Hallo zusammen,
ich wollte eigentlich schon vor einiger Zeit zum Thema ´Geräusche bei Lastwechsel 1.800-2.200U/min´ schreiben, ich glaube das hier ist aber passender.
Alles begann 03/2017 mit einer Anzeige ´Abgaswarnleuchte´ auf dem Rückweg aus dem Skiurlaub. Mit Frau, 2 Kindern, Hund und Schwiegereltern an Bord waren die letzten 400km echt schweißtreibend. Am nächsten Werktag dann zur örtlichen VW-Werkstatt, die stellte die Diagnose ´Partikelfilter zugesetzt´, was eine Zwangsregeneration notwendig machte. Seltsam bei Autobahnfahrt im optimalen Drehzahlenbereich!
Gleichzeitig wurde ein Softwareupdate für das Motorsteuergerät aufgespielt. Ab dann war auch das bis dahin nervende Dröhnen beim Abstellen des Fahrzeugs tatsächlich etwas leiser geworden. Ungefähr 4 Wochen später musste ich auch noch einmal eine Regenerationsfahrt machen, da die Leuchte wieder an war, seit dem aber nie wieder!
Ab 04/2017 fingen die Probleme an, zuerst nur sporadisch, ab 6/2017 dauerhaft. Kurz zu meinem Fahrprofil: ich bin in der Zeit zwischen 70 und 200km täglich gefahren, ausschließlich Landstraße, meistens Tempomat 3. Gang 50km/h oder 4. Gang 75km/h gefahren bin, dass entspricht dem Drehzahlenbereich 1.800-2.200U/min. Auffällig war, dass in diesem Drehzahlenbereich bei Schubverlust, d.h. bergab, ein Geräusch auftrat, was an ein schnarrenden, hochfrequenten Fiepen oder Hupen entsprach. Lokal eingrenzen ließ sich das Geräusch auf den rechten Motorraum.
Im 6/2017 bin ich mit dem Problem bei der Werkstatt vorstellig geworden und konnte mit dem Serviceberater das Geräusch auf einer Fahrt auch reproduzieren. Er vermutete das Verstellgestänge vom Turbo könnte Probleme machen, meine aber ich könnte ohne Sorge noch in den Urlaub fahren. Also wieder eine Urlaubsfahrt mit Schweißausbrüchen, die Gott sei Dank gut ausging! Im 8/2017 wieder zur Werkstatt, anderer Mitarbeiter und das Geräusch ließ sich zum ersten Mal nicht reproduzierten! Sch...! Also keine Werkstattaufnahme! Mit einem befreundeten Mechatroniker habe ich dann versucht festzustellen, wie genau das Geräusch reproduzierbar ist. Wir konnten es IMMER im genannten Drehzahlenbereich bei Schubverlust reproduzieren, sogar im Stand!
Also im 10/2017 zur Werkstatt und erneute Fahrt diesmal mit befreundetem Mechatroniker, Servicemitarbeiter und Werkstattleiter an Bord. Das Geräusch war für alle zu hören, also diesmal ab in die Werkstatt. Das aber leider für 5 Wochen!!! Durch die Feiertage und ständig wechselnde Schrauber tat sich erstmal nix! Auf Nachfrage erstmal eine erneute Probefahrt und dann erstmal ein Austausch der Lagergummis des Ladeluftkühlers und der Ansaugung. Der Ladeluftkühler war so lose, dass die Gummis richtig aufgerieben waren! Das Geräusch blieb aber existent! Also noch die Hydrolager vom Motor ausgetauscht, brachte aber auch nix! Dann wurde nach Vorgaben aus Wolfsburg begonnen den Wagen von hinten nach vorne auseinanderzunehmen, die gesamte Abgasstrecke entlang! Es war nix zu finden! Der abgestellt Mechatroniker wurde schon langsam paranoid und wusste vor lauter Geräuschen nicht mehr wo er suchen sollte. Die Idee: Akustiksensoren und das Geräusch eingrenzen! Sein Ergebnis lautete, das Geräusch kommt aus dem Winkelgetriebe, also Antrag auf Austausch gestellt. Leider lehnte Wolfsburg den erstmal ab, es sollte an einem identischen Vergleichsfahrzeug nachgewiesen werden, dass das Geräusch nicht normal ist. Leider konnte erstmal keines im VW-Bestand gefunden werden, dann aber musste ein Kundenfahrzeug herhalten. Das Ergebnis diesmal: das Geräusch ist normal, weil auch am Vergleichsfahrzeug nachweisbar! Das es sich um ein Fahrzeug mit DSG und nicht mit 6-Gang handelte war erstmal egal. Der arme Mechatroniker sollte also alles wieder zusammen bauen. Da haben wir die Gelegenheit genutzt und haben und das Fahrzeug auf der Bühne noch mal angeschaut und der befreundete Mechatroniker stellte fest, dass der gesamte Motorraum mit feinen Ölspritzern verschmutzt war. Der genervte Serviceleiter wollte das als Hohlraumversiegelung identifizieren, leider war aber auch die gesamte Motorraumverkleidung mit Öl durchtränkt. Auf der Suche nach dem Ursprung kam mein Freund dann auf die Überdruckdose vom Turbolader! Nach einem Vieraugengespräch unter Fachleuten lenkte der Serviceleiter dann ein eine Anfrage an Wolfsburg zu schicken und siehe da mein Bus bekam einen neuen Turbolader! Bei der Probefahrt konnten wir dann auch feststellen, dass das Geräusch verschwunden war! Vielleicht war die erste Diagnose (s.o.) doch die richtige gewesen?
Seit 11/2027 fuhr der Bus dann problemlos durch den Winter! Für alle die es interessiert, mein Verbrauch liegt zwischen 6,5 und 8,4l, je nachdem wieviel Bergfahrten dabei sind. Der AdBlue-Verbrauch ist ebenfalls normal, heißt ca. 6.800km/Füllung.
Vorletzte Woche stand dann eine erneute Urlaubsvorbereitung an. Leider ging auf dem Weg zur Waschanlage beim Starten die Warnleuchte ´Motorsteuerung´ an, also sofort zur Werkstatt und auslesen lassen. Das Ergebnis: sporadischer Fehler Ladedrucksensor! Bei genauerer Diagnose kam die Werkstatt zu dem Ergebnis, dass wohl die Saugrohrklappe defekt ist! Die Lieferzeit für das Saugrohr 6 Wochen!!!
Also erstmal mit 2 Fahrzeugen in den Winterurlaub. Die Rückfrage nach einem zugesagten Ersatzfahrzeug ergab letzte Woche, dass das Bauteil wie durch Zauberhand doch seinen Weg zur Werkstatt gefunden hat. Heute konnte ich dann meinen Bus wieder einmal abholen. Ich warte noch auf die Garantie-Rechnung um zu sehen, was alles erneuert worden ist. Nach Aussage vom Servicemitarbeiter wurde ein neues Saugrohr eingebaut, dass komplett anders gebaut ist als das alte, mit einer neuartigen Dichtung und einem neuen Sensor.
Die Ursache für die defekte Saugrohrklappe lässt sich wohl nicht ergründen, aber nach dem Austausch des Turbos wäre zu vermuten, dass hier ein Zusammenhang besteht!? Oder doch die niedrigen Temperaturen in der vorletzten Woche? Mal schauen ob der Turbo und die Peripherie jetzt hält!
FAZIT: nach 5 problemlosen Jahren mit meinem T5.1 bin ich zwar etwas genervt, aber stehe immer noch zum meinem T6!