Vibriationen/Unwucht im Vorderwagen bei stärkerer Beschleunigung/unter Last

theeMitchi

Jung-Mitglied
Ort
Lüneburg
Mein Auto
T5 Caravelle
Erstzulassung
07/2007
Motor
TDI® 96 KW
Motortuning
keins, der BNZ wird Serie bleiben
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Comfortline
Radio / Navi
Aftermarket
Extras
Drehkonsolen, Standheizung, Akustikverglasung, seitliche Schiebefenster (sind dicht!)
Umbauten / Tuning
klitzekleiner, herausnehmbarer Campingausbau.
Moin liebes TX-Board,

erstmal möchten wir uns mit unserem ersten langen Post hier vorstellen: Wir sind Michael und Sharon aus Lüneburg und haben uns vor kurzem mit einem roten T5 einen lang ersehnten Traum erfüllt. Es handelt sich um einen T5 Caravelle mit kurzem Radstand aus 07/2007 mit dem 2.5 TDI BNZ als Frontkratzer und dem 6-Gang-Getriebe. Wichtig waren für uns: Standheizung, Drehkonsole, aber so Dinge wie Gummi- statt Teppichboden hinten, Soft Close der Schiebetür (wir haben nur eine) sowie lackierte Stoßfänger sind sehr nette Extras. Zudem wurden bereits ein Navi mit Rückfahrkamera und Apple Carplay bzw. Android Auto sowie ein Bearlock nachgerüstet.

Das Auto war 15 Jahre lang in erster Hand von jemandem, der es beinahe ausschließlich als Langstreckenauto nutze. Der Zweitbesitzer hatte sich hiermit einen Traum erfüllen wollen, aber seine Frau war mit der Fahrzeuggröße in der Stadt sehr unzufrieden, und so verkauften sie es nach nicht mal einem Jahr an uns. Mir war es wichtig, dass es einer der 2.5er als Bxx ist, um einen Motor zu haben, der standhaft ... oder, naja, standhafter ist, als die ursprünglichen plasmabeschichteten 2.5er TDI. Das Auto hat nun ziemlich exakt 298.000 Kilometer gelaufen und hat - soweit ich das aus den weitreichenden Unterlagen entnehmen kann - noch das erste ZMS, den ersten Motor, das erste Getriebe und wahrscheinlich auch die erste Kupplung. Das Fahrzeug wurde sogar immer mit Standheizung gestartet (der Zweitbesitzer übernahm diese Haltung einfach vom Erstbesitzer) und bei der DPF-Regeneration (die man akustisch wohl ausmachen kann, wurde uns gesagt?) fuhr er immer noch extra eine Viertelstunde um den Block, um diese nicht zu unterbrechen. Nach genau so einem penibel gepflegtem Fahrzeug hatten wir gesucht.

Natürlich ist er nicht brandneu und dementsprechend hat er einige kleine Problemchen. So zum Beispiel: Die Servolenkung ist im Stand ziemlich laut am Jaulen und rüttelt/rattert mit Standgas etwas, darüber ist es aber butterweich. Ich vermute zu wenig Flüssigkeit bzw. ein anstehender Tausch des Servobehälters, wo sich ja (wenn ich richtig recherchiert habe) gern mal das Filternetz innendrin auflöst. Die Pumpe wurde vor einigen Zehntausend Kilometern mal gewechselt. Er pfeift auch gerne beim Beschleunigen im Bereich um 2000 Umdrehungen gerne, was - wenn ich mich richtig eingelesen habe - eigentlich trotz turboaufgeladenem Motor nicht hörbar sein sollte. Ich vermute aber, dass beides Probleme sind, die das Auto schon wirklich lange begleiten und nie größere Probleme gemacht haben. DPF scheint soweit auch in einem guten Zustand zu sein.

