Unverschuldeter Unfall :-(

Armin Gips

Aktiv-Mitglied
Mein Auto
T5 Multivan
Erstzulassung
01/2007
Motor
TDI® 75 KW Euro 4 BRS
DPF
ab Werk
Getriebe
5-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Beach
Umbauten / Tuning
SCA Aufstelldach, Webasto-Standheizung
Hallo zusammen!
Nachdem ich den Bulli unfallfrei 2600km durch halb Europa (inkl. Italien!) gefahren habe, ist es dann gestern doch passiert:

Ich sitze mit meiner Frau beim Italiener, um den Urlaub würdig abzuschließen, als das Telefon klingelt. Sonntagabend, verborgene Nummer.
Normalerweise gehe ich in so einer Situation nicht dran, in diesem Falle aber schon: "Guten Abend, Polizei! Ihr Auto wurde in einen Verkehrsunfall verwickelt!" :eek:

Zum Glück hatte ich Tomate Mozzarella bestellt, da konnte wenigstens nichts kalt werden...

Ich bin dann schnell zum Parkplatz geeilt, um zu sehen was da los ist:
Eine junge Frau hatte das elterliche Auto aus der Garage geholt und vergessen die Handbremse anzuziehen. Das Auto ist die leicht abschüssige Einfahrt runter und über die Straße gerollt, ehe sich mein Bulli heldenhaft in den Weg gestellt hat. Eine Nachbarin hat sie wohl anschließend herausgeklingelt und sie auf diesen Umstand hingewiesen. Als ich dort ankam, war die Polizei vor Ort, der Wagen stand bereits wieder in der Einfahrt.

Jetzt hat der Wagen eine Hühnereigroße Delle am hinteren Radkasten und einige Lackkratzer. Die Stoßstange ist an der Seite ebenfalls verkratzt. Äußerlich ist nur relativ wenig zu sehen, ich habe aber Schiss das dies die Eintrittskarte für Rost sein könnte (Haarrisse im Lack?). Außerdem ist ein Abdruck auf der Radkappe zu sehen, so dass ich nicht sicher sein kann, ob das Fahrwerk auch einen abbekommen hat. Da ich das Auto noch länger fahren will, möchte ich das Ganze natürlich ordentlich repariert haben. Und überhaupt: Hier geht es ums Prinzip!

Der Halter des Wagens rief mich heute an und sagte er würde das Ganze gerne ohne Versicherung regeln, sagte aber direkt im zweiten Satz das nicht alle Sachen vom dem Unfall herrühren würden (Er hat mit dem Zollstock gemessen!) und er diese deshalb auch nicht bezahlen wolle. Sprich: Er unterstellt mir, dass ich Altschäden auf seine Kosten reparieren lassen will. Das ist aber nicht der Fall, ich habe das Auto ganz sicher ohne Macken dort abgestellt, denn ich habe es nach dem Ausladen komplett umlaufen und geschaut ob sie die Tour gut überstanden hat.

Das am Telefon gesagte klang für mich schon mal sehr komisch. Als ich dann kurze Zeit später beim Auto vorbeigeschaut habe, hatte der Halter des Verursacherautos mit Kreide meine Parkposition auf dem Bordstein markiert. Ich habe mich daraufhin bei meiner Versicherung gemeldet habe, um mich zu informieren wie ich in so einem Falle vorgehen / verhalten sollte. Die haben mir gesagt ich solle es am besten offiziell machen (was ich dann auch tat) und wenn der Halter das ganze ohne Höherstufung regeln will, dann kann er sich immer noch freikaufen. Ich bin dann im Anschluss direkt zu dem von meiner Versicherung vorgeschlagenen Fachbetrieb gegangen und habe dort ein Gutachten erstellen lassen.

Fakten:
- Mein Auto war vorschriftsmnäßig geparkt
- Das Verursacherauto rollt die Einfahrt herunter, über die Straße und mit dem Heck auf Höhe des Hinterrades in meinen Bulli
- Die Unfallverursacherin ruft die Polizei
- Polizei nimmt den Unfall auf, dass Unfallrotokoll mit Skizze liegt mir vor
- Junge Frau hat ein Bußgeld von 25€ auferlegt bekommen
- Es gibt eine Zeugin (mir namentlich nicht bekannt)
- Ein Gutachten bei einer Fachfirma ist in Arbeit

Habe ich mich richtig verhalten? Was würdet ihr mir weiterhin empfehlen? Muss ich mir Sorgen machen, auf den Kosten sitzenzubleiben?

Bin für Tipps sehr dankbar!

Liebe Grüße,

A.G.
 
Hallo,

....im Prinzip hast du alles richtig gemacht.

