräuchte eben mehr Hubraum. Ich bin sehr gespannt, wie die Nutzfahrzeughersteller das Thema in Zukunft lösen wollen, wenn Hybrid-Technik Einzug hält.
 
Es ist naheliegend, dass ein Diesel souverän mit schweren Fahreugen umgeht. Der Benziner bräuchte eben mehr Hubraum. Ich bin sehr gespannt, wie die Nutzfahrzeughersteller das Thema in Zukunft lösen wollen, wenn Hybrid-Technik Einzug hält.

Mit 1,0 TSI Dreizylinder mit 100KW Leistung und 300KW Elektroantrieb. 300Kw zum beschleunigen und die 100Kw um die 120Kmh zu halten und den Akku zu laden. Schneller geht eh kaum.
 
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