Das größere Problem und auch der Grund für den Thread ist jedoch eine Art Vibration/Unwucht im Vorderwagen, welche gerade beim stärkeren Beschleunigen auf der Ebene oder an Hügeln auftritt, also immer, wenn etwas mehr Last erforderlich ist. Meist tritt diese so um 1800-2400 Umdrehungen auf, nach einem längeren Trip aber nun auch teils bis 3000 Umdrehungen. Das Komische: Es passiert nicht immer. Manchmal passiert es im kalten Zustand, manchmal im warmen. In der Ebene und bei geringer Beschleunigung tritt es meist nicht auf, oder aber nur im unteren Drehzahlbereich und löst sich dann schnell sanft auf. Aber es kann auch sein, dass man einen Hügel hochbeschleunigt und alles butterweich verläuft, oder aber diese Unwucht mit voller Wucht zu spüren ist (gerade gestern Abend auf der A7 war es beim Herausbeschleunigen aus Baustellen echt brutal am Wummern). Ich bin sonst nur Autos mit längs eingebautem Motor gewohnt, von daher ist das hier für mich auch etwas Neuland. Ich weiß, wie sich z. B. ein kaputtes ZMS mit Längsmotor und Heckantrieb anfühlt, aber nicht so ganz bei einem quereingebautem Motor.

Das Problem ist auch schwer zu filmen. Man kann es akustisch wahrnehmen, geht aber in einem Video total in den Motor- und Windgeräuschen unter. Als Fahrer spürt man es etwas in Lenkrad und Pedal, aber sieht es optisch nicht vibrieren.

Meine bisherigen Ideen einmal gesammelt:

- kaputtes ZMS?
- eine der beiden Antriebswellen bzw. deren Aufnahmen oder Lager verabschieden ist (oder: homokinetisches Element?)
- Tilgergewicht (habe noch nicht geprüft, ob unser auch wirklich eines hat)
- defekte Motorlager?
- PD-Elemente? (kann ich mir tatsächlich kaum Vorstellen, Auto läuft dafür zu butterweich, mMn ist es etwas, was im Antrieb rotiert)
- Unwucht in den Reifen/den Felgen
- ... mehr wüsste ich nicht.

Was könnte es denn noch sein?
Ich habe bereits hier und anderswo dutzende Threads durchgeforstet, und fand gerade diesen inklusive dem Video sehr interessant:

Ich bin ein ziemlich feinfühliger Mensch, was Autos angeht und mir fällt sofort auf, wenn etwas anders klingt oder sich anders anfühlt. Und wie es natürlich kommen muss: Man kauft ein Auto und nach dem Kauf schleicht sich so langsam ein Problem an. Ich frage mich da natürlich selbst sofort, ob ich beim Kauf nicht aufmerksam genug war, da wir aber rund drei Stunden vor Ort waren und ich das Auto lange in verschiedenen Lagen Probegefahren bin und später noch mal für einige Zeit Beifahrer war, weiß ich, dass das Problem beim Kauf noch nicht auftrat bzw. bei weitem nicht so ausgeprägt vorhanden war.

Ein starkes Aufschaukeln des Motors, wie man es bei kaputten Motorlagern kennt, ist bisher aber nur ein einziges Mal bei einem verquerten Rangiermanöver vorgekommen, und das war direkt nach dem Kauf des Fahrzeuges und ist meiner Vermutung nach eher meiner Unerfahrenheit, Unfähigkeit und ggf. der nach obigem Muster angestrengen Servolenkung statt den Motorlagern zuzuschreiben.

Ganz ausschließen mag ich selbst die Reifen fast nicht. Es sind Michelin Primacy All Season-Reifen rundherum mit gutem Profil und aus 2021 montiert. Allerdings meine ich, dass man eine Unwucht im Rad/Reifen immer spüren sollte, nicht nur unter Last. Liege ich hier richtig? Die Felgen sind in einem guten Zustand und nicht mit zahlreichen Gewichten zum Nachwuchten bestückt. Ich bin mir sicher, dass es aus dem Antriebsstrang kommen muss.

