Wenn die Batterien leer sind, haben zwei Ladegeräte auch mit einem "intelligenten" Trennrelais nur Vorteile (z.B. höheren Ladeleistung, zuverlässiges Laden beider Batterien, ...)
Nein, eben nicht.
Genau da liegt der Denkfehler, wie schon beschrieben.
Hallo Thomas,
da ich deinen Beitrag hier bezüglich der vollautomatischen Trennrelais sehr interessant und hilfreich fand, stelle ich hiermit mal meine erste Frage im TX-Board.
Ich bin am hin und her überlegen ob ich die Starterbatterie überhaupt mit der Zweitbatterie verbinden möchte oder nicht. Besitze einen T5 Transporter, der sich gerade im Umbau zum Womo befindet und habe eine 150Ah AGM Zweitbatterie, die mit einer 140Wh Solarzelle verbunden wird.
Für mich wirkt die Verbindung der beiden Batterien vor allen Dingen deshalb sinnvoll, weil ich einfach sicher gehen kann, dass ich in jedem Fall das Auto starten kann, falls die Starterbatterie doch mal leer sein sollte und ich natürlich bei Regenwetter meine Zweibatterie auch etwas mit versorge.
Das vollautomatische Trennrelais wirkt verlockend, da ich hier das Thema der Lichtmaschine nicht angehen muss (und definitiv bei Sachen KFZ nicht bewandert bin).
Sind diese hohen Verbrauche des Autos selbst, sprich die dauerhafte Belastung der Starterbatterie beim Transporter ähnlich? Wie würdest du den Einsatz des Relais in diesem Fall bewerten?
Lieben Gruß
Rahel
Das Thema ist komplex und muss daher nach Anwendungen entschieden werden. Jedoch vertrauen viele auf das Marketing und verbauen Geräte, die eigentlich keinen Sinn ergeben. Viele andere verbauen aus Angst oder Unwissenheit völlig überdimensionierte Anlagen ein. Teils haben diese an irgendeiner Stelle eine Haken.
Vermehrt wird in letzter Zeit auf All-In-One Lösungen gesetzt, was ich auch für großen Fehler halte: tritt ein Fehler in nur einem Teilbereich auf, liegt auf der Reise die Gesamtversorgung flach.
Man findet auch Einbauten, die guten für mehrtätiges stehen auf dem Campingplatz entworfen wurden, aber zum freien stehen genutzt werden. Usw.
Ich muss meine Gedanken noch sortieren, dann werde ich sie mal im Forum niederschreiben. Anschliessen können wir diskutieren, ob das technisch richtig ist.
Etwas zu automatisieren klingt immer bequem, komfortabel und ist daher sehr verlockend. Allerdings passieren Automatismen eben auch unbemerkt. Man muss dann schon genau prüfen, was da eigentlich passiert.
Das Hauptproblem bei einem Automatikrelais ist eben der Kontrollverlust, wann was passiert.
Wenn das Relais schliesst fliessen immer Ausgleichströme zwischen den Batterien. Das Problem dabei sind nicht die kurzen, relativ hohen Ströme im Moment direkt nach dem Schalten. Ich denke, dass hat jemand aus dem Forum mal mit 40 A gemessen. Für den Bruchteil einer Sekunden wird der Strom sicherlich noch viel größer gewesen sein.
Das Problem sind die kleinen Ströme auf Zeit.
Die Ladung der beiden verbundenen Batterien wird sich immer ausgleichen, das heisst, dass die vollere Batterie die leere Batterie auflädt.
Dazu gibt es noch Relais mit verschiedenen Schalt- und Trennspannugen.
Meiner Meinung nach ist gerade das viel gelobte Cyrix durch seinen Mikrocontroller viel selten sinnvoll einsetzbar, als es den Anschein hat.
Hieraus ergeben sich verschiedene Szenarien, die für die jeweilige Anwendung des Bulli berücksichtigt werden sollten, damit der Einsatz eines solchen Relais Sinn ergibt.
Im Versorgebetrieb sollte die eben die Versorgerbatterie die Energie liefern. Solange das Relais geschlossen ist, liefern beide Batterien die Energie.
