Hallo Prof
Der Ansatz ist nach meinem Verständnis her falsch. Das Ventil öffnet nicht bei 1 Bar, sondern es schliesst bei 1 Bar um den Druck in der Rücklaufleitung
zu begrenzen, damit die Leitung nicht den Hochdruck von 8.5 Bar, welcher bei den PDEs herrscht abbekommt.
Nee, Nee.. ist schon richtig so... Ein Überströmventil öffnet erst beim Öffnungsdruck von 1 bar und hält diesen Druck (Druckbegrenzungsventil) in der Rücklaufleitung .. und es schließt wieder, wenn der Druck unterschritten wird. Öffnen und Schließen sind ein dauerhafter Prozess. Das Ventil wirkt dem Volumenstrom des "Lecköls" entgegen und öffnet, wenn der durch den Federdruck vordefinierte Wert erreicht sind. Es ging mir auch lediglich um die Herausstellung des Unterschiedes zwischen Überström- und Rückschlagventil. Denn dieses Grundverständnis der Arbeitsweise dieser Ventile ist wichtig, da man sich sonst auch falsche Ventile im Zubehör bestellt. ("u get, what u pay for")
Der Druck wird konstant gehalten, damit die PDE im laufenden Betrieb korrekt befüllt werden. Ein Minderdruck auf der Rücklaufseite würde eine Fehlfunktion (schlechte Befüllung) der PDE zur Folge haben. Das ist dem Funktionsprinzip der PDE geschuldet.
Ich bin gespannt, was rauskommt kommt, wenn Bulli-air die Vorförderpumpe getauscht hat.
Weiter finde ich den Ansatz mit den Rückschlagventilen okay zur Fehlereingrenzung, aber nicht
zu Lösung. Die Kisten funktionieren ja normal ohne irgendwelches Zubehör.
Vollkommen richtig. Ich hatte lediglich auf eine Frage des Betroffenen geantwortet und diesen Aspekt mindestens zwei Mal herausgearbeitet.
Wenn wir nun davon ausgehen, dass eine unzureichende Kraftstoffversorgung zu diesen Startproblemen führt und wir davon ausgehen, dass
dieses Druckbegrenzungsventil keinen Druck hält und auch sonst nichts den Druck in der Rücklaufleitung aufrecht erhält,
dann bleibt ja nur eines übrig: dass über bzw. durch die Tandempumpe zu wenig Diesel ins PDE-System gefördert wird und dies vermutlich,
weil die Vorförderpumpe zu wenig Diesel an die Tandempumpe bringt. (beim Anlassen bringt die Tandempumpe noch kaum oder keinen Druck)
Eine unzureichende Kraftstoffversorgung kann man nachweisen. Das ist immer besser als Annahmen. Sowohl Fördervolumen und Fördermenge lassen sich messen. Zudem würden Einbrüche bei den Fördermengen sich als massiver Leistungsverlust nebst anderen Nebenwirkungen bemerkbar machen. Das was Du meinst, sind leer gelaufene Vor- und /oder Rücklaufleitungen, bzw. fehlender Vordruck. Diese führen zu den Startproblemen. Du vermischst in der Argumentation Ursache und Wirkung. Der von dir korrekt ins Feld geführte Vordruck geht einzig und allein durch Leckagen verloren. Es reichen kleinste Undichtigkeiten und der Vordruck, den Du erwähnt hast, geht verloren.
Auf der anderen Seite, aber das Spielt keine grosse Rolle in der Überlegeung, hält irgendetwas den Druck in der Rücklaufleitung, dass
hatte ich mal ausgemessen, vermutlich ein Ventil in der Vorförderpumpe oder sonst wo. Dies erklärt nach meinem Vestandnis, dass in
dem hier vorliegen Fall, dass Startproblem erst nach mehreren Stunden auftritt, sonst nicht.
Das hatte ich versucht zu erklären: Im laufenden Betrieb wird in der Rücklaufleitung ein gewisser Druck durch ein Druckbegrenzungsventil gehalten. Im Stand kommt diesem Ventil nur eine untergeordnete Rolle zu. Wenn die PDE innerlich undicht sind und/oder die Dichtungen der PDE im ZK, dann läuft die Anlage langsam über den Rücklauf, oder in den ZK leer (je nach dem was undicht ist). Nimm dir einen Trinkhalm, fülle diesen mit Wasser, halt den Halm sodann am oberen Ende mit einem Finger verschlossen = das Wasser bleibt im Halm = dichte Anlage. Sobald Du den Finger hebst, wird das Wasser dem Halm entrinnen (Schwerkraft) = Kraftstoffanlage läuft leer, weil undicht. Bei dieser einfachen Betrachtung kann man auch sämtliche Ventile vernachlässigen.... Solange die Anlage hydraulisch intakt, also dicht ist, wird sie nicht leer laufen, geschweige denn Vordruck verloren gehen.
Auf der Vorlaufseite wird der Vordruck durch ein Druckregelventil in der Tandempumpe gehalten. Ein Restvordruck von ca. 0,75 - 1 bar reicht mithin für das halbwegs gescheite Anspringen aus. Da die Anlagen jedoch je nach Leckage weiter absacken, oder sogar leer laufen, springen die Motoren halt nicht an. Die Anlage muss erst wieder durch mehrere Arbeitszyklen befüllt werden.
Wenn bei Zündung ein deutliches "Gluckern" zu vernehmen ist, wäre dies evtl. ein Hinweis auf eine leer gelaufene Vorlaufleitung.
Deine Funktionsbeschreibung zur Kraftstoffanlage des PDE Motor ist nicht korrekt und stammt vermutlich in Teilen von einem CR-Motor?
Die Vorförderpumpe stellt lediglich genug Volumen für die Tandempumpe zur Verfügung und erreicht hierbei Drücke von 0,25-1 bar. (wenn überhaupt)
Wenn dann der Motor anspringt, fördert die Tandempumpe dazu und erhöht den Druck bis auf 8.5 Bar. Dies dient nicht nur zu Kraftstoffversorgung,
Die Tandempumpe erhöht den Förderdruck schon bei den ersten Umdrehungen, also beim Anlassen auf Betriebsniveau, nicht erst nach dem Anspringen. Dass die Vorförderpumpe bei einem PD-Motor 4,2 bar bringt......, ist mir fremd??? Diese Werte stammen evtl. von einer Zusatzpumpe für einen (CR) Railmotor. Bei einem PD-Motor sind wir weit von diesen Drücken im Vorförderbereich entfernt.
Dass die Vorförderpumpe evtl. schadhaft ist und ein "Leerlaufen" der Vorlaufleitung ermöglicht und hierdurch ein Absterben des Motors nach dem Anspringen begünstigt, will ich mal nicht ausschließen.
Ich bin ja generell dafür, nichts von vorn herein auszuschließen. Dann will ich aber auch nicht ausschließen, dass trotz der These "fast alles neu" ein Fehler im ZK/PDE Bereich vorliegt, der für schlechtes Anspringen nach langer Standzeit sorgt. Sowohl die Vorlauf- als auch die Rücklaufleitung sollten im gesamten Bereich der Anlage dicht sein. Das ist mindestens genauso wichtig, wie eine intakte Vorförderpumpe. Bringt diese jedoch nicht genügend Kraftstoff zur Tandempumpe, hat man massive Einbrüche der Fördermengen und in der Folge massive Leistungseinbrüche. Ich glaube also eher nicht daran, zumal der Förderdruck und das Fördervolumen der Vorförderpumpe vorher bestimmt nicht gemessen wurden? Ich drücke aber trotzdem die Daumen....!
Gruß und viel Erfolg!
@Bulli-air