Hallo,
ich habe das WE damit zugebracht meine schlecht entriegelbare Schiebetür zu untersuchen und bin zu einer sehr einfachen Lösung des Problems gekommen.
Letzten Endes lag es nicht an den stark vermuteten Mikroschaltern, sondern an etwas Schmiere am Kurvenelement.
Ich habe oft gelesen, dass die Mikroschalter per VCDS ausgelesen werden können. Leider habe ich keine entsprechende Stelle gefunden, wo die Zustände dargestellt sind - egal.
Zwei wichtige Dinge sind mir aufgefallen:
* auch bei einem misslungenem Entriegelungsvorgang hat der Motor in der Tür etwas versucht und der schwarze Bibus (Kopf) hat gezuckt --> Vermutung: das hat nichts mit Elektrik zu tun
* nachdem ich die obere helle Verkleidung ab hatte konnte ich das Gestänge des Bibus hoch und runter ziehen
* wenn ich nach unten gedrückt hatte (verriegelt) konnte ich im Anschluss das Gestänge oft nicht wieder nach oben ziehen (entriegeln), irgendetwas hat blockiert. Meistens ging es nach dem zwieten Zugversuch nach oben. --> Vermutung: da mus was klemmen
* jetzt ein Test: Gestänge nach unten, eins zwei mal mit dem Finger auf das Gehäuse der Schließeinheit geklopft, aha jetzt geht es beim ersten mal ziehen nach oben --> Vermutung: irgendetwas federgespanntes geht schwer oder klemmt.
Jetzt habe ich das Teil geöffnet (etwas routiniert, da schon das zweite mal) (sechs Schrauben). Inne sieht es aus wie ein Uhrwerk mit jede Menge Fett an den metallischen Teilen. Um es zu verstehen und zu spielen habe ich die Drehachsen, die durch das Halbschalengehäuse stabilisiert werden mittels U-Scheiben, Muttern und den originalen Maschinenschrauben fixiert bzw. unten gehalten. Wenn man das nicht macht, wandern die Teile nach oben und dann hängen sich Federn aus und das Uhrwerk kann zerfliegen.
Wie 10ei61 schon beschrieben hat, gibt es da ein Kurvenbahn-Element mit einem kleinen Metallstift, der an eine Kunststoffwand drückt. Die Funktion wurde schon beschrieben. Und genau da fehlt Schmiere. Es war zwar nichts eingelaufen aber durch die zu hohe Reibung des Metallstiftes an der Kunststoffwand konnte sehr oft das Kurvenbahn-element nicht in seine Mittelstellung fahren und hat somit den Motor "gegen die Wand" laufen lassen.
Die o. g. Auffälligkeiten und die Beiträge vieler user und meine täglichen Erkenntnisse decken sich perfekt mit dem was ich da gesehen habe.
Natürlich kann die Ringfeder auch etwas an Kraft nachgelassen haben, wer weiß.
Diese Reibungssache kann sich natürliche bei Temperatur oder Feuchte verbessern oder verschlechtern.
Jetzt schnell etwas Gleitpaste an die Stelle und siehe da, das Ding schnalzt wieder.
Ich habe auch eine Lösung für eine schneller Reparatur parat ohne die Schließeinheit zu demontieren und ohne öffnen. Diese habe ich jedoch noch nocht selbst getestet, sollte aber gehen:
Man kann an einer Stelle der Schließeinheit ein Loch in das Kunststoffgehäuse bohren, genau dan der Stelle wo die nichtgeschmierte Problemstelle ist. In diese Loch spritzt man dann etwas Gleitpaste ein, am besten was für Kunststoffe, macht über das Loch ein Tape und fertig.
Konkret heißt das: Verkleidung runter, kleines Loch bohren (ca. 1-2mm) Apotheken spritze o. ä. mit gleitpaste aufziehen oder Draht benetzen, kleine Menge einspritzen, Loch verschließen, Test, Verkleidung wieder ran, fertig.
Wie gesagt habe ich das mit dem Loch nicht gemacht, bin mir aber sehr sicher, dass es geht. Vielleicht will es jemand probieren? Viel verlieren kann man ja nicht.
Ich habe Fotos und Videos, die ich bei Bedarf hochladen kann.
Wenn jemand die Schließeinheit zerlegen will kann ich vielleicht auch eins zwei Tips geben.
Ich freue mich über feedback.