Ich selbst würde mich grundsätzlich nicht auf irgendwelche Spielchen mit einem Unfallverursacher einlassen.
Ein passendes Gutachten zur Schadenshöhe und den Wagen vom Fachbetrieb reparieren lassen - darauf hat der Unfallverursacher überhaupt keinen Einfluss und keine Berechtigung Wünsche zu äußern, egal wie er jammert.

Ob er das nachher aus der eigenen Tasche zahlt, oder der Versicherung meldet kann er halten wie ein Dachdecker.

Grundsätzlich solltest du dir eine Kostenübernahmeerklärung seiner Versicherung einholen - sonst legst du die Kosten vor und läufst nachher deinem Geld hinterher.

Gruß
Claus
 
Hallo Claus!
Dann bin ich erstmal beruhigt! Ich mag mir gar nicht ausmalen was gewesen wäre, wenn die junge Frau in Ihrer Hilflosigkeit die Polizei nicht gerufen hätte! Dann hätte ich mich bestimmt Tage später über den Schaden geärgert und hätte es aus eigener Tasche bazahlen dürfen...

Grundsätzlich solltest du dir eine Kostenübernahmeerklärung seiner Versicherung einholen - sonst legst du die Kosten vor und läufst nachher deinem Geld hinterher.

Guter Hinweis! Wie mache ich das am besten? Meine Versicherung anrufen und dort anfragen? Immerhin hat diese ja den Unfall aufgenommen.
 
Hallo Armin,

die Vorzeichen stehen nicht gerade gut im Sinne einer gütlichen Einigung. Es besteht durchaus die Möglichkeit, über einen Sachverständigen auch die Plausibilität der Beschädigungen im Kontext mit dem Schadenablauf prüfen zu lassen. Ansonsten stimme ich @Dentmen zu: Dein Ansprechpartner ist die Versicherung des Unfallgegners. Lasse dich nicht auf direkte Verhandlungen mit deinem Unfallgegner ein.

Der Schaden ist im Übrigen ohne die Gefahr späterer Korrosion gut zu reparieren.

Gruß

Johanson
 
"Guten Abend, Polizei! Ihr Auto wurde in einen Verkehrsunfall verwickelt!" :eek:

..... Als ich dort ankam, war die Polizei vor Ort, der Wagen stand bereits wieder in der Einfahrt.

Moin,

also die Polizei war da...
Dann hätten die, bevor irgendein Auto wieder verschoben wurde, den Schaden primär auch dokumentieren müssen... Im Minimum die Aufnahme der Beteiligten.
Insofern ist das, was Dein "Kontrahent" da von sich gibt, höchst fragwürdig und ich würde zur Klärung der Sachlage der Versicherung die Tagebuchnummer ("Aktenzeichen") einfach mal mitgeben.

Allerdings, unabhängig von tatsächlichen Verlauf, eine Reparatur macht wenig Sinn. Der Wagen ist ja schon 8 Jahre alt... Dann lieber fiktiv abrechnen und nochmals von dem Geld Essen gehen.
 
Für das dummdreiste Geschwätz des Fahrzeughalters (Psychopath) würde ich den Fall absoluten Profis übergeben und das Maximale herausholen - und dem Heini ein Ladung Hundescheiße über den Zaun werfen.

Gruß

hjb
 
Männers!
Danke schon mal für Eure Einschätzung und Anteilnahme!
Ich bin maximal genervt: Voll bis obenhin mit Arbeit, gerade etwas erholt aus dem Urlaub und dann so eine unnötige Sch**** nebenbei. Ich bin gespannt was dabei herauskommt.

@hjb
Was meinst du mit "absoluten Profis"?
 
Wir hatten sowas ähnliches ja gerade auch bei schmuddelbuli. Als Geschädigter kannst du auch einen Anwalt nehmen, die Kosten trägt die gegnerische Versicherung.
 
@hjb
Was meinst du mit "absoluten Profis"?

Mein bescheidener unwesentlicher Eindruck:

Die gegnerische Versicherung hat eine potente Rechtsabteilung, um deine Ansprüche in ihrem Sinne maximal zu minimieren. Du brauchst einen versierten Verkehrsrechtler, der das für dich auf Kosten des Verursachers abwickelt.
Leider scheint dieser Fall wie von dir geschildert seitens der Gegenseite nicht fair abzulaufen, der Fahrzeughalter ist offensichtlich ein Schnorrer mit Überblick ("der (--->dein) Wagen war schon beschädigt").

Gruß

hjb
 
Erst einmal: ganz schön frech vom Halter des Verursacherautos, Vorschäden zu unterstellen. Wie hier schon gesagt, Anwalt einschalten und das Auto instand setzen lassen. Auch wenn er "schon" 8 Jahre alt ist (wie meiner), auf jeden Fall vernünftig ohne Spachtel (also verzinnen wegen der Rostvorsorge) reparieren lassen. Der RA soll dann Kontakt mit der gegnerischen Versicherung aufnehmen und abklären, ob ein Gutachten erforderlich ist, oder ein Kostenvoranschlag ausreicht. Der RA wird dann auch den Nutzungsausfall etc. regeln. Nach meinen Erfahrungen machen die Versicherer bei so einem Unfall/Schaden keinen großen Aufguss.

