Hamburg - Baku im Bulli zu dritt

Für die erste Tour mit einem noch nicht reisetauglichen Bus und Kleinkind finde ich das schon recht gewagt.

Welchen Grund gibt es ausgerechnet für Bau?
 
Meine Frau, unser dann 6 Monate junger Sohn und ich wollen im August von Hamburg (über Weißrussland, Russland, Wolga Verlauf, über den Kaukasus nach Georgien und dann vom schwarzen Meer rüber) nach Baku ffahren.
Ich finde, das ist ein guter Plan, last euch nicht beirren.
Ich habe im Rahmen unseren Reisen viele junge Familien kennengelernt, die ihre Eltern Zeit mit einer Reise verbunden haben.
Durch deren Erzählungen konnte ich verstehen, dass es ein gewaltiger Unterschied ist , ob ich den Kindern Meine Welt zeige oder ob ich bereit bin mit meinen Kindern zusammen die Welt neu zu entdecke.
ihr werdet es nicht bereuen.

Gruß Helmut
 
Ich finde die Idee cool, lieber was bereuen was man gemacht hat, als über was was man nicht gemacht hat. Kinder werden auch in Baku geboren und wachsen da auf. Man muss nicht gleich leichtsinnig sein um so etwas zu machen.

Ich würde einen Pumpkanister mit Dusche mitnehmen: https://www.amazon.de/dp/B00QWMMN82/?tag=zgx7-u-21

Reifenflickzeug, VCDS oder ähnliches, Wasserentkeimungszeug, einen Katadynfilter für Wasser, gut ausgestattete Reiseapotheke, evtl. Homöopathisches Zeug, Satelitentelefon und GPS Gerät. Irgendwas mit Internet, du musst uns ja Bilder schicken:D
 
Kinder werden auch in Baku geboren und wachsen da auf. Man muss nicht gleich leichtsinnig sein um so etwas zu machen.
Das ist richtig, man muss sich aber auch im Klaren darüber sein, dass die Kindersterblichkeit z.B. in Georgien und Armenien etwa 3-4x so hoch ist, wie in Deutschland, im Zielland etwa 10x so hoch. Letztere ist vergleichbar mit Bangladesh.
Wie ich schon gesagt habe, i.d.R. wird das alles gut gehen, aber wehe nicht.
Ich würde für eine coole Tour nie ein voraussehbares Risiko für meine Kinder eingehen, für die ich verantwortlich bin und die sich dagegen nicht wehren können.
Wenn so ein Kind vielleicht 4 Jahre alt ist, hat es mit einem Durchfallinfekt normalerweise kein Problem. Mit 6 Monaten kann das lebensbedrohlich sein. Da kann man dann nur den Betroffenen wünschen, dass sie in Bykowo im Krankenhaus klar kommen.

Impfungen:
Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), ggf. gegen Polio (Kinderlähmung), Mumps, Masern, Röteln (MMR), Pneumokokken, Influenza und Herpes Zoster (Gürtelrose).
Als Reiseimpfung werden Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalten oder besonderer Exposition auch Hepatitis B, Tollwut und Typhus, FSME ggf. nur bei Sommeraufenthalten im Kaukasusgebiet empfohlen.

Hepatitis A z.B. kannst Du aber erst ab 12 Monaten Impfen...
Hepatitis A » Impfschutz » Kinderaerzte-im-Netz
Also alles easy wär irgendwie nicht mein Fazit, sorry.
 
Einfach machen! Wegen "was alles passieren KÖNNTE" Zuhause zu bleiben wäre doof! Mit 6 Monaten wird das Kind wahrscheinlich noch gestillt oder bekommt Flaschennahrung- knallt sich also noch keine kontaminierte ausländische Nahrung rein- damit ist ein Risiko schonmal minimiert. Babynahrung würde ich für die Dauer der Reise mitnehmen und nicht experimentieren. Der Rest ergibt sich. Irgendwas kann immer passieren, auch in Deutschland.

Für die Rückfahrt würde ich 2 Tage mehr einplanen: 1000km/Tag sind auf Deutschlands Autobahnen zu schaffen, aber nicht auf den Straßen im Osten. (Neulich in Kirgisistan hatten wir einen Schnitt von 300/Tag).

Alex
 
Schade, dass ich die Bilder nicht mehr sehen kann. Hab mich vor 3 Wochen (nach dem Verkauf unseres Karmann Colorados) aus dem T4Forum abgemeldet...

Alex
Einfach wieder anmelden ;-)
Ich habe schon lang keinen T4 mehr, bin aber immer mal wieder dort. Gerade was solche Fernreisen angeht findet man dort auch immer gute Infos. Vielleicht weil T4 (und T3) Fahrer da etwas schmerzfreier sind...
 
Moin miteinander und vielen Dank für die netten Empfehlungen und Tipps!
Bzgl. der Reifen werde ich mich nochmal schlau machen - auf jeden Fall ein guter Hinweis!

Vielleicht noch generell: wir planen keine längeren offroad oder "Walachei" Touren. Wir werden kaum Abseits der Kleinstädte und wohl nie geplant in unwegsames Gelände fahren. Wenn wir frei stehen, dann wohl meistens auf Parkplätzen und nicht tagelang im Wald.
Hatte eher auf Erfahrungen gehofft bzgl. Polizeikontrollen mit D Nummernschildern, Einstellung zu freiem Campen, Situation der Tankstellen usw...