Das wäre jetzt erstmal super, denn dadurch steht mehr Kapazität zur Verfügung. Auf einem Motorboot mach das auch Sinn. Jetzt kommt aber der Bulli, der dummerweise durch alle seins Gimmicks, Steuergerät, Lichtchen, usw. einen nicht zu unterschätzenden Stromverbrauch hat (je nach Modell natürlich), welcher zumeist von der Starterbatterie gesättigt wird. Das ist Problem Nr.1.
Dazu gesellt sich das Problem Nr. 2: das Automatikrelais ist dumm, es kennt diesen Strombedarf nicht, da es nicht für einen Bulli entwickelt wurde.
Nun trennt das A-Relais die Starterbatterie bei einer gewissen Spannung ab, um das Starten des Motors noch zu gewährleisten. Das ergibt Problem Nr. 3: die Kapazität ist nur noch halb so gross, da mit erhöht sich der Spannungsabfall bei gleichbleibenden Stromverbrauch geradezu schlagartig, was Berechnungen / Schätzungen zur Stromnutzung nahezu unmöglich werden lässt.
Das macht nix? Ja doch, und wie. Ein Beispiel, was passieren kann: denkst Du noch beim Start des Tagesausfluges beim Blick auf die Spannungsanzeige mit 12,8 Volt, dass die Kühlbox durchlaufen kann und Du den Laptop und die beiden Taschenlampen auch noch laden kannst. Die Ernüchterung erfolgt bei der Rückkehr: Das A-Relais hat die Batterien wie erwartet getrennt, die ganze Last liegt nun auf der Versorgerbatterie, welche schon 11,8 V steht.
Soweit, so gut. Nun bin ich aus der Anleitung des Cyrix ct 120 nie so richtig schlau geworden, für welchen Schaltzustand und für die Spannung welcher Batterie die angegebene Schaltverzögerung gelten, noch was der Sinn dieser Schaltverzögerung sein soll. Das wäre dann Problem Nr. 4, denn in der Praxis sieht es so aus, dass dieses ct 120 die Batterien immer mal wieder koppelt bis die Startbatterie ein Grenzspannung erreicht hat um diese zu schützen. Im Grunde bedeutet das: die Starterbatterie lädt die Versorgerbatterie nach, um deren Laufzeit zu erhöhen. Nicht gut, die entkoppelte Starterbatterie erholt sich, die Spannung steigt und dann wird sie wieder gekoppelt, usw.
Und an die Zweifler: nein, das ist nicht aus meiner Fantasie entsprungen, denn ich habe zwei Spannugsanzeigen im Bulli, daher sehe ich, wann die Batterien gekoppelt sind und wann nicht.
Das ist unnötig, denn damit sinkt die Wahrscheinlichkeit den Motor noch starten zu können immer weiter ab.
Damit aber nicht genug, die Crux der Automatisierung erreicht seinen Höhepunkt, denn 1 und 4 ergibt Problem Nr. 5: der Bulli zieht kräftig! Beim Öffnen der Zentralverriegelung wacht alles auf. Ein Multivan nimmt sich gerade 14 A. Wer jetzt noch die Fahrertür öffnet macht das Licht an, ohne LED´s im Multivan gerne 10 A. Das Navi erwacht zum leben, nicht ein mal, nicht zwei mal, sondern jedes mal, wenn man die Fahrertür öffnet.
Glücklich darf sich schätzen, wer ein Überbrückungskabel dabei hat und jemanden findet!
Spätestens jetzt hat jeder begriffen, dass der Taster am Cyrix ct 120 zwar schönes Marketing, aber sinnlos ist. Ein Taster zum zwangsweisen Trennen wäre sinnvoller.
Ok, ich weiss, dass genau dieses Relais nahezu überall gelobt wird. Und ich weiss, dass es viele verbauen, und dass es bei vielen funktioniert. Das tat es bei mir auch, bis zum ersten richtigen Camping, bzw. freiem stehen und so lange, bis ich mich tiefer damit beschäftigt habe. Dieses Relais verspricht vieles einfacher zu machen, dabei wird es deutlich komplizierter.
Ich muss es wechseln, ich weiss nur noch nicht gegen was. Ich denke an ein Relais ohne Mikrocontroller, welches unter 14 V trennt, damit wirklich beim Ladevorgang die Batterien verbunden sind. Einen Schalter würde ich zu oft versgessen. Eine Trenndiode macht andere Probleme.