Hinsichtlich deiner Befürchtungen wegen des Fahrwerks glaube ich nicht, dass es etwas abbekommen hat. Ein Bordsteinrempler ist da heftiger. der Bulli kann schon einiges ab.
 
Kleiner Zwischenbericht, denn ich habe gerade mit meiner Versicherung gesprochen:
Ich habe gerade die Kostenübernahme von der netten Versicherungsfrau am Telefon bestätigt bekommen. In ihren Unterlagen zum Versicherungsfall sind bereits die Bilder eingestellt, die der Gegner eingereicht hat. Wohl von beiden Autos, mit Zollstock dran usw.
Ein Telefonat der Versicherungsfrau mit der Unfallverursacherin hat den Sachverhalt wohl nochmal bestätigt, und somit ist für die Versicherung mein Anspruch eindeutig. Ein Gespräch der Versicherungsfrau mit dem Halter steht noch bevor bzw. findet vermutlich gerade jetzt (beinm schreiben dieses textes) statt. Bin gespannt, ob dieser noch mit Gutachtern etc. in die Vollen geht.

Demnach scheint die Sache vorerst ein gutes Ende für mich zu nehmen. Hoffentlich!

Ich halte euch was die weitere Entwicklung betrifft auf dem Laufenden.

Und ehe ich es vergesse: Lieben Dank für eure Tipps und Anteilnahme! :)

AG
 
Also ich hab das bisher noch nicht erlebt, dass die eigene Versicherung des Schaden versucht kleinzurechnen.
Bei meinem letzte Parkrempler vor über 3 Jahren hatte ich eher das gegenteilige Gefühl. Meiner Versicherung war es scheißegal wie hoch der Schaden ist und dass im Bereich meines Remplers am gegnerischen Auto bereits Rost zu sehen war ...
 
Moin Armin,
urlaubsbedingt lese ich den Thread erst jetzt.
Das meiste ist schon gesagt, und ja, Du hast alles richtig gemacht.
Ob der Halter (er ist nicht der Verursacher) das mit oder ohne Versicherung klären will, kann Dir egal sein.

Er ist nach BGB und Pflichtversicherungsgesetz für Kraftfahrtzeuge haftpflichtig. Punkt.
Weise ihn freundluch darauf hin. dass er sechs Monate nach Regulierung Zeit hat, seiner Versicherung den Schaden zu bezahlen, dann gibt es auch keine Rückstufung.
Erkläre ihm, dass Du den Schaden in einer Fachwerkstatt behoben haben willst, Nutzungsausfall geltend machst und die Fachwerkstatt direkt abrechnen soll.

Und der von Dir beauftragte Dachverständige natürlich (aufgrund seiner Nterstellungen) die nicht vorhandenen Altschäden berücksichtigen würde.

Ps: Auch Du kannst über den Zentralruf der Autoversicherer an SEINE Haftpflicht herantreten.

Gruß, Ohlie
 
Kurz: So, die Sache ist nun durch und der Bulli steht wieder gut da!

Lang: Der Halter hat sich nicht mehr bei mir gemeldet. Vermutlich hat der Anruf der Versicherungsfrau bei ihm für Einsicht gesorgt. Die Sachlage war nach ihrer Aussage ja klar und damit eindeutig.
Nach vier Tagen in der Werkstatt steht der Bulli nun wieder heile und in neuem Glanz vor Ort. Ich bin von der Arbeit echt beeindruckt, man sieht trotz Metallic-Lackierung nichts mehr von dem Schaden! Der Schaden belief sich auf insgesamt 1300€: Es wurde die Delle an der Seite beseitigt und lackiert, die Stoßstange wurde neu lackiert, es wurde eine Achsvermessung gemacht und eine neue Radkappe ist aufgesetzt worden. Zudem wurde der Wagen wohl von außen komplett poliert, vermutlich um die neuen lackierten Stellen nicht eindeutig indentifizierbar zu machen.

Fazit: Ich hätte auf den Zwischenfall dennoch gerne verzichtet. In Summe ist fast ein 3/4 Tag draufgegangen, um zu telefonieren, den Wagen wegzubringen und wieder abzuholen. Mal ganz abgesehen von dem Stress und dem unguten Gefühl das der Halter verbreitet hat. Dazu kommt noch das ständige füttern der Parkuhr für den Mietwagen und die Tatsache das ich jetzt einen Unfallwagen habe (?). Das sagte zumindest die Frau in der Werkstatt: Ich müsse auch so einen kleinen Schaden bei einem eventuellen Verkauf angeben.