Das Interessante: Der Erstbesitzer unserer Caravelle hatte alle 100.000 Km die rechte Antriebswelle tauschen lassen (inkl. einiger anderer Teile), weil er mit dem Bus permanent unterwegs war, in Sachen Wartung stets präventiv vorgehen und nicht liegen bleiben wollte. Hierfür habe ich auch Rechnungen. Eine Rechnung für eine linke Antriebswelle (vor allem inkl. Lager) hingegen habe ich, wie oben erwähnt, noch nicht in unseren Unterlagen entdeckt, vielleicht wird es nach rund 300.000 Kilometern nun Zeit dafür. Das gleiche könnte aber auch für das ZMS gelten. Grundsätzlich kann man sehr weich schalten, manchmal "klonkt" es durch das ZMS aber, egal, wie weich man versucht, einzukuppeln, und in solchen Momenten scheint es dann ebenso schwierig, sauber zu beschleunigen. Ihr seht schon - ich bin echt unsicher, was es sein kann.

Natürlich bin ich mir bewusst, dass eine Foren-Ferndiagnose immer schwer ist. Aber vielleicht kann uns aufgrund der Beschreibung jemand mit ähnlichen Erfahrungen helfen, das ein oder andere ausschließen, oder uns auf gewisse Threads verlinken. Dafür wären wir wirklich sehr dankbar. Ich hatte schon einiges an Autos, Europäer, Japaner, Amis mit viel Hubraum, und konnte bisher all meine Probleme immer selber diagnostizieren, aber hier tippe ich im Dunkeln. Ich bin mir bewusst, dass VW's T-Modelle keine günstigen Autos sind, aber ich habe wenig Lust, hier zum Vertragshändler (oder irgendeiner anderen) Werkstatt zu gehen, bei der ein vielleicht "kleines" Problem durch vertragshändlertypische "Teiletauscherei" gelöst wird. Und natürlich weiß ich, dass es bei weitem kein Neuwagen ist und Reparaturen immer mal anstehen können. :)

Lieben Dank und Beste Grüße!
 
Moin liebes TX-Board,

Natürlich ist er nicht brandneu und dementsprechend hat er einige kleine Problemchen. So zum Beispiel: Die Servolenkung ist im Stand ziemlich laut am Jaulen und rüttelt/rattert mit Standgas etwas, darüber ist es aber butterweich. Ich vermute zu wenig Flüssigkeit bzw. ein anstehender Tausch des Servobehälters, wo sich ja (wenn ich richtig recherchiert habe) gern mal das Filternetz innendrin auflöst. Die Pumpe wurde vor einigen Zehntausend Kilometern mal gewechselt.
Wurde eine Originalpumpe verbaut, Fremdfabrikate jaulen manchmal gerne) - ansonsten Behälter wechseln und vorher die Anlage spülen
Er pfeift auch gerne beim Beschleunigen im Bereich um 2000 Umdrehungen gerne, was - wenn ich mich richtig eingelesen habe - eigentlich trotz turboaufgeladenem Motor nicht hörbar sein sollte. Ich vermute aber, dass beides Probleme sind, die das Auto schon wirklich lange begleiten und nie größere Probleme gemacht haben. DPF scheint soweit auch in einem guten Zustand zu sein.
Wenn der DPF noch der Erste ist (300.000km) würde ich sehr dringend die Druckverhältnisse der Turbostrecke überprüfen - hoher Aschegehalt (nicht die Rußbeladung) erzeugt hohen Gegendruck vor dem DPF, dadurch wird auch der Turbo auf Dauer überlastet
Das größere Problem und auch der Grund für den Thread ist jedoch eine Art Vibration/Unwucht im Vorderwagen, welche gerade beim stärkeren Beschleunigen auf der Ebene oder an Hügeln auftritt, also immer, wenn etwas mehr Last erforderlich ist. Meist tritt diese so um 1800-2400 Umdrehungen auf, nach einem längeren Trip aber nun auch teils bis 3000 Umdrehungen.
Um das ZMS zu überprüfen würde ich zunächst die Leerlaufmengenregulierung checken und ggf. auf Rasselgeräusche unmittelbar nach dem Abstellen des Motors achten
Ein starkes Aufschaukeln des Motors, wie man es bei kaputten Motorlagern kennt, ist bisher aber nur ein einziges Mal bei einem verquerten Rangiermanöver vorgekommen, und das war direkt nach dem Kauf des Fahrzeuges und ist meiner Vermutung nach eher meiner Unerfahrenheit, Unfähigkeit und ggf. der nach obigem Muster angestrengen Servolenkung statt den Motorlagern zuzuschreiben.
Nach so hoher Laufleistung sind die Motorlager sicher nicht mehr taufrisch und sollten erneuert werden...
Ganz ausschließen mag ich selbst die Reifen fast nicht. Es sind Michelin Primacy All Season-Reifen rundherum mit gutem Profil und aus 2021 montiert. Allerdings meine ich, dass man eine Unwucht im Rad/Reifen immer spüren sollte, nicht nur unter Last. Liege ich hier richtig? Die Felgen sind in einem guten Zustand und nicht mit zahlreichen Gewichten zum Nachwuchten bestückt. Ich bin mir sicher, dass es aus dem Antriebsstrang kommen muss.
Klingt wie Glaskugel lesen ;-)
Grundsätzlich kann man sehr weich schalten, manchmal "klonkt" es durch das ZMS aber, egal, wie weich man versucht, einzukuppeln, und in solchen Momenten scheint es dann ebenso schwierig, sauber zu beschleunigen. Ihr seht schon - ich bin echt unsicher, was es sein kann.
Eine Schwachstelle ist das hintere Führungslager der Getriebeeingangswelle, das läuft gerne trocken, geht defekt und führt zu Schaltproblemen.
Falls die Kupplung und das ZMS getauscht werden kann das am Achsialspiel der Welle überprüft werden, oder durch Entfernen der hinteren Lagerabdeckung des Getriebes, falls das Motorlager links mal getauscht wird.