Genügen Wasser und Diesel werden wir immer mitführen!

Alle weiteren Meinungen bzgl. Kindersterblichkeit etc hätte ich mir auch von meiner Mutter abholen können. Sorge ist immer gut, aber ein 6 monatiger wird wie oben bereits gesagt keine rohen Lebensmittel oder restaurantgekochte Speisen zu sich nehmen. Meine Frau wird weiterhin stillen und wir werden gekochtes (!) Gemüse oder gängige Babynahrung zufüttern. (diese ist wohl nicht unsicherer als das Zeug was hier im Supermarkt angeboten wird)
Wir sind beides Ärzte und werden eine entsprechende Reiseapotheke mitführen und etwaige "Notfallsituation" auch rasch erkennen können. Ich habe selbst auch als Arzt in Kasachstan gearbeitet und weiß um eine entsprechende Versorgung - die ehrlich gesagt fast vergleichbar mit der in anderen europäischen Ländern ist. Für wirkliche Notfälle (Appendix oder andere OPs - auch wenn in diesem Alter sehr selten) gehts zur Not schnell nach Deutschland zurück.
Impfungen sind die selben wie in Deutschland die STIKO empfiehlt. Auf eine BCG Impfung haben wir bewusst verzichtet, wissentlich um ein Restrisiko <0,1%.
Hep A ist für das Baby völlig hinfällig.

Wichtiger Punkt: Die Sprache sprechen wir auch beide fließend, lesen und schreiben ist auch kein Problem. Hätte ich vorher sagen müssen ;)

Zu den Temperaturen:
Ich habe bereits eine Standheizung installiert, die Webasto tut was sie soll :) Wir planen Ende August zu starten und währen frühestens ende Oktober, eher noch Anfang November in Baku um das subtropische Klima zu genießen. Vielleicht limitieren wir unsere Route auch nur auf Russland und Georgien - da gibts ja mehr als genug zu erkunden ;)

In einem Post wurden 800$ für die Fährfahrt beschrieben - hast du dafür einen Link bzw. eine Erfahrung? Mein letzter Stand war 250$ für das Bus zzgl. 50$ pro Person (Baby inklusive).

Der Bus wird aktuell reisefertig gemacht. Wir probieren das Ergebnis natürlich im Juni, Juli und August wochenendweise an der hiesigen Ost- und Nordsee aus :)
In einem Punkt habt ihr recht: 4000km in 4 Tagen ist sportlich! Der Tipp mit dem Schwiegerpapa ist Gold wert!!! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sind jetzt aber auch genauere Info´s. Hätte einige Kommentare hinfällig gemacht. ;)
 
Vielleicht noch generell: wir planen keine längeren offroad oder "Walachei" Touren.
Mittlerweile dürften die Hauptrouten gut ausgebaut sein. In der Türkei hatten wir eine gut 30 km lange Autobahnbaustelle, bei der die Behelfsstraße einfach eine Schotterstraße war.
Und abgelegene Ausflugsziele (z.B. Dawit Garedscha) sind nur per Piste erreichbar.
Daher der Tipp mit den Soft-AT, die dir vielleicht auch mal auf einer nassen Wiese an der Ostsee weiterhelfen.
Die 800$ hatte ich bei UKRFerry (Batumi oder Poti nach Odessa) gesehen:
450$ für den Bus, und 2x150$/Erwachsener+15$ Baby für die 2-Bettkabine. Da war ich jetzt von ausgegangen, dass man bei 48 Stunden Fahrt mit Familie eine Kabine nimmt.
Vielleicht gibt es auch günstigere Anbieter.
 
Die 800$ hatte ich bei UKRFerry (Batumi oder Poti nach Odessa) gesehen:
450$ für den Bus, und 2x150$/Erwachsener+15$ Baby für die 2-Bettkabine. Da war ich jetzt von ausgegangen, dass man bei 48 Stunden Fahrt mit Familie eine Kabine nimmt.
Vielleicht gibt es auch günstigere Anbieter.

Ok, das ist natürlich schon happig! Danke für den Hinweis! Der Flug für den Schwiegerpapa + Diesel zurück nach D dürften fast billiger sein ;)
 
Hatte eher auf Erfahrungen gehofft bzgl. Polizeikontrollen mit D Nummernschildern,
Da kann ich wieder nur zu Georgien was sagen. Dort war das völlig entspannt.
In ganz abgelegenen Ecken, z.B. auf dem Weg nach Ushguli, stand in jedem Dorf der Wachtmeister auf der Straße, und wir wurden jeweils angehalten. Man erkundigte sich aber nur nach dem Ziel, warnte vor dem schlechten Straßenzustand, für den man sich entschuldigte, und wünschte eine gute Weiterfahrt.
Zumindest damals gab es von Russland noch Berichte, wonach es häufig bei Kontrollen hilfreich war, einen größeren Dollarschein in die Papiere zu stecken.
Sowas hatten wir in Georgien auch nicht ansatzweise erlebt.

Noch ein Link zu Georgien: georgiano.de
 
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