Positiv ist dagegen die junge Frau zu erwähnen: Die hat richtig und verantwortungsvoll gehandelt und mich nicht auf dem Schaden sitzen lassen. Keine Ahnung wie die Sache ausgegangen wäre, wenn der Halter des Wagen den Handbremsenfehler gemacht hätte...
Und als kleines Goodie für mich ist dann wohl noch die kratzerfreie Stoßstange zu nennen. Die hatte vom Beladen zwei / drei Stellen mit Kratzern, die nicht mehr ganz schön waren. Zudem hatte der Vorbesitzer einen Heckträger montiert, der zwei runde Schubberstellen auf der Oberseite hinterlassen hatte. Das sieht jetzt wieder alles deutlich besser aus...

Das als kleine Rückmeldung meinerseits.

Vielen Dank für die (moralische) Unterstützung,

AG
 
... und die Tatsache das ich jetzt einen Unfallwagen habe (?). Das sagte zumindest die Frau in der Werkstatt: Ich müsse auch so einen kleinen Schaden bei einem eventuellen Verkauf angeben.
Na und? Da bist du weiß Gott nicht der einzige und du hast doch den Nachweis der fachgerechten Reparatur;)
 
Kurz: So, die Sache ist nun durch und der Bulli steht wieder gut da!

Lang: Der Halter hat sich nicht mehr bei mir gemeldet. Vermutlich hat der Anruf der Versicherungsfrau bei ihm für Einsicht gesorgt. Die Sachlage war nach ihrer Aussage ja klar und damit eindeutig.
Nach vier Tagen in der Werkstatt steht der Bulli nun wieder heile und in neuem Glanz vor Ort. Ich bin von der Arbeit echt beeindruckt, man sieht trotz Metallic-Lackierung nichts mehr von dem Schaden! Der Schaden belief sich auf insgesamt 1300€: Es wurde die Delle an der Seite beseitigt und lackiert, die Stoßstange wurde neu lackiert, es wurde eine Achsvermessung gemacht und eine neue Radkappe ist aufgesetzt worden. Zudem wurde der Wagen wohl von außen komplett poliert, vermutlich um die neuen lackierten Stellen nicht eindeutig indentifizierbar zu machen.

Fazit: Ich hätte auf den Zwischenfall dennoch gerne verzichtet. In Summe ist fast ein 3/4 Tag draufgegangen, um zu telefonieren, den Wagen wegzubringen und wieder abzuholen. Mal ganz abgesehen von dem Stress und dem unguten Gefühl das der Halter verbreitet hat. Dazu kommt noch das ständige füttern der Parkuhr für den Mietwagen und die Tatsache das ich jetzt einen Unfallwagen habe (?). Das sagte zumindest die Frau in der Werkstatt: Ich müsse auch so einen kleinen Schaden bei einem eventuellen Verkauf angeben.

Positiv ist dagegen die junge Frau zu erwähnen: Die hat richtig und verantwortungsvoll gehandelt und mich nicht auf dem Schaden sitzen lassen. Keine Ahnung wie die Sache ausgegangen wäre, wenn der Halter des Wagen den Handbremsenfehler gemacht hätte...
Und als kleines Goodie für mich ist dann wohl noch die kratzerfreie Stoßstange zu nennen. Die hatte vom Beladen zwei / drei Stellen mit Kratzern, die nicht mehr ganz schön waren. Zudem hatte der Vorbesitzer einen Heckträger montiert, der zwei runde Schubberstellen auf der Oberseite hinterlassen hatte. Das sieht jetzt wieder alles deutlich besser aus...

Das als kleine Rückmeldung meinerseits.

Vielen Dank für die (moralische) Unterstützung,

AG

Für Deinen Aufwand steht Dir eine Kostenpauschale zu. Die kannst Du bei der gegnerischen Versicherung geltend machen. Auch die Wertminderung (Unfallwagen) kannst Du geltend machen. Warum darauf verzichten?
 
Na und? Da bist du weiß Gott nicht der einzige und du hast doch den Nachweis der fachgerechten Reparatur;)
Ja, natürlich hast du Recht. Hier geht es glaube ich eher um ein Bauchgefühl. Ein Bulli ist eben kein normales Auto... ;)
 
Für Deinen Aufwand steht Dir eine Kostenpauschale zu. Die kannst Du bei der gegnerischen Versicherung geltend machen. Auch die Wertminderung (Unfallwagen) kannst Du geltend machen. Warum darauf verzichten?
Okay, das war mir nicht bewusst. Aber habe ich denn bei dem Mini-Schaden überhaupt einen Verlust? Ich denke sogar gerade, dass durch die mitlackierte Stoßstange der Wagen sogar aufgewertet wurde...
 
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