Was kommt denn da ...

Hallo dedetto,
ich höre immer wieder, dass es für das Laden tolle Möglichkeiten geben könnte. Die Technik sei im Prinzip verfügbar. Aber eben nur im Prinzip. Die Ladestationen, die in meiner Nähe verfügbar sind, werden allesamt mit konventionellem Strom betrieben - also wird nur der Auspuff des Fahrzeug irgendwohin zentralisiert.
Das kann es nicht sein.
Die Diskussion mit den Straßenlampen habe ich im näheren Umfeld durch. Wie soll das aussehen? Zumindest bei uns stehen die Straßenlampen auf dem Gehweg auf der von der Straße abgewandten Seite. Das heißt also, selbst wenn ich direkt vor der Straßenlampe parke, liegt mein Ladekabel auf dem Gehweg herum. Der Abstand zwischen den Straßenlampen reicht für mehrere Parkplätze. Der Kabelsalat auf dem Gehweg ist vorhersehbar. Und dann stelle man sich die Oma mit dem Rollator vor, die da drüber stolpern soll. Darüber, dass irgend ein Spezialist beim Einparken dann auf meinem Ladekabel zum Stehen kommt und es festklemmt, will ich gar nicht erst nachdenken.
Abgesehen davon wird es spannend, wie die Kosten der Infrastruktur, die in den nächsten 14 Jahren entstehen muss, finanziert werden sollen. Da muss noch viel passieren, wenn der Stromer den Verbrenner alternativlos ersetzen soll.

Dass Stromern im Prinzip Spaß macht, glaube ich dir unbesehen. Aber im Moment sieht es doch so aus, dass der Stromer ein tolles Nischenfahrzeug ist, für die Leute, für die das Nutzungskonzept passt (Verfügbarkeit der Ladestation (in der eigenen Garage), Reichweite, Fahrprofil). Von der Massentauglichkeit sind wir noch ein ganzes Stück entfernt - leider! Die Wenigsten werden freiwillig jeden Tag explizit zum Tanken fahren und sich eine freie Stromsäule suchen und dort eine halbe Stunde hinstellen und warten bis der Akku voll ist. Genau das wäre heute die Realität für den Durchschnitts-Laternenparker. Kein Szenario, das Laune macht! Und nur die Aussicht auf bessere Zeiten wären zumindest für mich kein Kaufanreiz.
Das typische Henne - Ei-Problem.

Gruß
Herby
 
Da erinnere ich gern an den geplanten Atomausstieg und an die Realität.
Da genau liegt der Haken: das eine war ungeplant, das andere in 14 Jahren wäre planbar.

Gab im Übrigen hierzu heute Nachmittag eine interessante Doku im ZDF.
 
Strom tanken unter der Laterne finde ich gut. Dann bau ich mir einen Abzweigadapter und tanke nachts auf Rechnung der Anderen voll 8):D.
Es gibt noch so viel zu tun :)

Gruß Kuddel
 
Hallo Herby.
Niemand sagt das der Stromer heute schon zu dir passt. Daher gibt es ja noch mindestens 14 Jahre Zeit. Nimm dir die Zeit und probiere mal ab und an was zu dir passen könnte.

Als ich 2014 mit dem Stromern anfing gab es in erreichbarer Nähe keine einzige Säule die ich nutzen konnte. Keine einzige! Ich konnte 1 Jahr nicht einmal prüfen ob der CCS Stecker funktioniert. Laden per Schuko in der Garage war alles.

Heute lade ich oft so nebenbei beim Einkaufen (Aldi, Ikea, V-Markt u.ä.) und komme manchmal erst nach 700km an die Hauseigene Wallbox. Dazu kommen die von Tank&Rast an den Autobahnraststätten, der LEW in Augsburg, z.Z. alles umsonst. In einer Entfernung von 20 - 100 km gibt es 20 CCS Säulen. Und ALLE CCS Anbieter werben damit das sie ÖKO-Strom abgeben.