Gruß fotowusel
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deine Antwort!

Ich habe eben den Ordner mit allen Rechnungen nochmal genauer durchforstet. Zwei Motorlager wurden innerhalb der letzten 50.000 Km erneut.

Das ZMS wurde mal (ich vermute mal unter Garantie) bei VW in 2010 erneut, also vor ewiger Zeit.

Die Servopumpe scheint laut Rechnung eine Originalpumpe zu sein. Und ich muss mich korrigieren: Auch der Behälter wurde bereits einmal erneuert.

Geräusche macht das ZMS beim Abstellen des Motors nicht, auch nicht im Ausgekuppelten Zustand im Leerlauf mit warmen Motor (hatte schon mal ein sehr defektes ZMS in meinem Oldie). Das mit der Leerlaufmenge (bzw. ein stumpfes Betrachten der Drehzahl) kenne ich auch, und werde es mal in Betracht ziehen. Vielleicht bahnt sich das ZMS an.

Danke für die Tipps mit den Düsen sowie der Getriebeeingangswelle, das sind interessante Hinweise, welchen ich mal nachgehen werde.
 
Wie ist der aktuelle Stand?
 
Wie ist der aktuelle Stand?
Für die Nachwelt führe ich unsere Erlebnisse mal etwas aus, damit jemand, der ein ähnliches Problem in ein paar Jahren ergooglen möchte, sich unserer Erfahrungen ergötzen kann:

Nachdem meine Partnerin 4000 km mit der Caravelle nach .at und zurück ohne Probleme gefahren ist, war ich total verwundert, und dachte beinahe, ich hätte es mir nur eingebildet. Die Vibrationen waren vor der Reise fast weg, während ihrer Reise dann gänzlich verschwunden. Doch dann hatten wir bei ihrer Ankunft daheim bei einer ersten Ausfahrt vor 1,5 Wochen so starke Vibrationen, dass wir nicht weiterfahren konnten. Kamen gerade so die 10 km auf der Landstraße mit 50 Sachen nach Hause. Wenn man hier von Glück sprechen kann: Ein, zweihundert Kilometer mehr vor Ort in Österreich, und sie wäre unterwegs stecken geblieben. Als die Vibrationen auf einen Schlag vor eben diesen Tagen wieder da waren und dann auch noch so stark, dass ein Fahren über 50 gemeingefährlich war, stellte ich stellte sofort fest Bremsscheine vorne rechts ist gewarped und wird super warm. Wahrscheinlich Kolben fest, so meine Idee vor Ort im Wald.

