Das ist durchaus ein Instrument der marktwirtschaftlichen Preisgestaltung.
Moin,
ob das was mit Marktwirtschaft zu tun hat, bezweifle ich, denn die Tendenz dieser "Beobachtung" geht in Richtung Gleichpreisigkeit.
Aber das Verhalten ist seit Dezember 2013 Geschichte, seit es die "Markttransparenzstelle" (unterhalten vom Bundeskartellamt) gibt.
Da melden alle Tankstellen verpflichtend ihre Preise für die Standardsorten Benzin (E5 / E10) und Diesel (B7) kontinuierlich hin und jeder (!) kann es lesen.
Parallel dazu können die Pächter von Markenkraftstofftankstellen selber keinen Einfluß mehr auf die Preise nehmen, sondern die Rotation der Ziffern wird konzernseitig gesteuert.
Der einzige Nutzen besteht in der Weitergabe dieser Infos an die Betreiber der Spritkosten-Apps.
Die (ebenfalls wenig marktwirtschaftliche) Benzinpreisbremse mit der Beschränkung auf nur eine einmalige Erhöhungsmöglichkeit in 24h
läßt weiterhin auf sich warten (was es in Österreich ja gibt, wenn auch mit mäßigem Erfolg...).
Die ganze Diskussion um die besagte "Bremse", insbesondere in den Jahren 2011/2012 und der hohen Preise damals, fußte ja auch auf der Annahme "illegaler Preisabsprachen" und der wiederkehrenden Versuche hier ein Kartell nachzuweisen. Das war nicht neu, aber Betrachtungen des "Marktes" stellten immer wieder fest, daß der wirkliche "Handel" um die Spritpreise
regelmäßig außerhalb Deutschlands und auf das Rohprodukt abgestellt stattfindet (wie schon gesagt...).
Die Aussage aus einem nicht vorhandenem Markt auch pauschal auf nicht vorhandenem Wettbewerb und damit auch dem Fehlen von Martwirtschaft in diesem Segment zu schließen, ist auch ohne großartige betriebswirtschaftliche Hintergrundbetrachtung und dem Abkanzeln auf Blödzeitungsniveau erlaubt.
Allerdings hat der Staat selber etwas von hohen Benzinpreisen, über die Mehrwertsteuer kassiert er natürlich auch bei der Erhöhung mit, wo hingegen die Mineralölsteuer eine feste Literabgabe ist.
Das Argument der hohen staatlichen Abgaben wird ja auch gerne von den Konzernen als "Opium fürs Volk" genutzt.
Abschließend läßt sich sagen, daß keiner der 3 Energiemärkte in Deutschland auch wirklich Märkte sind...
Der Strom & Gas"markt" hat in sich so viele regulatorische Eingriffe aus Betrieb von Netzen / Anbietern und Abgaben/Umlagen & Steuern, daß wie man ja derzeit gut sehen kann:
Strom an der Strombörse in Leipzig fast "nichts" kostet, überflüssige Energie ja sogar "verschenkt" wird und die Verbraucher am Zähler zu Hause dann angekommen, soviel für Strom zahlen dürfen, wie noch nie. Und wir in Deutschland in einem unseligen Konstrukt aus sich rhythmisch selbst erhöhender Umlagen bei prozentualer Zunahme des Anteiles an "erneuerbaren Energien" am Gesamtstromverbrauch stecken... auch ein echter "deutscher Weg"... aber auch das ist keine Marktwirtschaft, eher Zwangswirtschaft...