KUP Getriebe defekt?

Coach H.

Jung-Mitglied
Ort
Dithmarschen in Schleswig–Holstein
Mein Auto
T5 Caravelle
Erstzulassung
2010
Motor
TDI® 103 KW
Getriebe
6-Gang
Moin Moin,

ich habe ein Problem mit meinem Getriebe und/oder der steckwelle.
bevor ich aber das Problem beschreibe, hier einige Daten zum Fahrzeug.
Es ist ein T5.2 Caravelle von 2010. der Motor ist der 2.0 TDI mit 140 PS und 370tkm auf der Uhr. Das Getriebe ist ein KUP 6 Gang und wurde bei 345tkm vom Vorbesitzer verbauen lassen. Es ist ein überholtes Getriebe. Beim Umbau wurde auch gleich die Kupplung und das Zweimassenschwungrad gewechselt. Steckwelle und Antriebswellen blieben die alten Teile.

Problem:

ab ca 50 km/h hört man ein Heulen/Surren wie von einem defekten Lager. Dieses Geräusch ist unabhängig vom Gang und bleibt auch in Kurven gleich. Also kein Radlager. Ab ca 120 km/h wird es wieder leiser. Manchmal ist es auch so leise, dass es kaum auffällt.
zusätzlich habe ich ein Schlagen beim Lastwechsel. Also alles deutet soweit auf eine defekte Antriebswelle mit defekter Steckwelle hin. Das heulen würde dann von dem Lager der Steckwelle kommen. Die Antriebswelle kann ich übrigens mit der Hand etwas hin und her bewegen/drehen.

jetzt habe ich aber eine Sache die mich zum nachdenken bringt. Ich habe heute das Öl aus dem Getriebe gelassen um zu schauen wie es aussieht. Wollte ausschließen, dass nicht doch das Getriebe/Differenzial der Übeltäter ist. Im Öl hatte ich einen Messingschleier. Das Öl sah auch dunkler aus als sonst nach ca 25tkm.

kann es sein, dass das defekte Lager der Steckwelle den Abrieb ins Öl gibt? ich weiß nicht genau wie der Aufbau von dem Differenzial ist, ob es überhaupt möglich ist. Kann ein Lager im Getriebe ein lautes Heulen/Surren produzieren, welches ich deutlich wahrnehmen kann?
Habt ihr Erfahrungen mit diesen Symptome? Was sind eure Meinungen?

ich würde wirklich ungern das Getriebe überholen lassen. Der Wechsel der Steckwell, Antriebswelle und des Getriebeöles ist doch die weitaus kostengünstigere Lösung.

P.S.
Frohe Weihnachten
 
Das liegt auf keinen Fall an der Steckachse oder Antriebswelle.

Das tolle AT Getriebe aus unklarer Quelle ist schlicht wieder im Eimer. Da wird ein Lager hin sein. Ist auch kein Wunder - für das, was die Dinger kosten, kann man kein Getriebe seriös überholen.
 
Das liegt auf keinen Fall an der Steckachse oder Antriebswelle.

Das tolle AT Getriebe aus unklarer Quelle ist schlicht wieder im Eimer. Da wird ein Lager hin sein. Ist auch kein Wunder - für das, was die Dinger kosten, kann man kein Getriebe seriös überholen.
Ja, ich gebe dir da recht. Die Hoffnung stirbt aber ja bekanntlich zum Schluss.
Wobei der Vorbesitzer für alles zusammen 3600€ bezahlt hat.

Wenn du sagst es ist auf keinen Fall die Steckwelle, meinst du dann, dass es schlicht unmöglich ist Abrieb vom besagten Lager ins Öl zu bekommen?
wie gesag, ich kenne das Getriebe nicht im Aufbau.
 
Wenn du sagst es ist auf keinen Fall die Steckwelle, meinst du dann, dass es schlicht unmöglich ist Abrieb vom besagten Lager ins Öl zu bekommen?

Generell ist beim Problem mit der AW / Steckachse überhaupt kein Lager betroffen.


Wobei der Vorbesitzer für alles zusammen 3600€ bezahlt hat.

Das ist natürlich vergleichsweise relativ teuer. Allerdings haben wir bei überholten ET vom freien Markt schon alles gesehen.
 
Update:


Nach einem ganzen Stück Arbeit, werde ich euch jetzt mal schildern, was alles defekt war und wie es sich geäußert hat. Ich halte mich kurz.
Zunächst habe ich die Steckwelle und die Antriebswelle getauscht. Die alten Teile waren auch schon ziemlich ausgelutscht. Nach dem Einbau war das laute heulen eines Lagers erstmal fast weg. Demnach war es wohl tatsächlich das Lager der rechten Antriebswelle. Ich muss auch sagen, es sah echt übel aus. Das schlagen beim Lastwechsel war auch fast komplett weg. Hier kam hinzu, dass ich noch ein loses Motorlager gefunden habe. Nach Austausch des Lagers war das schlagen dann komplett weg.

Jetzt kommt aber das Übel mit der Steckwelle. Wer auch immer für den Vorbesitzer das Getriebe getauscht hat, hat die alte Steckwelle und den alten Bolzen benutzt. Dieser Bolzen war auch schon sehr rund und ging verdammt schwer raus. Als ich die alte Welle zog, war leider nur noch ein kleines Stück vom Messing färbenden Ring auf der Welle. Der Rest war noch im Diff. Die Stücke haben sich natürlich an den Lagern im Getriebe abgerieben und den Messingschleier im Öl verursacht. Und zum Bedauern auch die Lager beschädigt. Mit geschultem Ohr, konnte man dann auch Lagergeräusche bei der Fahrt feststellen.

Also hieß es Getriebe raus und zerlegen. Dabei kamen dann noch ein paar böse Überraschungen. Bei der Überholung des Getriebes wurden zum Beispiel keine passenden Lager verwendet. Es wurde einiges am Gehäuse gefräst um den Sitz für die Lager passend zu machen. Das Gehäuse war also im Eimer. Somit habe ich jetzt ein neues Gehäuse von VW und die Lager habe ich auch original von VW bekommen.

Die Wellen und Zahnräder waren noch alle OK. Diese wurden vom Getriebe Doc vermessen und geprüft. Ich habe übrigens darauf verzichtet meinen 6. Gang zu verlängern. Für mich kam es nicht in Frage.

Nach noch einigen kleinteilen und extra Arbeiten im Atemzug des Getriebeausbaus, ging alles wieder in den Bus zurück. Der Bus fährt jetzt wieder einwandfrei und lässt sich butterweich schalten. Alle Teile der Schaltung sind noch bestens in Schuss.

Fazit:

Der Vorbesitzer wollte sparen und hat sich vermutlich ein sehr günstiges AT Getriebe besorgt. Der ganze Einbau war auch sehr sehr stümperhaft.

Wenn Ihr also ein kaputtes Getriebe habt, dann besorgt euch ein AT vom Getriebe Spezi. Oder lasst euer Getriebe von einem Getriebe Spezi überholen. Im gleichem Atemzug solltet ihr auch die Steckwelle erneuern. Eventuell dann auch noch das ZMS und die Kupplung. Erstmal kostet es natürlich mehr, aber am Ende spart ihr auch wieder eine Menge Geld.

Ich hoffe ich konnte zu diesem Forum was Produktives beitragen.
 
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