AXD Ladedruck überschritten, N75/Turbo/LD-Sensor ausgetauscht

V6TDI

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Mein Auto
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Hallo zusammen,

Ich bin zu euch gekommen, da ich auf der Suche nach einer Lösung bin.

Kurz zu mir: Ich selbst besitze keinen T5/T6, dafür aber einen T3 sowie einen A6 4G BiTDI, bin aber aktuell mit einem T5.1 und einem 2.5 TDI AXD beschäftigt.

Zur Geschichte:

Ein guter Bekannter hat sich vor einigen Monaten einen T5.1 mit dem 2,5TDI AXD zugelegt. Das gute Stück hat mittlerweile 355tkm gelaufen. Kurz nach Kauf hat er festgestellt, dass das Auto bei Lastanforderung in den Notlauf geht. Er hat das Auto zu einem Bekannten geschafft, der sich der Sache angenommen hat. Fehler Ladedruck Regelgrenze überschritten war im Fehlerspeicher als einziger Fehler hinterlegt. Welche Prüfarbeiten er genau ausgeführt hat, keine Ahnung. Ich vermute nicht so sehr viele, da er das wohl mehr oder weniger als Hobby betreibt. Lange Rede, kurzer Sinn.. die zwei haben angefangen zu schrauben. Sie haben den Turbo gegen einen günstigen, generalüberholten (ja, auch ich bin hiervon kein Fan) ausgetauscht. Als das Problem weiterhin bestand, haben sie die Druckwandler N75 und den für das AGR Ventil ausgewechselt, sowie die Unterdruckleitungen sichtgeprüft und den Belüftungsfilter ausgetauscht. Auch keine Besserung. Schlussendlich haben sie den Ladedrucksensor gegen ein Originalteil ausgewechselt. Problem war unverändert. Nun war der erste Kollege mit seinem Latein am Ende und hat aufgegeben.

Ein paar Tage später klingelte mein Telefon und mein Bekannter hat mir von der Geschichte erzählt, und ob ich mir die Sache mal ansehen könne. Gesagt, getan. Ich habe das Auto ausgelesen und wieder als einzigen Fehler Ladedruck Regelgrenze überschritten ausgelesen. Dabei ist mir schon aufgefallen, dass der Fehlercode bei einem absoluten Ladedruck von 2601mbar gesetzt wurde. Also am Ende des Messbereichs.

Ich habe das Auto zu mir geholt und mir das ganze mal genauer angesehen. Die erste Probefahrt mit angeschlossenem VCDS war relativ ernüchternd. Mein erster Eindruck von dem Fahrzeug war, dass er deutlich stärker war, als ich vermutet habe. Und ohne große Mühe habe ich ihn sofort in den Notlauf bekommen, da selbst bei normaler Fahrweise (egal ob warm oder kalt) der Ladedruck sofort nach oben schießt. Im nächsten Schritt habe ich mein Multimeter an das N75 angeschlossen und während einer Messfahrt die Ansteuerung im Verhältnis zum Tastverhältnis per VCDS zu setzen. Das funktioniert über die Mittelspannung auch ganz gut. Ergebnis war, dass die Ansteuerung soweit passt. Tastverhältnis liegt im oberen Lastbereich bei knapp 5%, das MSG versucht also, den Ladedruck runter zu regeln, schafft es aber nicht, da sowieso kaum noch Unterdruck anliegt bei 5%. Im nächsten Schritt habe ich mir 2 Manometer gebaut und angeschlossen. 1x zum überwachen der VTG Unterdrucksteuerung und 1x zur Prüfung des Ladedrucks. Parallel habe ich mir die Messwertblöcke angesehen. Ladedruck über MWB sowie über Manometer sind absolut identisch. Unterdrucksteuerung VTG Manometer und das Tastverhältnis in den MWB passen zu 100%. Bei 5% Tastverhälstnis liegt kaum noch Unterdruck an. Somit ist die Ansteuerung aus meiner Sicht problemfrei. Um das ganze nochmals gegen zu prüfen habe ich die Verkabelung ab MSG zum Ladedrucksensor und zum N75 durchgemessen. Auch hier kein Befund. Vor dieser Messerei mit den Manometern habe ich noch die Unterdruckpumpe als solches mittels des Manometers geprüft. Auffällig war hier, dass vor dem N75 nur 0,2 Bar Unterdruck anlagen, die Unterdruckpumpe allerdings als solches 0,8bar Unterdruck geschafft hat. Nach eingehender Prüfung habe ich das Problem hierfür auch entdeckt. Der Druckwandler der Motorabstellklappe ist der Übeltäter. Dieser zieht offenbar durch die Entlüftung und somit sinkt der Unterdruck. Einen neuen habe ich bereits hier liegen. Also habe ich, um eine vernünftige Prüfung machen zu können, diesen Druckwandler erst mal still gelegt.