Der Bus steht gerade beim VW-Händler um die Ecke (ja, beim Vertragshändler - sein Preis war besser als mein freier Schrauber!). Dort konnten wir ihn auf einem Samstag mit dem Werkstattleiter rund eine Stunde lang durchchecken. Der Herr hat sich super viel Zeit für uns genommen. Seine Idee: Da ist wahrscheinlich kein Kolben vorne rechts fest, sondern eine oder mehrere Bremsleitungen sind etwas dicht und agieren wie ein Rücklaufventil - was sie natürlich nicht sollen. Soll wohl beim T5 häufiger mal vorkommen. Nicht nur vorne rechts war fest, hinten rechts lies sich mit der Hand fast GAR nicht drehen. Vorne links war so la-la. Hinten links war fast gänzlich freigängig.

Wir haben das Auto passenderweise eben vor wenigen Minuten durch den Zaun des Händlers begutachten können und anscheinend wurde schon etwas unternommen. Vorne und hinten neue Scheiben und Beläge, neue Sättel vorne wie erst durch den Werkstattleiter und mich befürchtet habe ich nicht erkennen können. Eigentlich wollte er uns vorher anrufen, damit wir ihm ein "ja" für die Reparatur geben können, aber nun wurde die wohl schon durchgezogen... 🤔 nun denn, ich hätte ihm eh ein "go" erteilt.

Also: Bremse. Wohl sogar "nur" die Bremsleitung(en), mehr nicht. Ich denke, im Laufe der kommenden Woche kann ich noch einmal mit ihm darüber sprechen, dann berichte ich hier mehr.

Kein Massenschwungrad, kein kaputtes Getriebe, keine Antriebswelle, keine kaputten Motorlager, kein Tilgerlager, keine PD-Elemente... einfach nur die Bremsen bzw. Bremsleitungen. Es kann manchmal so einfach sein. Aber die daraus resultierende Unwucht verteilt sich auf den ganzen Antriebsstrang und die ganze Karosserie, sodass es wirklich alles sein kann. Spooky.

Das Schöne: Er meinte, für 300.000 schnurrt unser 2.5er, gerade der Kopf mit PD-Elementen, echt wunderbar. Und im Allgemeinen sieht er für seine Laufleistung echt gut aus. Das hört man doch gern. Er meinte sogar, er liest mal unseren DPF-Füllstand aus, war aber verwundert, dass der noch nie ersetzt wurde. Ein neuer kostet bei VW direkt einfach knapp 5k € laut der Teileliste, die er uns gezeigt hatte, lol.

Ich bin etwas verwundert, dass ich selbst nicht auf die Bremsen kam, aber manchmal kann die Problemlösung doch so einfach sein.

Übrigens: Die Geräusche der Servolenkung sowie der dann doch etwas schwer einlegbare zweite Gang sind Geschichte. Manchmal hilft Fahren immer noch - im Sinne des guten, alten Italian Tune-Ups.
 
Danke für den ausführlichen Bericht!
Kannst du nochmal genau beschreiben, wie sich das ruckeln geäußert hat? Bei mir ist es nur während des Vollgas-Beschleunigens unter hoher Last (Gang 4, 5,6)
 
Gern.

Also wirklich auftreten tat es bei uns im zweiten, und dann im fünften und sechsten Gang.

In der zweiten Welle lies es sich sogar gut provozieren: Man Fährt ganz normal an, geht bei niedriger Drehzahl in den zweiten und dreht diesen von ca. 1000 u/min hoch auf z.B. knapp über 3000 - am besten mit wenig Gaspedalstellung und dementsprechend niedriger Last. Bei uns fing es zwischen 1500 und 2500 dann an, im Lenkrad zu vibrieren/zu "wuppern". Ab besagten 2500 u/min hörte es langsam auf und war bei 3000 gar nicht mehr zu spüren. In diesem Szenario habe mich wiederholt mit der Gaspedallast gespielt und daher auch meine ursprüngliche Vermutung des ZMS her.