Das alles ist hier in 16 Monaten aus dem Boden gestampft worden. Die Säulen brauchen wenig Grundfläche, es ist alles eine Frage des verfügbaren Stromanschlusses. Und die Rechnung der Anbieter geht trotz "kostenloser Abgabe" auf. Da man ein paar Minuten Zeit hat, verlegt man z.B. seine Einkäufe zu den Aldi Niederlassungen die nebenbei den e-UP! laden. An deren Solarpanel sieht man dann das der Aldi Eigenverbrauch des Solarstroms dann von 50 auf 100% steigt, sehr beeindrucked.

Wenn das jetzt bei euch noch nicht klappt ist das zwar schade. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, auch hier musste man dem örtlichen Energieversorger gehörig auf die Füße treten. Die warben jahrelang mit "Schnellladen und BMW i3" auf den Messen im Umland und hatten keine einzige CCS Säule im Angebot. Somit war es mir immer eine besondere Freude die "höheren Herren" vor dem Messepublikum mit ihrem eigenen Versäumnissen ein wenig hoch zu nehmen.

Lasst euch bitte nicht durch die Presse manipulieren. Die PS-verwöhnten Fachjournalisten müssen Geld verdienen. Also schimpfen sie mal so und mal so.
Richtig Ahnung haben die nicht, dazu müssten die mal 1 Jahr nur Stromern, aber die Zeit haben die nicht.

Bildet euch bitte selber eine Meinung, fahrt mal einen e-UP! in der Stadt und einen GTE über Land. Euer ;) wird euch da sicher mal was ausleihen können. Dann habt ihr schon mal 2 Extreme (reiner e-Antrieb und Plug-In) erlebt. Wenn euch dann mal ein BMW i3 (Range-Extender) und ein Mitsubishi Outländer PHEV (elektrischer Allrad) zwischen die Finger kommen und ihr auch die mal ein WE ausprobieren konntet dann habt ihr alle interessanten Varianten ausprobiert. Dann habt ihr sicher keine Angst mehr vor dem Wegfall der reinen Verbrenner.
 
Hallo.
Strom tanken unter der Laterne finde ich gut. Dann bau ich mir einen Abzweigadapter und tanke nachts auf Rechnung der Anderen voll 8):D.
Ich gehe zu 100% davon aus das das nicht klappt. Aber du kannst es ja mal versuchen....
 
Den Ausspruch "den Auspuff nur wo anders hin verlegen" finde ich super und treffend, was Anderes ist es nicht. Nur komisch, dass das selbe für Heizungsanlagen im Haus nicht gilt. Dort ist das heizen mit Strom das übelste, was man machen kann, sollte sogar schon verboten werden. Für mich ist das alles nur Populismus, der nicht wirklich etwas verbessert.
 
Was ist an dem sogenannten Ökostrom eigentlich öko?
Die komplette Landschaft mit Windkraftanlagen zupflastern? Ich kann jetzt schon in jede beliebige Richtung schauen und habe keinen Blick mehr ohne diese Dinger am Horizont. Wieviele sollen es noch werden? Vielleicht besser offshore. Dort kann wenigstens keiner die Vögel zählen, die tot darunter liegen.
Vielleicht der Anbau nachwachsender Rohstoffe? Inzwischen wird jedes vorher schon jahrelang der Natur übergebene Stück Acker mit Glyphosat totgespritzt und mit viel Dünger in Monokultur beackert. Die Nitratbelastungen nehmen immer mehr zu. Die Nitrate lösen Uran aus dem Boden, sodass Trinkwassergebiete hier und anderswo geschlossen werden mussten. Die Wälder werden für Holzheizungen ausgebeutet. Teilweise steht hier nur noch jeder zehnte Baum, damit keiner sagen kann, dass das Waldstück abgeforstet wurde. Ich habe noch keinen einzigen nachgepflanzten Baum gesehen.
Oder Solarenergie, die bei der Produktion der Paneele mehr Ressourcen verbraucht als diese im Laufe der Nutzung gut machen aber das ja nicht hier bei uns.
Mir fällt noch einiges mehr ein. Ist wohl war, dass wir langsam von Kohle und Öl weg kommen müssen aber umweltfreundlicher oder ökologischer wird es deshalb nicht.
 
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