Nun wird es interessant. Kurz zusammengefasst. Die Ansteuerung des N75 sowie die Messwerte des Ladedruckgebers sind absolut in Ordnung. Also habe ich kurzerhand den Unterdruckschlauch der VTG abgeklemmt und bin gefahren. Das kuriose dabei ist, dass er selbst vollkommen OHNE VTG Ansteuerung schon 2,5 bar Absolut (inkl. Athmosphärendruck) drückt. (ich war sehr überrascht wie sauber und gut er ohne VTG Steuerung läuft) Sobald die Unterdrucksteuerung angeschlossen ist drückt er sogar etwas über 2,8 bar. Das ganze habe ich mit dem Monometer geprüft, da der LDS so weit nicht messen kann. Die Unterdruckdose auf Dichtheit sowie die Leichtgängigkeit der VTG habe ich mittels Unterdruckpumpe geprüft. Soweit keine Auffälligkeiten. Die Messwerte sind auch keine kurzen Überschwinger, sondern liegen tatsächlich dauerhaft an und brechen beim Beschleunigen nicht ein. Die hier sehr geschätzte Turbogymnastik habe ich auch durchgeführt. (hierbei ist nochmals deutlich geworden, dass 0,2 Bar Unterdruck deutlich zu wenig sind. Ergebnis mit 0,2 bar Unterdruck: ca. 959mbar zu 1020mbar. Mit 0,8 bar Unterdruck 959mbar zu 1270mbar. Sollte somit rein messtechnisch auch im SOLL liegen. Die Unterdruckgeschichte betreffend war mehr eine Prüfung des großen ganzen, da ein Defekt in der Unterdruckanlage eher den Fehler Ladedruck unterschritten erzeugen sollte.

Nun wird es langsam eng mit den Ideen.

Aktuell denke ich über folgende Möglichkeit nach: Der alte Turbo war tatsächlich defekt, da VTG fest oder schwergängig. Der "neue" Turbo wurde mangelhaft überholt und klemmt somit dauerhaft (die Gymnastik spricht jedoch dagegen) oder ist komplett falsch eingestellt.

Das größte Rätsel, aber vermutlich auch der wichtigste Anhaltspunkt ist meiner Meinung nach, dass er, ohne VTG Steuerung schon knapp 300mbar über dem SOLL Ladedruck liegt.

Da ich ungern auf "Verdacht" noch einen Turbo kaufen lassen möchte (in diesem Fall sicherlich kein billiges AT Teil) schreibe ich euch heute hier. Denn wie ihr wisst, ist so ein Gedankenaustausch doch nicht ganz verkehrt. Möglicherweise habe ich auch etwas offensichtliches übersehen? Oder es gibt gar Leute die genau hiermit Erfahrungen gesammelt haben? Ich habe ein paar Threads gelesen, in denen die Regelüberschreitung Thema war, oft jedoch ohne konkreten Abschluss des Threads. Auf der anderen Seite bin ich hierbei aber auch über Gymnastik und Co gestolpert.

Danke euch
 
Ich kann den Beitrag leider nicht editieren, habe aber gerade noch etwas gefunden, was mich neugierig macht.


DonJockel schrieb:
da ich einen garrett Lader verbaut habe, aber nach meinen Recherchen ein kkk/borgwarner reingehört)
Das könnte auch Grund für den Notlauf sein. Garret braucht ein anderes MSG (SW) als KKK.

Hier ist allerdings nicht die SW Version entscheidend sondern die Teilenummer des MSG. Das MSG für den Garret Lader hat eine andere TN als das für den KKK Lader.

Kann mir hierzu jemand die TN der MSG für die verschiedenen Turbos geben? Laut Rechnung ist der AT Turbo ein Garrett.

Edit: Habe hierzu Infos gefunden. MSG ist also passend zum Garrett Turbo

Variante B:
ab MJ 2005
Turbolader 070145701K, Garrett 729325-5004S
mit Steuergerät 070906016AJ
zusätzlich wird das Rohr 7H0129654A benötigt
 
Bekannte Probleme bei "günstigen" und Instandgesetzten Ladern mit Chinateilen und nicht originalteilen ist das mitunter das VTG und die Laderaten überschritten werden. Manchmal sind die Hebel falsch angeschweisst...manchmal hat die Rumpfgruppe einen weg... .