Im fünften und sechsten Gang kann man so ein Test natürlich nicht mit wenig Last durchführen. Bei 15% Gaspedalstellung tut sich da nichts, außer, dass das Auto die Geschwindigkeit hält. Man hat hier die Vibrationen dann ab ca. 50% Gaspedalstellung, die man aber nun eh meist benötigt, gespürt. Besonders schlimm war es auf z.B. Autobahnen bergauf, weil man dort gezwungen war, stark auf dem Gas zu bleiben und das Vibrieren gar nicht vermeiden konnte. Auch beim Fahren mit Tempomat fühlt sich das echt ungesund an, wenn der Wagen seine 120 km/h halten möchte, und der Tempomat bei 1800 u/min Vollgas gibt und alles vorn vibriert. Manchmal ging ich absichtlich in den vierten Gang und über 3000 u/min, um die Vibrationen zu vermeiden. Sicherlich waren die Vibrationen dann immer noch irgendwie da, aber die Frequenz so hoch, dass es sich nicht wirklich in der Hand spüren lies.

Dazu muss ich aber sagen, abseits des Lenkrads und eines Fußes auf dem Bodenblech konnte man die Vibrationen *nicht* am Amaturenbrett o.ä. spüren. Das geht in anderen Fällen sicherlich noch stärker.

Ich hoffe, das hilft dir erst einmal weiter - sonst frag gern noch einmal.
 
DC002447-5556-4278-9B3F-C6BEB0E7340C.jpegEAB48C9D-FF9A-4833-A10C-4C15634C2214.jpegHallo Zusammen, hier mal meine Geschichte. Vor 4 Monaten begannen Vibrationen im T6, meist unterschwellig, beim Beschleunigen z.B. Autobahnauffahrt 5. Gang gab es ein horizontales Schütteln. Vibration und Schütteln immer nur unter Last. Gas weg —> Vibration weg; Kupplung treten —> Vibration weg. Nach Meinung meines Schraubers Probleme m ist der Einspritzung, da zu wenig gefahren, bzw. zu untertourig. Also Additive in den Tank und es wurde etwas besser. Dann Urlaub in Spanien. Bis zur Costa Bravo alles gut. Anschließend in die Pyrinäen. Wers kennt —> nur Bergstraßen mit Serpentinen. Vibrationen würden schlimmer, später auch beim bergabfahren mit eingelegtem Gang. Beschleunigung bei 1500 - 2500 U/min fast unmöglich. Aber man arrangiert sich. Der Urlaub neigt sich dem Ende. Hoffnung noch bis nach Hause zu kommen. Auf der Autobahn bei 110 km/h ging’s noch, anfangs. Geschwindigkeitsbegrenzungen bis 80 waren fast nicht mehr zu fahren. Minimale Beschleunigung und hoffen auf die nächste bergab Strecke. Übernachtung in Orleans: Mal unters Auto gelegt —> Manschette der Antriebsachs, natürlich rechts, vom Tripodengelenk (Getriebenah) zerfetzt. 600 km wird das Gelenk noch halten. Hat es auch. Abe3r 600 km auf einem Massagestuhl machen keinen Spass.

Auf dem Bild die Tripoden, bzw. was davon übrig war. Leider gab es die Welle nur Original von VW. Hab aber das Gelenk auf dem Sekundärmarkt bekommen und auf die alten Welle gesetzt. Für 75 Euro war das Problem behoben. Hätte ich das im Urlaub alles gewusst, hätte ich mir das Gelenk besorgt und in irgendeiner Werkstatt ersetzt. Zeitaufwand 2 Stunden. Aber in Spanien oder Frankreich das Auto abgeben, habe ich nicht gewagt
EAB48C9D-FF9A-4833-A10C-4C15634C2214.jpegDC002447-5556-4278-9B3F-C6BEB0E7340C.jpeg
 
