Hallo zusammen,
ich habe mein System jetzt seit mehreren Monaten in Gebrauch und ich hatte bisher absolute keine Probleme damit und bin sehr zufrieden damit.
@goamoe
Ist es ok wenn die Batterien unterschiedliche Bauarten haben? Darf ich die einfach zusammen schließen, ohne mit Schäden an den einzelnen Komponenten?
Antwort: Batterien unterschiedlicher Bauart (unterschiedliche Kapazitäten, oder Gel, Lithium, etc..) oder baugleiche Batterien aber unterschiedlichen Alters, sollte man eigentlich nicht koppeln, da immer die Gefahr besteht, dass dann Ausgleichsströme fließen, etc... Batterien würde ich nur dann verbinden, wenn diese beide das gleiche Alter haben und am besten Fall genau der gleiche Typ sind. Dann hast du ganz einfach die mögliche Kapazität verdoppelt.
Aber wie die meisten, versuchen wir unterschiedliche Batterietypen zu verbinden. Und genau dafür gibt es Ladebooster.
Ich habe mir am Ende den Ladebooster von Votronic besorgt (siehe im Beitrag). Dieser kostet zwar ein wenig mehr, nimmt dir dafür aber alle Sorgen beim Management der Batterien. Der Booster dient zum einen als physikalische Trennung und gleichzeitig kann dieser in beide Richtungen die Batterien laden und das unabhängig von Bauart und Kapazität. Der Ladebooster hat kleine Pins, mit den man die verschiedenen Batteriebauarten einstellen kann und somit die Ladeströme optimiert. D.h. die Batterien werden mit ihren gewünschten Ladeströmen erhalten und geladen. Der Booster kann unterscheiden zwischen Blei-Säure, -Gel, AGM und Lithium Batterien. Was eigentlich alle gängigen Varianten abdeckt die in Campern verbaut werden. Außerdem hat der Booster auch eine Temp.-Fühler und kann das D+ Signal der Lichtmaschine abgreifen. Somit hast du einen kleinen Mikrocontroller, der dir die Denkarbeit übernimmt. Der Hauptgrund für mich, war dann auch der Rückladezweig mit dem der Booster auch in die andere Richtung laden kann.
All das kann ein dummes Trenn-Relais leider nicht. Da es einfach nur eine physikalische Schaltung ist. Hier wird einfach nur der Ladestrom entweder auf die eine oder andere Batterie geleitet.
Was der Ladebooster sonst noch so übernimmt, sieht man im Handbuch oder hier in einer kurzen Zusammenfassung:
Ladebooster Votronic
Prinzipiell läuft das ganze bei mir nun so:
Wenn der Dicke nur rumsteht, dann lädt der Solarladeregler die zweite Batterie (AGM) unterm Fahrersitz (je nach Witterung). Diese ist über den Ladebooster mit der Starterbatterie (reine Säure) verbunden. Sollte die Boardbatterie dann voll sein und die Startbatterie nicht, dann schaltet sich automatisch der Rückladezweig und das PV-Modul lädt dann sogar die Startbatterie.
Sobald ich den Bulli dann starte, registriert der Booster das D+ Signal der Lichtmaschine und lädt dann mit der LiMa die Startbatterie bis sie wieder voll ist. Ist dann während der fahrt die Batterie wieder auf maximum, stellt der Booster die Kennlinie auf die AGM Batterie um und lädt die Boardbatterie. Das gute dabei ist: der Laderegler erkennt dann die anliegende Ladespannung und kapselt das PV-Modul ab. Das kann ich immer schön in meiner App beobachten, wie die Batterie bei 12V rumdümpelt und dann irgendwann die Lichtmaschine mit 14V Ladespannung aufspringt. Sobald ich dann den Bus wieder parke, ist das D+ Signal weg und der Booster schaltet ab. Dann kommt meistens innerhalb von 1-2 Sekunden das PV-Modul und schiebt wieder mit seiner Spannung auf Batterie. Ich habe es seit dem nie geschafft die Batterien nur Anasatzweise unter 12,2V zu bekommen.
Seit dem läuft der Kühlschrank 365-Tage im Jahr bei 4°C. Habe außerdem ein 230V Spannungswandler an dem ich sogar schon e-Bikes geladen haben. Da geht die Batterie zwar ein wenig runter, aber ich habe für 350Wh nur 6 Std. bei nicht optimalem Winkel, das Ganze nur per PV-Modul wieder aufzuladen.
Bin also sehr zufrieden und auch froh, dass der Ladebooster das ganze handelt und der PV-Laderegler da so harmoniert.
Ich hoffe das hilft ein wenig weiter
Lg