Deine 2800mBar entsprechen 1,8 Bar LD. Wenn der Lader für einen AXE drin ist...hast du ober raus deutlich mehr dampf...was auch das"Überladen" erklären kann. Dein UNterdruck wäre mit 200mBar zu wenig, bedenke aber das du das absolut messen musst...also N75 abklemmen und Druckmittler drauf. Im Bypass gemessen verfälscht das da das N75 über taktung belüftet wird. Wenn du alle Unterdruck teilnehmer der reihe nach prüfst...findest du sicher den Schuldigen. Manchmal sind es auch die "Nebenagregate" die Leck sind.
 
Ich hatte so ein Problem bei einem fast neuen Garrett-Lader beim 4er-Golf. Ich hab dann meine VTG-Schaufeln im Naßschleifverfahren um etwas über ein Zehntel "gekürzt".....Und siehe da: Alles fluppt und der Ladedruck ist wieder da wo er sein soll.
 

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Hallo und erst mal Danke für eure Anregungen. Ich werde versuchen auf all eure Anregungen einzugehen:

Das mit dem falschen Lader hatte ich anfangs auch im Sinn, als ich mir die Leistungsvariaten der einzelnen 2.5er angesehen habe. Habe mir daraufhin die Rechnung schicken lassen. Dort wird expliziet ein Garret für den AXD aufgeführt. Gibt es eine Möglichkeit dad am Fahrzeug gegen zu checken? Mit wie viel Ladedruck läuft der AXE?

VIN reiche ich gleich nach.

Vin: WV2ZZZ7HZ6H040296

Wie oben beschrieben läuft das Ding mit dem Gewicht als Langversion und Mehrsitzer ziemlich gut, also wäre denkbar. Auch ist der Druckaufbau und Verlauf sowie der Druckabbau mit Manometer geprüft absolut saubet im Verlauf.

Wie oben beschrieben habe ich den Übeltäter für das Unterdruckproblem gefunden. Der Druckwandler für die Motorabstellklappe ist schuld. Sobald diese abgeklemmt ist liegen zu den Druckwandlern überall wieder 0,8 bar Unterdruck an. Den Unterdruck des N75, quasi der Steuerunterdruck wurde einfach mittels Manometer zwischen N75 und VTG gemessen um die Werte mit der Ansteuerung des N75 zu vergleichen. Heißt, ob sie der Unterdruck auch abbaut wenn das Tastverhältnis richtung 0 geht. Diese Regelung funktioniert auch sauber. Das mit dem mangelnden Unterdruck ist auch nicht ausschlaggebend für Drucküberschreitungen. Unterschreitungen wäre dann wohl der Fehler. Trotzdem wird der Druckwandler der Motorabstellklappe ausgetauscht. Ersatzteil liegt schon bereit.

Ich werde die Tage wohl mal bei dem Turboverkäufer anrufen, male mir da aber nicht so sehr große Chancen für den Besitzer aus. Habe parallel auch mal Turbos bei Motair angefragt. At leider auf unbestimmte Zeit nicht lieferbar, nur als Neuteil.

Danke euch
 
Vin: WV2ZZZ7HZ6H040296

Wie oben beschrieben habe ich den Übeltäter für das Unterdruckproblem gefunden. Der Druckwandler für die Motorabstellklappe ist schuld.

Bist Du mit der Nummer sicher? Das wäre dann ja ein 06er mit Partikelfilter und MKB BNZ. Und die Abstellklappe wäre in dem Fall elektrisch angetrieben, kein Magnetventil. Etwas mysteriös
 
Servus, danke dir. Im Anhang ein Auszug des FazG Scheins.

Konnte jetzt keine Abweichung feststellen, oder habe ich einen Knick in der Optik?

Danke dir
 

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Hallo,

habe noch mal etwas nachgeforscht und habe bei der VIN as W und das V vertauscht. Mein Ersatzteilhändler hat noch mal nachgeschaut. Laut der Fahrgestellnummer ist es ein AXD und auch die Garrett Teilenummer des Billigladers auf der Rechnung stimmt mit der im Ersatzteilprogramm überein. Somit ist zumindest auf dem Papier der korrekte Lader verbaut.
 
Bist Du mit der Nummer sicher? Das wäre dann ja ein 06er mit Partikelfilter und MKB BNZ. Und die Abstellklappe wäre in dem Fall elektrisch angetrieben, kein Magnetventil. Etwas mysteriös
Hmm, steht die 6 nicht für das Modelljahr? 🤔
 
Hmm, steht die 6 nicht für das Modelljahr? 🤔
Doch, das ist ein Modelljahr 06, aber einer der letzten Non-DPF-Fahrzeuge.
Erstzulassung ist 17.11.2005

Der DPF kam kurz drauf auf den Markt.

Dann stimmt auch der Garrett-Lader.