Moin,
ich kann die Analyse und das Ergebnis von Hajandi voll umfänglich bestätigen. Mein T6.1 Multi mit Automatikgetriebe hatte exakt das beschriebene "Schütteln" unter Last. Gerne bei 70/80 km/h. Aber auch bei anderen Geschwindigkeiten. Es fing im Sommer auf Autbahnfahrten mit gaaaaannnz leichten Vibrationen an und hat sich kontinuierlich verstärkt. Am vergangenen WE war ich geneigt, das Auto stehen zu lassen. Meine Werkstatt hat mir soeben bestätigt. Beide Tripoden sind ausgeschlagen. Eine mehr als die andere. Beide Antriebswellen sind jetzt gewechselt und ich freue mich schon, die Kiste gleich aus der Werkstatt zu holen. Falls ich nichts Gegenteiliges schreibe, hat sich das Problem damit erledigt.
VG
Peter
 
Hallo Peter,
wie viel km hat dein T6.1 schon auf dem Tacho?

Edit:Es gibt da ja eine TPI bezüglich der Antriebswellen und des T6.1

Gruß Martin
 
Hallo Martin,

65.000 hat er runter. Was ist eine TPI und was bedeutet es, dass es die gibt?
VG
Peter
 
Technische Produkt Information übersetzt.Soll heißen,dass irgendein Teil schadhaft ist oder sein kann und nach den Vorgaben von VW beim Freundlichen repariert werden sollte und das, wenn du Glück hast auf Garantie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke. Das ist jetzt wohl zu spät ☹️
 
Es ist nie zu spät...Die TPI:2071274 besagt,wenn du Gelenkwellen mit der Bezeichnung GKN81 verbaut hast/hattest könnten sie Ursache für die Vibration an der Vorderachse sein.
Das kann man ja noch überprüfen.Altteile sollte der Freundliche unbedingt aufbewahren.
Habe überlesen,dass du offensichtlich keine Garantie mehr hast und eine freie Werkstatt dem Freundlichen vorgezogen hast.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke! Die Teile hat er noch. Werde ich mal checken!
 
Moin,
ich kann die Analyse und das Ergebnis von Hajandi voll umfänglich bestätigen. Mein T6.1 Multi mit Automatikgetriebe hatte exakt das beschriebene "Schütteln" unter Last. Gerne bei 70/80 km/h. Aber auch bei anderen Geschwindigkeiten. Es fing im Sommer auf Autbahnfahrten mit gaaaaannnz leichten Vibrationen an und hat sich kontinuierlich verstärkt. Am vergangenen WE war ich geneigt, das Auto stehen zu lassen. Meine Werkstatt hat mir soeben bestätigt. Beide Tripoden sind ausgeschlagen. Eine mehr als die andere. Beide Antriebswellen sind jetzt gewechselt und ich freue mich schon, die Kiste gleich aus der Werkstatt zu holen. Falls ich nichts Gegenteiliges schreibe, hat sich das Problem damit erledigt.
VG
Peter

Danke für deinen Bericht.

Nachdem ich jetzt monatelang nichts mehr berichtet habe, kann ich sagen, dass meine verwirrte Analyse im ersten Punkt an zwei Dingen lag, weshalb eine eindeutige Analyse so schwer war:

1)
Erst mussten wir das komplette Bremssystem überholen lassen. Plötzlich war mit einem Schlag der vordere rechte Sattel komplett fest. Aber, wie sich herausstellte, nicht nur der - sondern alle. Wir kamen gerade noch so die 10km nach Hause. Kurze Zusammenfassung von oben: Meine Frau kam mit dem Auto gerade aus Ö/CZ und wäre sie dort 50-100 km mehr gefahren, wäre es auf der Strecke passiert. Da wir mit dem Auto wirklich nicht mehr fahren konnten und ich wenig Lust auf Abschlepperei hatte, ging das Auto zum VW-Händler wenige hundert Meter direkt um die Ecke. Das Problem: Der Hauptbremszylinder machte dicht und ging nicht mehr zurück, daher lagen schon seit geraumer Zeit immer alle Bremskolben an, wurden zu heiß und gingen nicht mehr zurück. Also: Vier neue Sättel mit Kolben, vier neue Scheiben, vier neue Bremsbeläge, vier neue Bremsschläuche, ein neuer Hauptbremszylinder. Abseits des Bremskraftverstärkers ist unser Bremssystem also nun rundherum neu.

Diagnose und Reparatur dauerten fast vier Wochen, beim Preis mussten wir weinen (war mir vorher klar, und ggf. hätte meine freie Werkstatt, zu der ich sonst gehe, all dies ohne Bremstestanlage gar nicht herausfinden können). Derzeit steckt gerade ein Stein (vermute ich) in der Bremsscheibe vorne links fest, ich hoffe, der geht wieder so raus, sonst kann ich direkt damit wieder zur Werkstatt. Ach, und die Handbremse backt bei Temperaturen im Minusbereich so hart fest, dass das Rad sich hinten rechts fast gar nicht dreht und eeewig benötigt, bis der Sattel aufmacht ... macht echt Spaß. :/ Hatte im Winter Angst, dass es den einen Sattel wieder reißt, obwohl er so neu ist. Scheint ja aber laut anderen Threads total normal zu sein ...

Tja, so viel zu der ersten Diagnose in meinem Post vom 23. Juli letzten Jahres, "nur die Bremsleitungen" - den Kontostand hätte es gefreut. :D

2)
Das zweite Problem, und das machte die Diagnose mit den Schlägen im Eingangspost auch so unfassbar uneindeutig, ist schlicht und ergreifend das Zweimassenschwungrad. Das ZMS ist bei uns nun durch und muss wirklich bald zusammen mit der Kupplung getauscht werden. Geräusche (gerade im Stand) macht es nicht, aber die Unwucht ist gerade im beschriebenen Drehzahlbereich von ca. 1700-2200 rpm (mal auch in anderen) da. Das ZMS kam wohl 2008 oder 2009 nach nur wenigen km auf Kulanz bei VW neu, aber nun nach 313.000 km ist auch mal ein neues fällig. Kurioserweise ist das Phänomen manchmal komplett weg und man kann von Leerlauf bis 4500 ohne Vibrationen durchbeschleunigen. Der 2.5 TDI macht da auch immer noch super viel Spaß.

Joa, so viel dazu. Also im Bus steckt schon nach einem Jahr der halbe Kaufpreis in Teilen/Reparaturen. Tatsächlich springt er auch manchmal nicht mehr ganz soo super schnell an, trotz neuer Hauptbatterie (die zweite lädt bei uns die erste nicht), und auch obwohl der VW-Werkstattmeister wie bereits oben beschrieben meinte, dass nicht nur für über 300.000 km, sondern auch im Allgemeinen die PDE super klingt. Die Batterie gab natürlich mitten in Schweden den Geist auf, nicht vor der Haustür - wäre ja sonst auch langweilig! Unser DPF-Füllstand liegt bei fünf sechstel, reicht also noch für genug km. Danach wird der aktuelle gereinigt oder gegen ein Aftermarket-Produkt ersetzt, denn wer kann sich schon den offiziellen VW-Teilepreis von 5.500€ leisten oder möchte ihn gar unterstützen. 🫠 Und die Servo ist und bleibt ruppig, trotz gutem Füllstand und fast neuer Pumpe - ist wohl so, wie es ist. Einfach mehr Gas beim Rangieren/Drehen geben, hilft. Ab 1200 rpm ist alles flüssig.

Aber so ist das Busleben, wenn man die Foren wie hier liest - und, mal ehrlich, was ist die Alternative? 😁 Keinen Bus haben ist keine für uns. Das Auto hat nach jetzt etwas über einem Jahr unser Leben bereits deutlich bereichert. 🤩
(Ich gebe aber zu, mir fehlt mittlerweile der lange Radstand)
 
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