Gruss
Prof
 
Doch, das ist ein Modelljahr 06, aber einer der letzten Non-DPF-Fahrzeuge.
Erstzulassung ist 17.11.2005
Genau das meinte ich ja, das der Bus auch 2005 gebaut worden sein kann, weil eben das Modelljahr in der FIN steht und nicht das Baujahr...👍
 
So, somit scheint zumindest der korrekte Billiglader eingebaut worden zu sein.

Sehe ich das richtig, dass auch ihr keine weiteren Ideen habt und davon ausgeht, dass der Lader das Problem ist?

Danke euch
 
Fahr doch mal nen Log-Fahrt mittels VCDS, folgendes gelogged:
Ladedruck SOLL und IST, Ladedruckansteuerung, Drehzahl, Luftmenge.

Dabei gerne mal den Notlauf provozieren, Durchbeschleunigungsfahrten usw.

Somit kann man sicher mehr sagen.

Gruss
Prof
 
Bei der Logfahrt siehst Du eigentlich sofort, wie Soll und Ist gegeneinander "eiern".......

Wenn die VTG-Schaufeln richtig gängig sind merkt(Feeling vorausgesetzt 😉) man auch schön das rechtzeitige Abriegeln des Drucks.
 
Hallo zusammen,

Werde zusehen, dass ich das Auto in den nächsten Tagen noch mal in die Finger bekomme und mache euch eine Logfahrt. Könnte allerdings anfang kommender Woche werden.

Danke für eure Mühe!
 
Erstzulassung ist 17.11.2005

Diese Information gabs erst später, meine VIN ist kleiner und EZ Mai 06, mit BPC. Allerdings wird es am X in meiner VIN liegen, zu der Zeit wurden wohl noch die meisten T5 in Hannover gebaut und nicht in Posen, daher meine Verwirrung :)
 
Diese Information gabs erst später, meine VIN ist kleiner und EZ Mai 06, mit BPC. Allerdings wird es am X in meiner VIN liegen, zu der Zeit wurden wohl noch die meisten T5 in Hannover gebaut und nicht in Posen, daher meine Verwirrung :)
Sicher dass du einen BPC hast? 🤔 ..... 🤣:uuups: ... undwech .........
 
So, Danke für eure Geduld

Heute habe ich es endlich geschafft Log Fahrten zu machen. War das erste mal mit VCDS, sonst nutze ich eigentlich andere Programme. Hoffe ihr könnt damit was anfangen. Es war durch die Witterungsbedingungen nicht ganz so einfach, aber ich denke man sieht, was man sehen soll.

Besonders sieht man das im Log: Mit VTG 4 Gang (2). Dort sieht man, wie er im letzten Abschnitt am LD Geber Anschlag bei 2601mbar hängt und das von knapp 2700 Umdrehungen bis ca 3200 Umdrehungen bei einem Tastverhälstnis von 5%. Stellenweise sieht man, dass ich kurzzeitig vom Gas gehen musste.

Zudem habe ich heute mit dem Instandsetzer des Turboladers gesprochen. Dieser ist nicht per Telefon, sondern nur per Mängelforumlar und anschließend per Mail erreichbar. Ich habe ihm den genauen Stand geschildert sowie alle einzelnen Prüfungen mit den entsprechenden Ergebnissen genau aufgelistet. Die Antwort war wie zu erwarten. In etwa so:

Üblicherweise passt mein geschildertes Problem nicht zu einem defekten Turbolader. Außerdem hat er doch ein Prüfstandsprotokoll mitgeliefert, worauf steht, dass der Turbo i.O ist. Ich solle doch alle Prüfungen nochmal machen. Und als letzten Satz sagte man mir: Prüfe doch mal den Ladeluftkühler.

Als ich daraufhin nochmal genauer ins Detail gegangen bin und mitteilte, dass man mit einem beispielsweise gerissenen LLK keine Ladedrucküberschreitung erzeugen wird und ich darum gebeten habe, mir zu sagen, wo meine Prüfungen in die falsche Richtung gingen und welchen Ansatz ich denn verfolgen solle (wenn deren Meinung nach kein Problem am Turbo vorliegt) bekam ich nur folgende Antwort: Schicken Sie den Turbolader ein, wir prüfen ihn.

Ich habe den Verdacht, dass hinter diesem Support alles sitzt, nur niemand der wirklich Ahnung von diesen Dingen hat. Offenbar wird versucht, Reklamationen erst mal grundsätzlich mit Standartausreden abzubügeln. Wenn man dann aber darum bittet, doch bitte eine genauere Erklärung zu bekommen, weshalb der Turbolader auszuschließen ist, ja dann wissen sie offenbar auch nicht weiter.

Danke euch

Edit: Leider kann ich hier keine CSV Dateien anhängen

Mit VTG 4 Gang (2).CSV beim Filehorst - filehorst.de
 
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